Die Graz hat das Jahr 2021 zum Sportjahr erklärt (https://letsgograz.at/) und möchte die Bevölkerung durch viel Aktivitäten zur Berwegung anregen.
Eine Aktion ist die Seven- Summits-Challenge, bei der sieben Gipfel und Erhebungen rund um und in Graz erklommen werden sollen:
Seven Summits Graz | Höhe: | Seven Summits World | Höhe: |
Schöckl | 1450 m | Mount Everest | 8848 m |
Fürstenstand | 763 m | Aconcagua | 6961 m |
Buchkogel | 657 m | Denali (Mount McKinley) | 6190 m |
Platte | 650 m | Kilimandscharo | 5895 m |
St. Johann und Paul | 562 m | Elbrus | 5642 m |
Lustbühel | 481 m | Mont Vinson | 4892 m |
Schloßberg | 475 m | Puncak Jaya | 4884 m |
Tag 1: 15.03.2021
Summit #1 Lustbühel alias Mount Vinson
Von Liebenau aus wandern wir entlang des Petersbaches nach St. Peter.
Vorbei am neuen Rückhaltebecken kommen wir in die Hohenrainstraße und auf die Neue-Welt-Höhe. Über die Peterstalstraße geht es zur Waltendorfer Hauptstraße.
Noch müssen wir 200 m nach rechts entlang der Hauptstraße gehen, bis wir zum parkähnlichen Wald des Lustbühels kommen.
Wir folgen der Straße zum Observatorium Lustbühel und finden die Stempelstation direkt beim Haupteingang des Observatoriums.
Auf dem Heimweg wandern wir am Schloss Lustbühel, in dem heute ein Kindergarten untergebracht ist, vorbei.
Über die Waltendorfe Hauptstraße und den Breitenweg gelangen wir in das Schutzgebiet der Eustacchio – Gründe.
Gleich sind wir in St. Peter und nehmen wieder den Weg entlang des Petersbaches nach Hause.
Tag 2: 22.03.2021
Heute starten wir zu unserer „Gipfeltour“ in der Innenstadt auf dem Hauptplatz. Durch die Sackstraße gelangen wir auf den Schloßbergplatz. Hier geht es zum
summit #2 Schlossberg alias Puncak Jaya
Über den Kriegssteig auf 260 Stufen erklimmen wir das Grazer Wahrzeichen. Der Steig wurde 1914 – 1918 von österreichischen Soldaten und russischen Kriegsgefangenen angelegt.
Von Absatz zu Absatz wird die Aussicht schöner.
Der Urturm ist das Wahrzeichen und eines der ältesten Gebäude der Stadt. Er wurde schon 1265 erwähnt.
Der Ausblick nach Südwesten zeigt unsere nächsten Etappen über den Grazer Buchkogel.
Im 34 m hohen, 1588 errichteten Glockenturm befindet sich die „Liesl“, die mit 4633 kg drittgrößte Glocke der Steiermark. Sie soll aus 101 türkischen Kanonenkugeln gegossen worden sein.
Der Hackher-Löwe erinnert an Major Franz Hackher, der 1809 mit „einer Handvoll Soldaten“ (17 Offiziere und 896 Soldaten)[14] den Schloßberg gegen die anstürmenden Franzosen (etwa 3000 Soldaten) verteidigte. Hier befindet sich auch die Stempelstelle
Über die Nordseite steigen wir zur Stadt hinunter und gehen durch das Geidorfviertel hinauf zum Rosenhain, wo das Universitätssportzentrum angesiedelt ist,
Entlang parkähnlicher Gärten kommen wir an den Stadtrand und seigen zur „Platte“ auf:
Summit #3 Platte (Fürstenstand (Stephanienwarte) alias Kilimandscharo
Die Rodelwiese ist noch von den Spuren der Freizeitsportler durchzogen.
Auf der höchsten Stelle steht die Stefanienwarte. 1839 wurde hier ursprünglich eine hölzerne Aussichtsplattform errichtet, die Warte wurde 1870 erbaut und nach Stephanie von Belgien, der späteren Frau von Kronprinz Rudolf, benannt wurde. Sie ist im Sommer frei zugänglich.
