Archiv für den Monat: September 2014

1. Tag Montag, 29. September 2014 Thal bei Graz – St. Pankrazen/Gschneidt

Montag, 29.09.2014
Dem Bodennebel in Graz entflohen, beginne ich mit dem Weg in der Jakobskirche in Thal bei Graz.

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Durch dem Umbau und der Ausgestaltung der Kirche durch Ernst Fuchs, dem Meister des Phantastischen Realismus in Wien, wurden diese Kirche und Thal bekannt.

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Noch bekannter wahrscheinlich aber, weil hier „Arnie“ Schwarzenegger, alias Terminator, hier geboren wurde und die Schule gegenüber besucht hat.

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Der Weg führt durch kleine Täler und über Hügel, und ohne es wirklich wahrzunehmen, gewinnt man an Höhe und hat schöne Ausblicke auf die Umgebung.

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Unterwegs wird man immer mit der alten gewachsenen Glaubenskultur konfrontiert. Einfache Bildstöcke, kleine Kapellen und uralte Kirchen säumen den Weg.

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Hl. Martin in der Kirche St. Oswald b. Plankenwarth

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Die Obstbäume tragen herrliche Früchte.

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In Stiwoll komme ich mit dem Besitzer dieses herrlichen Holzhauses ins Gespräch. Es stammt von etwa 1740 und wurde ohne Verwendung von Metallnägeln errichtet. Die einzelnen Balken wurden mit einer doppelten Verzahnung aneinandergefügt und sind noch vollkommen dicht.
Leider führt die Tagesroute zum größten Teil über Asphaltstraßen. Zum Glück hält sich der Verkehr in Grenzen. Nur selten geht man über Schotterstraßen oder Waldwege.

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Mit einem Pensionistenehepaar aus Söding wandere ich die letzten Kilometer des Tages hinauf nach St. Pankrazen.

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Im pilgerfreundlichen Haus der Familie Scherr finde ich für die Nacht Aufnahme.

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Es sind nur mehr 2833 km bis Santiago de Compostela!

Der Weststeirische Jakobsweg

Ich bin wieder auf dem Weg, auf dem Jakobsweg.
Diesmal habe ich mir eine heimatliche Route ausgesucht, einen Weg durch die Weststeiermark. Der weststeirische Jakobsweg ist eine schöne Erfindung der Touristiker,  beginnt bei der Jakobskirche in Thal bei Graz und endet in Lavamünd in Kärnten. Ich lade euch gerne wieder ein, mich zu begleiten und freue mich auf aufmunternde Worte oder interessante Kommentare.
Buen Camino oder I wünsch an guatn Weg!

18. Juli 2014: Graf Meran Haus – Hohe Veitsch – Sohlenalm – Niederalpl – Herrenboden Alm – Mooshuam – Kreuzberg – Mariazell

Am Morgen strahlt uns die Sonne entgegen, die Wirtsleut schlafen noch. Nach dem Frühstück steigen wir die restlichen Meter zum Gipfel der Hohen Veitsch, mit 1981 m dem höchsten Punkt unseres Weges, hinauf. So sehen Gipfelsieger aus …

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Der Abstieg von der Veitsch wird durch eine „Kampfkuh“ beschleunigt. Ob sie ihr Territorium verteidigt oder Salz will, ist uns gleic,h wir schauen, dass wir weiterkommen. Auf „Vacero“ – Erfahrungen kann und will ich trotz Camino nicht zurückgreifen.

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Auf dem Niederalpl ist wieder Erholung angesagt. Viel hat sich seit den Jahren getan, wo ich meinen Kids aus der Schule hier das Schifahren beibringen konnte.

Über die Herrenboden – Alm gehts noch schön dahin bis der Abstieg zur Schöneben mit viel Geröll und Lehm kommt. Auf der Straße zieht sich der Weg bis zum Moshuam – Wirt.

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Nach kurzem „Auftanken“ gehen wir das letzte Teilstück an. Entlang der Salza führt uns der Weg zu Aufstieg nach Kreuzberg und dann sehen wir das Ziel unseres Weges.

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Wir haben es geschafft!!! Nach ausgiebiger Dusche und frischem Gewand geht es einmal in die Basilika. Wie viele Menschen sind schon vor uns diesen Weg gegangen?

