3. Tag Montag, 13. Mai 2019 Macenano nach Piediluco

Nach einem exzellenten Abendessen habe ich noch mit dem Wirt getratscht, der nach zweieinhalb Jahren in Deutschland genug Deutsch kann, um ein Gespräch zu führen. Ich war am Abend der einzige Gast, nachdem das Haus zu Mittag voll gewesen war. Frühstück gab es keines. Wegen des Ruhetages wäre es erst ab neun Uhr in Betracht gekommen. Da wollte ich schon woanders sein. Aber wer braucht schon unbedingt ein Frühstück? Daher bin ich wieder um sieben Uhr auf dem Weg. Ich nehme die Abkürzung durch das Dorf. Bei der Ankunft traute ich es mich noch nicht, weil ich nicht wusste, wohin mich das Winkelwerk von Wegen führen würde. Heute geht es einfach nur nach unten.

Durch das Valnerino führt ein komfortabler Fuß-, Reit- und Radweg, der meist abseits vom Verkehr und ohne Asphalt ist. Nach dem Regen in der Nacht ist manchmal schwimmen angesagt.

Das Wetter ist nur kurz trocken, dann kommt leichter Nieselregen auf, genug um die Regenpelerine zu brauchen, zu wenig, um sich in volle Regenadjustierung zu werfen. Die Temperaturen sind um die 14 Grad. Das Tal ist mal enger, mal weiter, über jeder Engstelle thront eine Befestigungsanlage der friedlichen Bewohner des Tales.

In Precetto versuchte ich mein Frühstück nachzuholen: Das einzige Café ist montags geschlossen. In einem Minimarket hole ich mir Bananen als Ersatz. Unter der Kirche gibt es ein Museum mit einer Mumie: Montags geschlossen. Dafür ist der Blick ins Tal entschädigend.

Ich sollte wiederkommen, wenn die Feigen reif sind! Ein Aronsstab (?) versteckt sich im Gras.

Die nächste Stadt, Arrone, liegt natürlich wieder auf einem Hügel. Hier finde ich endlich mein Frühstück. Die freundliche Kellnerin in der Bar ist erstaunt wegen meiner umfassenden Bestellung.
Im Zentrum liegt die Chiesa di Santa Maria Assunta aus dem 15. Jhdt. mit vielen interessanten Fresken.

In Sichtweite, ebenso stark befestigt, thront Casteldilago auf einem Hügel.Ich kämpfe mich den Berg hinan und komme an die Wehrmauer.Früher gab es einen Aufzug. Der dürfte schon einige Zeit außer Dienst sein, wie die Vegetation zeigt. Wahrscheinlich sind die Bewohner zu sportlich.Die Kirche steht natürlich an höchster Stelle.Das Auf und Ab ist ein Erlebnis, bei dem man nie weiß, wo man am Ende aus dem Labyrinth herauskommt.Baumaßnahmen sind mit besonderen Schwierigkeiten verbunden. Wie kommt der Schutt aus der Gasse?Wieder im Tal führt der Weg am rasch fließenden Fluss dahin.Nach einem kleinen Abstecher in die freie Natur komme ich zum Höhepunkt des heutigen Tages, der Cascade delle Marmore. Diese Wasserfälle, die mit 165 m zu den höchsten Europas zählen, sind von den Römern ab 271 v. Chr. künstlich angelegt worden. In drei Kaskaden stürzt das Wasser zu bestimmten Zeiten hinunter. Zu Mittag ist Pause.

Die verschiedenen Aussichtspunkte sind nur über zahlreiche Stufen erreichbar. Ein paar Hochhäuser bin ich da schon gegangen mit meinem Rucksack.Von 13 bis 15 Uhr ist Pause. Langsam nimmt die Wassermenge dann ab.

Das Wasser wird über einen Kanal aus dem Lago di Piediluco zugeleitet und auch zur Energiegewinnung genutzt.

Ich wandere weiter nach Piediluco, dem heutigen Tagesziel. Der kleine Ort liegt etwas höher und ist im Sommer wegen seiner Luft beliebt. Viel ist zu dieser Zeit hier nicht los.

Das Santuario di San Francesco wurde im 13. Jhdt. errichtet, Franziskus war 1208 hier. Die Herberge der Pfarre liegt direkt über dem Dach der Kirche.

Überall im Ort stehen bunt geschmückte Fahrräder.

Am Straßenrand sind mir einige Blumen, aber besonders einige Orchideen aufgefallen.

 

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Italienische Knabenkraut (Orchis italica)

Tagesstrecke: 25,3 km
Bergauf: 261 m
Bergab: 263 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com

5 Gedanken zu „3. Tag Montag, 13. Mai 2019 Macenano nach Piediluco

  1. michaela

    Schade, dass das Wetter nicht schöner ist, aber es macht eine tolle Stimmung! Wunderschöne Vegetation. Ich wünsche dir noch einige Sonnenstrahlen.
    Michaela

    Antworten

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