Hier gibt es für unseren 3. Gipfel eine Stempelstelle.
Durch den Wald kommen wir zur Straßenbahnhaltestelle in Mariatrost. Die Basilika strahlt in der Wintersonne. Die Wallfahrtsort entstand im 18. Jhdt. im Hochbarock und beherbergt eine Gnadenmadonna (um 1465).
Mit der Straßenbahn kehren wir wieder nach Hause zurück.
Tag 3: 26.03.2021
Den Norden von Graz erreichen wir mit der S-Bahn und dem Bus 85 bis zur Endstation Gösting.
Summit #4 Fürstenstand alias Aconcagua
Von der Endstation Gösting fürt unser Weg vorbei am Schloss Gösting der Familie Attems zum Fürstenstandweg.
Dort finden wir auch die Markierung auf den steil aunsteigenden Berg. Auf den nächsten 1,8 km geht es immerhin 370 m bergauf, das entspricht einem Schnitt von 20%.
Unterwegs können wir uns an den ersten Frühblühern wie dem Huflattich ( Tussilago farfara L.) erfreuen.
Der Fürstenstand (mit dem Apfelsymbol) wurde1839 in Erinnerung an den Besuch Kaiser Franz I. und dessen Gemahlin Karoline im Jahr 1830 errichtet. Das Restaurant ist wegen der Coronakrise natürlich geschlossen.
Vom Fürstenstand aus gehen wir entlang des Bergkammes weiter in Richtung Süden. Dort finden wir in großer Zahl die Hundszahnlilie und auch ein Tagpfauenauge lässt sich „jagen“.
Die Jahreszeit hat den Vorteil, dass man noch zwischen den Bäumen durchsehen kann. Im Sommer erfreut da frisches Grün der Buchen.
Wir gehen direkt am Rande des Militärsperrgebietes des „Feliferhofes“ vorbei, wo unsere Rekruten auch mit scharfer Munition schießen. Das lässt sich nicht überhören. Der Feliferhof ist durch Gräueltaten währen des 2. Weltkrieges bekannt geworden.
Summit #5 St. Johann und Paul alias Elbrus
Unsere nächste Station ist St. Johann und Paul, eine kleine Kirche und eine Jausenstation. Hier wurden Reste der ältesten Wohnhäuser der Steiermark ausgegraben, die auf 3500 v. Chr. (Neolithikum) datiert wurden.
Eine Vorgängerkirche wurde durch einen Neubau zwischen 1589 und 1594 ersetzt. Heute finden hier auch Trauungen statt.
Der Ausblick auf Graz ist seit der Rodung einiger Bäume unter der Kuppe wieder beeindruckend.
Hier holen wir uns unseren nächten Gipfelstempel für unseren Sammelpass.
Summit #6 Buchkogel (Rudolfswarte) alias Denali (Mount McKinley)
Für unseren nächsten Gipfel gehen wir wieder am Bergkamm entlang und kommen zum Buchkogel und zur Kronprinz Rudolfswarte, die erst kürzlich renoviert wurde. Auch hier haben wir einen guten Ausblick auf Graz. Die Warte geht auf das Jahr 1840 zurück und wurde nach einem Brand 1879 neu erbaut und nach Kronprinz Rudolf benannt. Heute sorgen der Alpenverein Graz und die Berg- und Naturwacht Graz für die Instandhaltung.
Hier gibt es den letzten Stempel des heutigen Tages.
Noch sind wir mit unserer Wanderung nicht fertig. Wir folgen dem Höhenrücken weiter nach Süden und Osten. Hier verlaufen viele Wanderwege, darunter auch der 06er, der Mariazellerweg, der von Kärnten kommend durch die Weststeiermark nach Graz führt und in Mariazell endet.
Die Floriani – Kapelle am Florianiberg ist unsere nächste Station. Sie ist gerade frisch renoviert und leider nur selten offen. Sie wurde anstelle eines Vorgängerbaues 1597 von Erzherzogin Maria Anna von Bayern, der Ehefrau von Erzherzog Karl II, gestiftet. Nach dem Brand in der Grazer Innenstadt 1670 sollen die Grazer Bürger eine jährliche Wallfahrt zur Bergkirche gelobt haben .