Nach einem guten Mittagessen in Mariazell sorgt Heidrun, meine Frau, für die Rückfahrt nach Graz.

4. Tag:Strecke: 25,9 km Gehzeit 6:15 h Höhenmeter: + 820 m / – 1795 m.

Fazit:
Es war ein schönes Erlebnis, nach den Erfahrungen des Jakobsweges auch in unserer Heimat eine solche Wanderung machen zu können. Wer von Graz nach Mariazell gehen kann, schafft körperlich den Jakobsweg auch – Geduld sollte man aber auch mitbringen.
Danke an Renate, die mich so flott begleitet hat und an Heidrun, die uns in Mariazell erwartet hat.

Gesamtstrecke: ca 122 km
Gehzeit: ca. 28:30 h
Höhenmeter: + 5960 m / – 5060 m

Messungen mit GPS von Garmin (Renate)

 

 

17. Juli 2014: Auf der Schanz – Stanglalm – Mitterdorf – Hundskopf – Pretalsattel – Schalleralm – Hohe Veitsch

Derr Morgen erwartet uns mit Nebelschwaden nach dem Regen. Überall am Weg finden sich Pilgerkreuze, die von unseren „Vorgängern“ zu verschiedensten Anlässen errichtet wurden.

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Es geht flott in Richtung Stanglalm mit den gewaltigen Windrädern des neuen Windparks.

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Das Mürztal präsentiert sich unter einer watteweichen Nebelschicht, die Hohe Veitsch hebt sich da weit heraus.

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Der Abstieg von der Stanglalm nach Mitterdorf ist recht steil und glitschig und wir freuen uns am Marktplatz in Mitterdorf auf eine Rast.

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Aus Mitterdorf heraus geht es Richtung Hundskopfhütte wieder rasch auf über 1000 m. Kurze Abkühlung von oben kann uns nicht wirklich was anhaben, Regenzeug zahlt sich nicht aus. Unterwegs kommen wir an Bergbauerngehöften vorbei, wo einem Peter Rossegger sofort ins Gedächtnis kommt. Wie hart das Leben vor Telefon und Allradauto gewesen sein muss. Auch heute möchte ich höchstens für den Urlaub hier mein Domizil aufschlagen.

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Auf dem Pretalsattel treffen wir ein paar ungarische Radfahrer, die von Mariazell kommen und mit uns ihre Kekse teilen. Dann gehts über die Langeben , um den Eisnerkogel herum und die Veitsch präsentiert sich in schönstem Licht.

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Auf der Fadeneben wechseln wir zur Schalleralm, wo uns der Aufstieg zum Graf Meran Haus auf der Hohen Veitsch erwartet. Plötzlich ziehen dichte Nebelschleier Vom Westen um den Berg und vorbei ist es vorerst mit der schönen Aussicht. Dazu kommt noch Wind auf und müde sind wir eigentlich auch schon.

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So nehmen wir die letzten 350 m Höhenmeter in Angriff und sind froh, im Graf Meran Haus ein gutes Quartier zu bekommen. Am Abend scheint schon wieder die Sonne und das Weidevieh soll laut Hüttenwirt in seiner Salzgier schon einmal zudringlich werden können.

Wir halten uns eher an isotonische Getränke heimischer Malzproduktproduzenten. Nach einem guten Essen sind wieder alle zufrieden

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Wie hoch liegt jetzt das Graf Meran Haus?

1880 m  oder 1836 m?

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3. Tag:

Strecke: 35,5 km  Gehzeit: 8:27 h  Höhenmeter: +2170 m / – 1505 m

 

 

16. Juli 2014: Passail – Sommeralm – Stroßegg – Auf der Schanz

Nach dem Frühstück geht es durch den Ort und ein kleines Stück entlang der Raab. Dann gehts durch einen kleinen Seitengraben nach Kriechenlee, ein kleines Dorf. Dann fehlen wieder ein paar richtig gesetzte Markierungen oder Hinweistafeln. Auf gut Glück (und pfadfinderischem Gespür) finden wir den richtigen Weg.

