Der heutige Tag beginnt gleich etwas ambivalent.
Menos:
Im Hostel gibt es statt wie angekündigt um 7.00 Uhr erst um 8.00 Uhr Frühstück. Das ist mir eindeutig zu spät.
Die Abzweigung auf den Camino duro, einen Weg hoch über dem Tal, ist mit NOT gekennzeichnet. Nicht nur ich gehe daher die Straße. Von den insgesamt 24 km Weg sind 22 km Asphalt und 2 km steiler Hohlweg.
Mas:
Der Himmel ist strahlend blau, keine einzige Wolke, ein Nebelschwaden, nur blau. Neben der Straße und der Autobahn fließt ein wunderschöner Fluss, der bis zum Ende der Tagesetappe ein kleines Bächlein ist. Auf der Straße, die ich entlang gehe, gibt es wenig Verkehr. Die kleinen Ortschaften liegen beschaulich am Weg. Leider sind viele Häuser zu Zeit nicht bewohnt.
Viele Kastanienwälder und Nussbäume prägen die Vegetation. Gleich zu Beginn treffe ich Paolo und Pierre, später auch Anja.
Als ich in der Herberge ankomme, bin ich der achte in der Reihe. Die vielen anderen auf der Strecke hat es offenbar weiter nach O Cebreiro gezogen. Ich bin an meinem Tagesziel in La Faba (901 m). Die Herberge hier wird von Deutschen geführt. Alles ist wohl organisiert.
Ein kleines Bilderbuch:
Über die Brücke geht’s ins Tal des Rio Valcarce.
Die Flächen am Talgrund werden für Gemüsebau ausgenutzt.
Das schmale Tal teilen sich Bach, Autobahn, Straße und Pilgerweg.
Protest gegen Spanisch. Aus Pereje wird eben das galizische Perexe.
In dieser Gegend fällt mir der Wagenbau mit der interessanten Deichsel auf.
Früher sollen da nette Herren auf Pilger gewartet haben. (Nicht nur in Dürnstein)
Das trifft heute nicht zu.
Durch diesen hohlen Weg muss man kommen…
Wenn man erst oben ist, ist alles viel schöner.
Backpack in line…
Lieber Gerhard,
es ist Sonntag Abend, meine Vorbereitungen für die Schule sind abgeschlossen, aber bei dem Gedanken, mich morgen dieser quirligen Menge und einem Lärmpegel aussetzen zu müssen – wie gerne würde ich mit dir tauschen. Wandern, Natur und Ruhe genießen – ich muss mir deine Fotos nochmals anschauen.
Unglaublich wie schnell du vorankommst. Beeil dich nicht zu sehr, sonst bist du bald am Ende deiner Träume angelangt.
Liebe Grüße aus Graz
Harald