Jetzt geht es nur mehr steil bergab nach Straßgang, heute ein Stadtteil von Graz.
Die Pfarrkirche Maria im Elend zu Straßgang wurde schon im 10 Jhdt. errichtet und ständig erweitert und umgebaut. An der Vorderfront erinnern römische Grabsteine aus dem 2. Jhdt an die reiche Geschichte des Ortes.
Nach dem kurzen Abstieg vom Kirchberg zur Hauptstraße nehmen wir die öffentlichen Verkehrsmitte zur Heimfahrt.
Tag 4: 08.05.2021
Endlich passt das Wetter für unsere „Königstour“. Zuletzt haben Regen und Schnee oder sturmartige Winde unseren Gipfelsturm verhindert. Heute geht es auf den letzten unserer Gipfel, den
summit #7 Schöckl alias Mount Everest.
Für die Anreise wählen wir den Bus 250 (Jakominiplatz Sa, So ab 7:32 Uhr, wochentags später) über St Radegund bis zum Schöcklkreuz.
Hier geht es schon ab einer Seehöhe von 1125 m los. Am Schöcklkreuz treffen sich viele Wanderwege, darunter auch der Mariazellerweg 06.
Über den vielbegangenen Wanderweg gelangt man rasch nach oben. Uns kommen schon einige FrühaufsteherInnen von oben entgegen.
Trotz einiger Fotostopps kommen wir nach etwa 50 min bei der Bergstation der Schöcklseilbahn an. Die Nordseite des Berges ist im Vegetationsfortschritt weit hinter dem Tal zurück. Im Garten ist der Seidelbast längst verblüht.
Von oben wird man mit einer tollen Aussicht auf den Passailer Kessel und die umgebenden Berge belohnt.
Am besten setzt sich aber der Hochschwab (2277 m) in Szene.
Das Stubenberghaus, das einzige unter Denkmalschutz stehende Schutzhaus Österreichs, blickt auf eine über 130-jährige Geschichte zurück.
Wir holen uns unseren letzten Stempel für die „7 Summits“.
Die Sendeanlage auf dem Schöckl hat eine einmalige 360° – Sicht und wurde bereits 1956 errichtet. Davor gibt es auch einen trigonometrischen Punkt, der für die Katasteraufnahme der Steiermark (1820 – 1825) als Referenzpunkt festgelegt wurde.
Die Wetterlage erlaubt heute einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt Graz, die sonst eher im Dunst liegt.
Der Platz um das Gipfelkreuz ist außergewöhnlich leer. Nur wenige Menschen bewegen sich auf dem Hochplateau. Wahrscheinlich ist es noch zu früh. Die Temperaturen liegen nur knapp über dem Gefrierpunkt.
Beim Abstieg auf der Westseite über die Schneid finden wir einige Frühblüher.
Über das Göstinger Forsthaus geht es auf alten Pfaden weiter in Richtung Steinernes Haus
Schließlich erweist sich der „Lange Weg“ seines Namens würdig.
Für ein kurzes Stück mussen wir eine Asphaltstraße nehmen, bis wir wieder in den Wald abbiegen.
Die Buchen zeichen sich in ihrem schönsten Frühlingsgrün
Über den „Einsiedlertrail“ und einen tiefen Hohlweg kommen wir wieder in die „Zivilsation“ nach Stattegg – Ursprung.
Von Stattegg- Ursprung kommt man bequem mit dem Bus 53 zur Endstation der Straßenbahnlinien 3 und 5 und zahlreicher Stadtbusse.
So beenden wir unsere Tour über interessante „Berge“ in und um Graz und hoffen auf zahlreiche Nachahmer.
Nachtrag am 20. Mai 2021: Heute sind unsere Urkunden und Wandernadeln angekommen!
Vielen lieben Dank für die wirklich tolle Beschreibung der Touren und die schönen Fotos – macht hoffentlich Lust auf zahlreiches Nachahmen!