Der heutige Tag verspricht wieder schön zu werden. Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschiede ich mich von Theres und Manfred bringt mich nach Herisau, dem gestrigen Etappenende.
Ein paar prächtige Häuser prägen den Ortskern.
Der Markt wird gerade erst aufgebaut. Man könnte aber schon zugreifen.
Die Kirche St. Laurentius würde um 1520 fertig gestellt und ist heute evangelisch.
Mein heutiger Leitberg ist der Säntis. Ich werde ihn immer wieder zur Orientierung nutzen können.
Gleich nach dem Verlassen des Ortes führt der Weg über saftige Weiden steil bergan.
Immer wieder ist auch noch ein Blick auf den Bodensee zu erhaschen.
Viele Apfel- und Birnbäume blühen gerade; manche treiben sogar erst aus.
Mein Lieblingsbaum ist diese Linde, die am Ende eines steilen Weges steht.
Von dort kann man weit in das Land schauen. Im Hintergrund liegt der Ort Schwellbrunn, die höchstgelegene Gemeinde im Kanton Appenzell Ausserrhode.
Die Wege führen durch saftige Wiesen, den größten Teil der Strecke hat man keinen Asphalt.
Schließlich taucht St. Peterzell auf, eine Klostergründung von 1050.
Da der Ort an der Kreuzung mehrerer Handels- und Pilgerwege lag, bekam er wirtschaftliche Bedeutung.
Das Gasthaus Schäfle gehört zu den ältesten im Ort. Aber auch andere können sich sehen lassen.
Dem Stier möchte ich nicht begegnen.
Die prachtvolle Fassade dieses Hauses hat es in viele Publikationen geschafft.
Hier gab es ein Badehaus.
Manch steiler Anstieg bringt mich ganz schön zum Schwitzen: direkt hinauf und im gleichen Stil hinunter.
Vor mir liegt Wattwil.
Auf einer Moräne liegt das ehemalige Franziskanerinnenkloster St. Maria der Engel, das bereits seit 600 Jahren Bestand hatte und dessen Gemäuer seit vier Jahrhunderten bewirtschaftet wurden.
Heute ist es eine „Fazenda da Esperança“, eine Einrichtung, die sich der sozialen Wiedereingliederung widmet, aber auch für Treffen und als Begegnungsstätte offen ist.
Für das gemeinsame Abendessen treffen sich alle Bewohner.
Meine heutige Nacht verbringe ich in einer ehemaligen Nonnenzelle. Die Tür ist so niedrig, dass der Türstock auf Augenhöhe ist.
Tagesstrecke: 23,7 km
Bergauf: 1219 m
Bergab: 1366 m
Also bei diesen Wiesenwegen möchte ich auch gleich meine Wanderschuhe anziehen!
Ich wünsche dir, dass du diesen Weg so richtig genießem kannst!
Hallo Gerhard
Tolle Stimmung spürbar, tolle Gegend (kenn ich recht gut, weil gute Freunde in Eggersriet), tolle Fotos. Ich beneide dich!
Liebe Grüße, Edmund