3. Tag 04. Mai 2022 Idstedt – Schleswig

Nach einem „ausreichenden“ Frühstück geht es in morgendliche Frische los.

Frühstück im Hause Buchweitz
Ein schöner Morgen

Der Weg führt zum Idstedter See und an der Ostseite auf schmalen Wegen herum. Die Westseite wäre kürzer gewesen, aber auch so schön?

Idstedter See
Zwischen See und Schafweide

Über angenehme Waldwanderwege komme ich zum Abstecher zur „Idstedter Räuberhöhle“. Diese „Räuberhöhle“ ist ein relativ gut erhaltenes Hügelgrab aus der Zeit zwischen 3300 und 2800 v.Chr.

„Idstedter Räuberhöhle“
„Idstedter Räuberhöhle“

Auf einem großzügig abgegrenzt Areal treffe ich auf diesen Bullen, der sich beim Wiederkäuen seines Frühstücks nicht stören lässt. Die Prachthimbeere ist aus Nordamerika importiert worden und gedeiht im Wald prächtig.

Bulle
Prachthimbeere

Ich komme nach Schleswig-Gottorf, wo im barocken Neuwerkgarten das Globushaus steht.

In diesem Globushaus steht der Nachbau eines drei Meter großen, begehbaren Globus, den Herzog Friedrichs III. von Gottorf 1650 in Auftrag gegeben hat. Das Original wurde ein nicht freiwillig gemachtes Gastgeschenk für Zar Peter dem Großen. Leider brannte es in St. Petersburg ab.

Durch eine Tür rechts kommt man in das Innere des Globus und sieht von innen die Sternbilder. Das Original wurde von einer wassergetriebenen Mechanik gedreht. Heute ist er elektrisch angetrieben. Im Moment hatte der Globus gerade eine Störung und ich musste mit einer 3D- Schau zufrieden sein. Von solchen begehbaren Riesengloben sind weltweit nur vier bekannt.

Gottorfer Riesenglobus
Gottorfer Riesenglobus
Gottorfer Riesenglobus
Gottorfer Riesenglobus

Von der Terrasse des Globushauses habe ich einen guten Überblick auf den barocken Terrassengarten, dem ersten in Nordeuropa, und auf das Schloss Gottorf.

Terrassengarten von 1637
Terrassengarten von 1637 mit Schloss Gottorf

Über die langgezogene Schlossallee komme ich zum Schloss Gottorf, das heute von einem Skulpturengarten umgeben ist

Schloss Gottorf
Gottfried August Orth: Torso-Paar

Das Schloss wurde in seiner über achthundertjährigen Geschichte mehrfach umgebaut. Aus einer Burg wurde schließlich ein Barockschloss und dieses war namensgebend für das herzogliche Haus Schleswig-Holstein-Gottorf, aus dem im 18. Jahrhundert unter anderem vier schwedische Könige und mehrere russische Zaren hervorgingen.

Heute beherbergt es die bedeutendsten Museen Schleswig-Holsteins.

In einem eigenen Gebäude befindet sich das 23 Meter lange, im Nydammoor bei Sonderburg gefundene Nydam-Schiff, das um 320 n. Chr. gebaut wurde.

Nydam-Schiff
Nydam-Schiff

Im Archäologiemuseum sind die bedeutendsten Funde des Landes, von der Steinzeit beginnend, zu bewundern.

Funde mit römischem Einfluss
Grabbeigaben 3. Jhdt n. Chr.

Im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte werden Kunstwerke der bildenden Kunst gezeigt.

St. Jakobus d. Ä. um 1460
Lukas Cranach d. Ä: Martin Luther (1543)

Auch die Schlosskapelle ist sehr prachtvoll.

Schlosskapelle

Auf meinem Weg in die Stadt komme ich an einem Hinweisschild vorbei: Nur 3192 km bis Santiago! Von Graz aus sind es 3260 km! Wir liegen in Graz halt sehr weit im Osten.

Jetzt habe ich eine schöne Aussicht auf die Schlei, einen Meeresarm der Ostsee.

Schlei

Ich komme in die Innenstadt und bin vorerst sehr enttäuscht. Ein Ramschkasten neben den anderen. Dazwischen ein paar Lokale.

Am Stadtweg

Ich orientiere mich am Dom und bin beeindruckt von der Höhe des Turmes. Der ist mit seinen 112 m der dritthöchste im Lande, ist der jüngste Teil des Gebäudes (1888 – 94) und hat eine neu gestaltete Fassade.

St.-Petri-Dom zu Schleswig

Im Inneren tritt die Gotik voll in Erscheinung: Hell und freundlich bis zur Decke.

St.-Petri-Dom zu Schleswig

Wegen der bevorstehenden Konfirmation werden gerade Vorbereitung für das Fest getroffen. Sieht gerade wie der Aufbau einer Disco aus

Vorbereitung für die Konfirmation

Im St.-Petri-Dom zu Schleswig steht der Brüggemann- oder Bordesholmer Altar (1517-21) aus Eichenholz. Die Schnitzereien sind überaus filigran und stellen Szenen aus der Bibel dar.

Brüggemann- oder Bordesholmer Altar
Brüggemann- oder Bordesholmer Altar
Brüggemann- oder Bordesholmer Altar

Im nördlichen Chorschiff befindet sich das elegante Renaissance-Kenotaph Friedrichs I., König von Dänemark und Norwegen, Herzog von Schleswig und Holstein. Das Grabmal wurde 1552 für den Chor geschaffen aber 1901 hierher verlegt. Wollten die Schleswiger nicht immer mit ihrem „Besatzer“ konfrontiert werden?

Den ältesten Teil der Kirche repräsentiert das Petri-Portal von ca. 1180 auf der Südseite.

Petri-Portal
Petri-Portal von ca. 1180

Ich besuche noch den Stadtteil Holm, der einen eigenen Charakter hat.

Holm
Holm
Holm
Holm

Heute übernachte ich im Haus Schleivogel unweit des Rathauses.

Schleivogel

Tagesstrecke: 24,5 km; ↑ 102 m; ↓ 120 m. inkl. Stadtrundgang

Route auf alpenvereinaktiv.com

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