Am Abend hat es ein wenig genieselt, doch in der Früh war es trocken. Um 5.30 Uhr war ein Großeinsatz der Feuerwehr beim Krankenhaus gegenüber. Mindestens 6 Einsatzfahrzeuge sind auf einmal angekommen. Gut, dass ich trotzdem weiterschlafen konnte.
Nach dem Frühstück gehe ich los und komme an der nahen Franziskanerkirche von Oggersheim vorbei.
Der nächste Name ist mir schon von persönlichen Verkostungen bekannt: Mayerbräu.
Gleich daneben hat Friedrich Schiller 1782 inkognito gelebt, nachdem er mit seinem Landesherrn im Clinch lag. Heute ist dort die Stadtbücherei untergebracht.
Die BASF (Badnische Anilin- und Sodafabrik) beherrscht die ganze Umgebung. Die riesigen Fabriksanlagen ziehen sich über Kilometer.
Trotzdem gibt es in der Nähe viel Grün und Natur. Die Felder werden wieder intensiv für den Gemüseanbau verwendet.
Endlich komme ich wieder an den Rhein. Die Theodor-Heuss-Brücke (A6) über den Strom besteht aus gewaltigen Steinblöcken und wurde 1938 begonnen und erst 1964 fertiggestellt. Dann gehe ich den Uferweg entlang und genieße die Landschaft und beobachte die vorbeifahrenden Schiffe.
Kurz vor Worms habe ich meinen 1000. Kilometer auf dem Weg von Graz nach Köln zurückgelegt. Jetzt grüßt einmal Worms.
Im Zentrum und an höchster Stelle steht der Dom zu Worms.
Ich fange gleich mit einem Rundgang um den Dom an. Er wurde im Wesentlichen von 1130 bis 1181 erbaut. Im Juli 2019 war ich mit Heidrun schon einmal hier, aber durch die Nibelungenfestspiele war die Kirche fast unzugänglich. Corona hat das heuer ermöglicht. Das Südportal wird von einem prächtigen Tympanon und schönen Verzierungen geprägt.
Vor dem Kaiserportal, das früher viel imposanter und prächtiger gewesen war, hat sich der Zickenkrieg zwischen Brunhild und Kriemhild abgespielt, der dann mit der Auslöschung der Nibelungen endete.
Die beiden Westtürme leuchten im Abendlicht.
Den besten Blick auf die Basilika habe ich vom Fenster meiner Unterkunft.
Das Innere ist im Laufe der Jahrhunderte verändert worden. Der barocke Hauptaltar stammt aus dem 18. Jhdt.
Am anderen Ende der Kirche befindet sich ebenfalls ein Altar.
In der Nikolauskapelle schaffen die modernen Glasfenster eine mystische Stimmung. Hier wird seit wenigen Jahren wieder eine Reliquie des Heiligen aufbewahrt, nachdem die alte in den Erbfolgekriegen verloren ging.
Auf meinem Rundgang durch die Stadt komme ich zuerst beim Siegfriedbrunnen vorbei.
Im Nibelungenmuseum gibt es eine gute multimediale Aufarbeitung der Geschichte.
2021 ist das Gedenkjahr an den Wormser Reichstag, wo Luther sich dem Kaiser und dem Gefolge erklärte. Deshalb sind schon überall zusätzlich zu den Hinweisen auf den Reformator Info-Tafeln aufgestellt.
Ich habe mich in der Jugendherberge einquartiert – ein richtiges Komfortzimmer im 2. Stock.
Ich gehe noch zum Abendessen in „Die Pfälzer“ mit einheimischer Kost und gutem Wein aus der Region.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 21,8 km; ↑ 33 m; ↓ 21 m