Gestern Abend ging wieder ein Gewitter nieder, und die Nebelschwaden tauchen das Land in mystisches Licht.
Doch die Sonne bricht bald durch und es schön, bei vorerst kühleren Temperaturen zu wandern. Bald ist Welsberg erreicht, das ich nur am Rand streife.
Die Natur hat wieder einiges zu bieten, denn hier sind noch nicht alle Wiesen gemäht.
Alte Lärchen wirken wie Wächter am Waldrand.
Für den Diogenes unter den Vögeln.
Nun wandere ich entlang des Olanger Stausees, wo die Rienz aufgestaut wird.
Entlang des Weges stehen tolle Bilder zum Thema „Menschenrechte“, gestaltet von Schülerinnen der Ursulinen in Bruneck.
Zwischen den niedrigeren Vorbergen schauen hohe Bergrücken durch.
In Oberolang ist noch alte Bausubstanz zu sehen, die nicht durch verzerrende Behübschung verändert wurde.
In Mitterolang gehen die Leute gerade von der Fronleichnamsprozession heim, die sie in Festtagstracht besucht haben.
St. Christoph wacht hier vor der Kirche, die auch einen schönen Altar der vierzehn Nothelfer hat.
Hier wurde einer der Tiroler Freiheitskämpfer durch die Bayern und Franzosen hingerichtet. Was für die eine Seite ein Freiheitsheld ist, ist für die andere Seite ein Terrorist und Verbrecher.
Auch Unterolang darf nicht fehlen. Wie immer beherrscht die Pfarrkirche das Ortsbild, und der Pfarrhof strahlt sichere Ruhe aus.
So ist schön pilgern: weiche Waldwege und bierkühles Quellwasser, wenngleich auch nicht isotonisiert durch Hopfen, Malz und Hefe.
Kurz vor Bruneck steht die Lamprechtsburg mit ihrer interessanten Burgkapelle.
Durch die Rienzschlucht führt der Weg nun hinunter nach Bruneck.
Bruneck zeigt sich von seiner Sonntagmittagstimmung. Es sind kaum Lokale offen, aber auch nur wenige Touristen unterwegs.
Die Kirche der Ursulinen hat einen Konvent und eine Mädchenschule angeschlossen.
Ich mache mich auf den Weg zum Bahnhof, um nach Lienz zurückzufahren.
In Lienz baut sich ein Gewitter auf. Ich wohne gleich am Hauptplatz und kann ins Haus flüchten.
Wieder geht ein ereignisreicher Tag zu Ende.
Tagesstrecke: ca. 24,5 km
Bergauf: 880 m
Bergab: 1227 m
Die Kletterer am Haus sind lustig – sind das die Weihnachtsmänner im Sommerurlaub?
Danke für die tollen Fotos und die Kommentare.
Ulrike