Resumé über „VIA COLONIENSIS von Graz – Köln 2. Teil“ von Schlögen /OÖ nach Speyer 615 km

Mit der Zusammenfassung des 2. Abschnitts meines Wegs von Graz nach Köln, der mich von Schlögen in Oberösterreich über Passau, Regensburg, Hohenburg, Feucht, Rothenburg nach Speyer führte, möchte ich Pilgern, die einen „Ausweg aus der Coronakrise“ suchen, schöne Alternativen aufzeigen. Zuerst ist der Donauweg mein Begleiter, dann Teile des Jurasteigs und schließlich der Jakobsweg Prag – Rothenburg – Speyer.

Anreise und Rückfahrt:
Die Anreise war für mich vollkommen unproblematisch: Mit der Bahn von Graz nach Linz und von dort mit dem Bus 670 bis zur Ausstiegsstelle Schlögen, Abzw. Inzell. Ich kam um 12.00 Uhr an und hatte genug Zeit für die erste Etappe.
Die Rückreise von Speyer nach Graz gestaltetete sich etwas langwieriger: Speyer – Mannheim – Augsburg – Salzburg – Graz waren die Stationen mit immer nur wenigen Minuten Zeit zum Umsteigen. Dass sich das immer ausging, war ein Wunder.
Bei 10:15 Stunden Fahrzeit hat man viel Zeit für eine Rückschau.

Ankunft in Schlögen/OÖ
Abfahrt in Speyer

Der Weg:
Die Abschnitte mit den großen Höhendifferenzen sind vorbei. Nur an den ersten drei Tagen bis Passau gab es noch nennenswerte Unterschiede. Der Donauweg führt mit Ausnahme von lokalen Steigungen eben dahin; ebenso meine Variante von Regensburg nach Hohenburg. Ab Hohenburg bietet die Landschaft über sanfte Hügel ein ständiges Auf und Ab.

Ich war überrascht, wieviele Schotterwege und Wiesenpfade auf dem Weg zu finden waren. Auch viele Radwege sind noch nicht asphaltiert. Größere, verkehrsreiche Straßen waren die Ausnahme und wenn, ging es meist am begleitenden Radweg dahin.

Für meine Wegplanung habe ich die großen Routen, den Donauweg, den Jurasteig und die Jakobswege Tillyschanz – Rothenburg und Rothenburg – Speyer zum Vorbild genommen und nach meinen Ideen adaptiert. Auch noch unterwegs habe ich Korrekturen an der Planung vorgenommen.

Meine geplanten Routen habe ich lokal am Smartphone gespeichert und kann sie mir auf der ebenfalls lokal gespeicherte Karten von Osmand anzeigen lassen. Damit habe ich mehr Sicherheit und Freiheit zur Umplanung unterwegs.

Die Markierungen auf dem Weg waren ausgezeichnet und eindeutig. Oft waren die Wege auch gemäht oder freigeschnitten. Erst im letzten Abschnitt fehlte öfters die Jakobsmuschel als Markierung, weil viele andere Parallelwege markiert waren.

Unterkunft und Verpflegung:
Im Anhang gibt es auch eine Unterkunftsliste. Pilgerherbergen im üblichen Sinne habe ich keine gefunden. Ich übernachtete vor allem in Gasthöfen, Pensionen und selten in Privatquartieren. Stellenweise ist es nicht einfach, ein geeignetes Quartier in entsprechender Entfernung zu finden. So habe ich auch den „vorgegebenen “ Jakobsweg nach links oder rechts verlassen müssen. Ich bekam mehrfach ganze Ferienwohnungen für mich allein zur Benutzung.


Ruhetage in den Quartieren lassen es ratsam erscheinen, sich vorher telefonisch zu erkundigen. Ich habe im Notfall auch bei den Gemeindeämtern nachgefragt, ob es eine Unterkunftsmöglichkeit gibt und bin immer bestens beraten worden. Auch an Wochenenden kann es an neuralgischen Punkten (Radwege) zu Quartierproblemen kommen. Die Relation von Preis und Qualität stimmt nicht immer – das betrifft sowohl das Essen als auch die Quartiere.

Frühstück in Weihenzell
Mittagessen in Straubing
Brotzeit in Gaishofen

Viele Quartiere bieten kein Frühstück an (auch Corona bedingt). Dann bin ich in die nächste Bäckerei ausgewichen, was auch einmal 15 km gedauert hat. Die Möglichkeit zum Abendessen war fast immer gegeben.
Da der Weg erstaunlich oft weit von Ortschaften entfernt vorbeiführt, sollte man sich rechtzeitig um notwendige Einkäufe kümmern. Unterwegs kann es auch längere Strecken ohne Infrastruktur geben.

Natur und Kultur:
Ich war überrascht wieviel ruhige Natur mir auf dieser Route geboten wurde. Viele Wildbeobachtungen, lautes Vogelgezitscher oder die Rufe der Milane begleiteten mich. Auch die großen Wälder der bayrischen Bundesforste hatte ich nicht erwartet.


Die vielen kulturellen Highlights auf der Route kann man gar nicht alle wahrnehmen, sonst wäre man Jahre unterwegs. Passau, Regensburg, Rothenburg und Speyer sprechen für sich.

Aber auch viele kleine Orte konnten mit Großartigem aufwarten. Durch die Coronakrise waren natürlich nur wenige Touristen unterwegs, was besonders in Rothenburg krass auffiel, war ich doch erst im August 2019 dort, da sah es ganz anders aus.

Statistik:
An den 24 Gehtagen habe ich mehr als 640 km zurückgelegt, für die Statistik bleiben nach Abzug der Stadtbesichtigungen und diverser „Ehrenrunden“ 615 km übrig. Dabei fielen etwa 4820 Bergauf- und 5000 Bergab- Höhenmeter an. Die Tagesstrecken lagen zwischen 14 und 37 km.

Alle Angaben bezüglich der Quartiere und Distanzen sind ohne Gewähr. Es liegt in der Eigenverantwortung des Benutzers, sich von der Richtigkeit zu überzeugen.

Meine Quartierliste von Schlögen nach Speyer: in PDF

Meine Tagesstrecken: in PDF

Zum Beginn: Via Coloniensis 1. Teil

Zum Beginn: Via Coloniensis 2. Teil

Zum Beginn: Via Coloniensis 3. Teil

Ein Gedanke zu „Resumé über „VIA COLONIENSIS von Graz – Köln 2. Teil“ von Schlögen /OÖ nach Speyer 615 km

  1. Topler

    Du bist der beste beim Wandern Ich habe mich gestern gefreut bei meinen 25 km wandern von der schichla Hütte auf die Boden Hütte und ùber den Glitzsteiñ Brendlhütte zurück.Ich ziehe den Hut vor dir.

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