Nach einer ruhigen Nacht fangen unangenehme Zeitgenossen um 5.00 Uhr früh an, ihre Klamotten zusammenzusuchen und ohne Rücksicht auf die Schlafenden Lärm zu machen. Gegen 5.45 reicht es mir, ich nehme meine Sachen und packe den Rucksack im Aufenthaltsraum, genehmige mir ein Frühstück aus guter Hartwurst, Schafkäse und Orangensaft.
Kaum bin ich aus dem Tor, empfängt mich ein unangenehmer, kalter Wind zwischen den Mauern der Altstadt. Vielmehr als 5 Grad hat es sicher nicht, aber eine zusätzliche Jacke wärmt ausreichend. Über die alte Pilgerbrücke verlasse ich die Stadt.
Kurz darauf erlebe ich einen wunderschönen Sonnenaufgang, der die Kälte bald vergessen lässt.
Der heutige Tag lässt auf keine Höhepunkte hoffen. Es ist ein Tag, der durch die Provinz Rioja in die Provinz Castilla y Leon fûhrt.
Landschaftlich dominieren Hügel mit Getreidefeldern, durch die sich unser Weg aber auch die Autobahn zieht.
In Belorado komme ich grade zu Mittag an, alle Geschäfte sind geschlossen und ich setze mich in eine Bar, um zu essen. Ich treffe dort auf eine Australierin, die sich tags zuvor Walking-Stöcke gekauft hat, damit aber nicht zurecht kommt. Kein Wunder, dass sie keine Freude damit hatte: Weder Länge noch andere Einstellungen haben gepasst. Zum Essen gab’s übrigens herausgebackene Schafsohren, eine Spezialität.
Dann schließe ich noch ca. sieben Kilometer an, bis ich in der kleinen Herberge von Villambistia einchecke und gleich wieder auf „alte“ Bekannte stoße. Alle genießen nach dem langen Tag die Sonne und die Ruhe, sind es doch heute einiges über 30 km Stecke geworden.
Boooaaahhhh! Du legst ein Tempo vor, dass ich mit dem Kleben der Pickerln auf der Landkarte kaum mitkomme!
Ich bin beeindruckt und freue mich, dass es dir so gut geht!