Vorerst einen kurzen Nachtrag zum gestrigen Tag, für den Regen mit Chance auf Sonne angesagt war. Am Abend hat die Sonne kurz ihre Aufwartung gemacht.
In der Nacht ging mehrmals kräftiger Regen nieder, was sich in einem Ferienhäuschen noch stärker anhört. Zum Frühstück, das für Franzosen sehr umfangreich war, war es wieder trocken.
Der Campingplatz wird von einem holländischen Paar betrieben. Daher sind seine Landsleute seine Hauptkundschaft.
Mein erster Weg führt mich in das Ortszentrum, das am Sonntag natürlich sehr ruhig ist, obwohl die Lebensmittelgeschäfte offen haben. Dort erstehe ich ein Stück der lokalen Spezialität „Gâteau de Saint-Genix“, ein Kuchen, in den rote Pralinen eingearbeitet sind. Das Belegexemplar hat den Fototermin nicht mehr erlebt.
Obwohl Sonntag ist, ist die Kirche verschlossen.
Der Regen der letzten Tage hat dem Guiers viel Wasser gebracht.
Die nächsten Kilometer gehe ich entlang des kanalähnlichen Guiers, der gleich bei Saint-Genix in die Rhône mündet.
Die Autobahn A43 überquere ich bei Romagnie.
Der Regen in der Nacht hat diesem Baum schwer zugesetzt. Das hat einen Autofahrer nicht gehindert, links über die Böschung zu fahren.
Neben der Straße finden sich immer wieder florale Überraschungen.
Diese Wiese ist eine Farbenpracht.
Die Landschaft erinnert an die Oststeiermark und ist landwirtschaftlich geprägt.
Die Gebäude sind oft mit einem Lehmverputz versehen, was auch an diesem renovierten Haus praktiziert wird.
An den Bächen habe ich einige Waschplätze (?) gesehen.
Anstelle der offiziellen Schilder gibt es immer liebevoll angefertigte individuelle Wegweiser.
In Les Abrets erlebe ich richtig viel Verkehr. Während ich in einem Restaurant mit Salat und Getränk für mein isotonisches Gleichgewicht sorge, geht draußen ein Regenguss runter. Kaum habe ich mich danach in Regenhose und Regencape gekämpft, hört der Regen wieder auf. Meine Versuche, in Le Pine eine Unterkunft zu finden, schlagen fehl.
Ich wandere über Feldwege und kaum befahrene Straßen. Manches Mal sind sie so steil, dass ich ordentlich ins Schnaufen komme.
Wenn man langsam geht, sieht man dafür mehr.
Am Wegrand erinnert dieses ansprechende Denkmal an den Jakobsweg.
Auf der Suche nach einer Unterkunft werde ich in Valencogne fündig.
Der Ort hat eine markante Kirche, die sich als Sammelpunkt für Caminodevotionalien erweist.
Meine Unterkunft in einem umgebauten Wirtschaftsgebäude ist sehr nett und gepflegt.
Als die Hausfrau zum Abendessen nur einen Salat bringt, bin ich leicht enttäuscht.
Doch dann gibt es noch Rindfleisch mit Gemüse und Pilzen und ein Gratin. Den Abschluss bilden drei gute Käsestücke. Der Rose ist zwar nicht aus der Gegend, schmeckt aber sehr gut.
Dann reserviert mir meine Hausfrau noch das Quartier für den nächsten Tag.
Der Abend ist der Entscheidung in der französischen Präsidentenwahl gewidmet. Es gibt nur wenige Plakate, meist eines für jeden Kandidaten in A2 – Größe bei den Gemeindeämtern.
Als das erste Ergebnis um 8 Uhr bekannt gegeben wird, stürmt meine Hausfrau herein: Sixty-five percent, sixty-five percent!“ und ist sichtbar erleichtert und happy.
Ein denkwürdiger Tag geht zu Ende.
Tagesstrecke: 21,6 km