Gleich nach dem Aufstehen wartet Fabian, der junge Franzose aus der Hängematte, vor dem Tor. Wir haben ihn zum Frühstück eingeladen, das stehend in der einzigen offenen Bäckerei stattfindet. Danach ziehen wir gemeinsam durch das Stadttor aus der Stadt.
Die Brücke über den Gave d’Oloron liegt im Zwielicht des Morgens. Die Dämmerung bietet einen tollen Kontrast mit der Stadt. Die Häuser von Castetnau, das direkt an Naverenx anschließt, wirken sauber und gepflegt. Im einzigen Klassenzimmer der Schule sitzt schon ein Lehrer bei Korrekturarbeiten. Heute ist die Landschaft in strahlendes Licht getaucht. Eine kleine Herde Schafe kann sich nicht entscheiden, ob das Futter diesseits oder jenseits des Zaunes besser ist. Dabei verfängt sich eines mit seinen gedrehten Hörnern im Stacheldraht, sodass wir es mit Kraft befreien müssen. Die Pyrenäen zeigen sich heute den ganzen Tag von ihrer besten Seite. Die Bauernhäuser sehen viel sauberer aus als noch wenige Kilometer zuvor. Wir sind im Baskenland. Die kleine Dorfkirche von Olhaiby hat schon viele Generationen kommen und gehen gesehen. Ein schmuckes Häuschen zum Verlieben. Nach den Inschriften an den alten Häusern stammen sie aus der Zeit Maria Theresias und Josefs II. Ortstafeln, wie die von Uhart-Mixe, sind selbstverständlich zweisprachig ausgeführt: französisch und baskisch. Mitten im Ort liegt ein Schloss aus dem 16. Jhdt., das in den letzten Jahren vor dem Verfall gerettet wurde. Davor stehen mehrere Gruppen mit uralten Bäumen. In der alten Schlosskirche stellen Künstler ihre Werke aus. Die alte Steinbrücke wurde längst durch eine neue ersetzt. Tagesstrecke: 35,3 km
Viel Glück für die letzten Kilometer nach St. Jean. Muss ein tolles Gefühl sein, den ganzen Weg geschafft zu haben.
Traumhaftes Herbstwetter! Genieße das Finale Schritt für Schritt!
Alles Gute für die letzte Etappe bzw. Anschluß zum Atlantik!
Jürgen