Auf einer Almwiese haben wir wieder das gleiche Erlebnis: Ein Weg führt geradewegs zu einer Tafel mit der Warnung, man soll den Weg links nehmen. Der ist aber nicht zu finden, weil er hinter Bäumen versteckt ist. Die nächste Markierung findet man ohnehin erst 100 m weiter im Wald. Also einmal um die Almwiese und nochmals einen möglichen Weg ansteuern. Da kommt aus dem Wald ein älterer Schwammerlsucher. Auf die Frage, wo den der Weg weitergehe, täuscht er mit den Worten „Ich nix verstehen, ich fremd hier!“, einen Ausländer vor. Aber sein uroststeierischer Dialekt verrät ihn doch und wir erhalten dann doch noch die erwünschte Auskunft in Deutsch. Der Ausblick auf den Schöckel von der Nordseite entschädigt uns für manches Ungemach.

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Mit dem Erreichen der Sommeralm sind die Markierungsprobleme vorbei – vorbildlich!

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Von der Sommeralm gehts dann weiter auf das Stroßegg, wo wir vom launigen Wirt empfangen werden. Wir sind noch keine 10 Minuten dort, als zwei Autobusse mit Pensionistinnen und Pensionisten angefahren kommen und das Haus pumpvoll ist. Da hat auch der Wirt nicht mehr Zeit, uns zum Aufbruch auf der Harmonika vorzuspielen.IMAG2018 IMAG2019

Durch die Raabklamm zieht ein Gewitter herauf. Wir sind gerade so am Rand des Geschehens, schauen von oben auf die Regenwolken und überlegen, wo wir Unterschlupf finden könnten.

Mit dem Glück der Tüchtigen erreichen wir das den Berggasthof Krenn auf der Schanz trocken, bald darauf geht ein heftiger Regenguss nieder.

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2. Tag:
Stecke: 31,8 km  Gehzeit: 7:26 h  Höhenmeter:  +1.604,6 / -1.078,6

15. Juli 2014: Graz – Schöckel – Passail

Knapp vor 5 Uhr in der Früh breche ich von zu Hause auf und fahre mit der Straßenbahn nach Andritz, wo ich mich mit Renate treffe. Nach einem kurzen Kaffee gehts auf Renates Haus- und Hof-Trainingsstrecken los.

Über Neustift, beim Höchwirt vorbei gehts nach nach Kalkleiten, wo uns schöne Ausblicke zuerst auf das Grazerfeld und dann Richtung Judendorf-Strassengel erwarten:

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Über den Langen Weg wandern wir auf den Gipfel des Schöckels. Unterwegs blühen viele Türkenbundlilien.

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Nach kurzer Rast und Stärkung nehmen wir uns den Abstieg über das Schöckelkreuz nach Arzberg und Passail vor. Für Nichteingeweihte ein etwas schwieriges Unterfangen, wenn man nicht nur auf Asphalt gehen will: Es fehlen Hinweistafeln und Markierungen an entscheidenden Punkten. Das ist nicht nur uns so ergangen. Dafür wird man immer wieder mit großartigen Aussichten belohnt.

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Im Arzberger Hof holt uns kurz der Regen ein, Bei herrlicher Blütenlimonade und guter Pilgersuppe lassen wir uns nicht verdrießen und erholen uns gut.

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Bis Passail sind es noch ein paar Kilometer und wir quartieren uns in der Pension Schinnerl ein.
Auf der Suche nach etwas Gastronomie haben wir nicht sehr viel Glück. Schließlich fanden wir doch noch ein Gasthaus, wo wir etwas zu essen bekamen.

1. Tag:
Strecke: 29,1 km   Gehzeit: 6:31:07 h Höhenmeter: +1.370 m / -1.128 m9

Auf nach Mariazell… 15.07. – 18.07.2014

Nach mehreren „versuchten“ Anläufen habe ich es heuer nach Mariazell geschafft.
Eigentlich habe ich diesen Weg als Vorbereitung und Test für den Jakobsweg geplant gehabt, aber es hat einfach nicht gepasst. So habe ich mich dann vom 15. bis 18 Juli 2014 mit Renate Jäger als Begleiterin auf den Weg gemacht.

Das sind meine Eindrücke…