Heute am Morgen ist es recht kühl. Da ich beim benachbarten Cafe im Freien sitzen will, ziehe ich mir erstmals die Fleecejacke an. Und das ist eine richtige Entscheidung. Um 7. 15 Uhr bin ich bereit loszugehen. Ich lasse die bunten Häuser der Altstadt auf mich wirken und komme zu einer Stelle mit schönem Ausblick auf das Neckartal.
Dann geht es durch Felder und Wälder nach Westen, während der Neckar vorerst nach Norden fließt.
Nach einer langen Strecke durch Wälder komme ich nach Bad Rappenau, das für die medizinischen Anwendungen von Sole bekannt ist. Die Anlagen muten wie aus dem Museum an, sind aber teilweise seit über 140 Jahre in Betrieb. 1822 wurde die erste Bohrung in die Salzlager in 200 m vorgenommen. Mit dem Tretrad hat man das Bohrgestänge gewechselt und in den Pumphäusern stehen die Pumpen, die die Sole heben. Wasser wird in die Tiefe gepumpt, wo es sich mit Kochsalz auf 27 % Salzgehalt anreichert und dann zu den Kureinrichtungen weitergeleitet wird.
Auf dem Platz vor der Kirche und dem Rathaus werden an ein paar Ständen Obst, Gemüse und Käse verkauft.
Die Wandgestaltung dieses Privathauses möchte ich euch nicht vorenthalten.
Jetzt beginnt eine Schlössertour, wobei meine Recherchen ergeben, dass mehrere von ihnen der gleichen Sippe, Gemmingen-Hornberg, gehören (gehörten). Das Wasserschloss in Bad Rappenau war zwischenzeitlich Rathaus und ist jetzt Ausstellungs- und Veranstaltungsort.
Das Schloss Babstadt wurde um 1900 anstelle eines Vorgängerbauwerks erbaut und zählt damit zu den jüngsten Schlössern des Landkreises. Heute dient es den Nachfahren der Familie als Wohnsitz.
Das Schloss Grombach ist eine ehemalige Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert. Die Freiherren von Gemmingen waren die letzten Besitzer und ein Nachfahre der Familie nimmt sich der Anlage jetzt an. Auf der Straße treffe ich einen älteren Herren (noch älter als ich), der Verwandtschaft in der Steiermark hat und es dauert länger, bis ich weiter komme.
Auch das Schloss Neuhaus bleibt in der Familie. Es ist schön renoviert und dient heute als exklusiver Veranstaltungsort für Hochzeiten, Geburtstage und anderes mehr. Nicht weniger als fünfundzwanzig Schlafräume unterschiedlichster Größe können angeboten werden, wie mir ein Angestellter berichtet. Und für 13.000 Euro für’s Wochenende inklusive Personal ist man mit dabei.
Ich komme nach Steinsfurt, wo ich auch nächtigen werde. Hier wurde Friedrich der Große von den Leuten seines Vaters erwischt, als er das Land nach Frankreich verlassen wollte, um dem strengen Vater zu entkommen. Heute steht hier sein Denkmal.
Zuerst evangelische Kirche, dann Gasthaus und zum Abschluss Kino!
Eine Replica eine Jupitergigantensäule im Ortszentrum erinnert an die Funde, die man unweit von hier gemacht hat. Die Originale sind im Museum.
Ich habe heute noch nicht genug und besuche das Technik-Museum Sinsheim, das nur zwei Kilometer entfernt ist. In einer großen Schau findet man alles, was sich auf zwei, vier oder mehr Rädern bewegt oder in der Luft fliegt.
Ich nächtige heute in der Pension Fröhlich am Ortsrand von Steinsfurt.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 22,2 km; ↑ 153 m; ↓ 154 m und 4 km Museumsbesuch
Immer wieder schön, Ich denke, das Museum in Sinsheim muss ich mir auch noch ansehen.
das ist eine Pilgerreise, Rennwagen und Schlösser! 🙂
Fast hätte ich das rote tolle Auto ùbersehen