Nach dem gestrigen Abendessen bin ich froh, dass ich den Wecker eingeschaltet habe. So werde ich rechtzeitig geweckt, um zum Frühstück zu kommen. Die Stimmung am Morgen ist traumhaft. Ich gehe mit Michel und Jean Pierre, zwei Franzosen, die mich ein Stück des Weges begleiten. Michel spricht außerdem Englisch und war beruflich schon mehrfach in der Steiermark. Die Wege sind vorerst gut zu gehen. Es ist angenehm kühl und trocken. Erst kurz vor dem Ziel wird es ein bisschen „abschüssig“. Wir haben es Gott sei Dank trocken. Dann stehe ich vor Conques.
Viele Tausend Pilger haben hier auf ihrem Weg nach Santiago Rast gemacht.
Die romanische Klosterkirche Sainte-Foy wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts fertiggestellt. Besonders bekannt ist das Tympanon, das vor 1130 fertiggestellt wurde. Es stellt das Jüngste Gericht dar und sollte die Menschen wohl zu größerer Spendenfreudigkeit animieren.
Das Innere ist sehr schlicht gehalten. Durch die Französische Revolution wurde der Bau stark in Mitleidenschaft gezogen und sollte im 19. Jhdt. sogar geschliffen werden.
In der Apsis schwebt die Reliquie der Sainte-Foy, eine junge Märtyrin, die 303 enthauptet und am Rost verbrannt wurde.
Die Reliquienbüste ist in der Schatzkammer zu bewundern. Auch die übrigen Kunstwerke aus dem 11. – 13. Jhdt. sind sehenswert.
Ich wohne gleich hinter der Kirche in einer großen Herberge.
Für die späten Gäste gibt es Alternativen.
Ich mache noch einen Abstecher zur Pilgerbrücke über den Dourdou.
Tagesstrecke: 9,3 km
Bei der Alternative bin ich aber schon froh, dass du in der Herberge Platz bekommen hast!