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19. Tag Montag, 6. Juni 2016 Genf

Heute gönne ich mir Sightseeing in Genf. Nach dem ausgiebigen Frühstück, bei dem ich meine zwei Schweizer, mit denen ich gestern die Herberge geteilt habe, wieder treffe – wir sehen uns noch zwei weitere Male ohne Verabredung – erfahre ich an der Rezeption, dass für die nächste Nacht nichts frei ist. Der freundliche Rezeptionist empfiehlt mir die Herberge bei der Kathedrale: das Petershöfli, Heim für Töchter. Dort logierten junge Damen, wenn sie als Landeier nach Geneve zum Französischlernen geschickt wurden. Da herrschten noch Zucht und Ordnung.

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Danach beginnen meine Erkundigungen.
Ich fahre zum Zentrum der Vereinten Nationen, wo gerade eine friedliche Demonstration gegen den Iran stattfindet.

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Wie überall sind auch hier Sicherheitsabsperrungen  vorhanden und man kommt nicht sehr nahe an die Gebäude heran.

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Heute ist Montag, Museumssperrtag. Daher ist auch das Rotkreuzmuseum geschlossen. Das hatte ich auf meinem Wunschzettel.

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Vom Schweizer Paar bekomme ich den Tipp für diese Kirche.

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Normalerweise steht die Kugel im Wasser, heute sind aber Reinigungsarbeiten angesagt.

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Auch der Innenraum ist sehr mystisch gestaltet.

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Als Gast in Genf bekommt jeder ein Ticket für den Anreise- und Abreisetag, das für alle Verkehrsmittel gilt. Ich nehme einfach das Wasser-Taxi und habe einen schönen Blick auf die Seepromenade.

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Das weithin sichtbare Wahrzeichen ist die „Fontaine“.

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Die Gasse beim Rathaus ist mit Flaggen geschmückt.

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Beim Mittagessen bekomme ich von meinem Tischnachbarn den Tipp, die Archäologiestätte unter der Kathedrale zu besuchen und die Türme zu besteigen.
Beide Tipps sind Goldes wert.
Von  den Türmen habe ich gute Fernsicht, aber auch einen Überblick über die Stadt.

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Natürlich war ich auch in der Kathedrale, die heute der Reformierten Kirche angehört.

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Brunnen und Denkmäler gibt es überall in der Stadt.

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Irgendwo steht eins für „unsere Sissy“, die ja in Genf ermordet wurde.

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Durch Zufall finde ich dieses Kunstwerke. Kunst am Bau in einer Tiefgarage. Der Boden einer Auffahrtsspirale führt ins Schwarze Loch?

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Und dann sehe ich noch die beiden. Jetzt weiß ich, wie schön es ist, nicht korrigieren zu müssen.

Morgen geht’s über Zürich mit dem Nachtzug nach Hause.

18. Tag Sonntag, 5. Juni 2016 Gland nach Genf

Mit mir in der Herberge war ein Schweizer Ehepaar, beide schon länger in Pension und passionierte Jakobswegwanderer. Sie sind schon früher unterwegs und wollen auch bis Genf kommen.

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Wieder ein Schweizer Schutzwall, diesmal aber gegen Frankreich. Wie Zähne ragen diese Panzersperren aus der Landschaft.

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Eine andere Abwehrmethode scheinen die Wege durch die Wälder zu haben. Schlamm, wohin der Fuß steigt. Da haben die sprichwörtlichen schonischen Böden eine feste und harte Konsistenz (nur für Mankell –  Leser verständlich).
Ein Fortkommen ist nur langsam möglich.  Vielleicht wären Hildes Ruwenzori – Stiefel die geeignete Ausrüstung.

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Manche leuchten einen richtig fröhlich an.

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Diese alte Antonow scheint noch in Betrieb zu sein. Jedenfalls hängen an ihr noch Ladegeräte.

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In kurzen Abständen tauchen Schlösser und große Landwirtschaften auf.

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Von weit weg sehe ich zum ersten Mal die berühmte Wasserfontäne. Bald bin ich in Genf.

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Ein Foto aus dem Hafen in Genf schließt meinen  Bericht von meiner Wanderung vom Bodensee zum Genfersee ab. Morgen möchte ich Genf erkunden.

Tagesstrecke: 37,3 km

17. Tag Samstag, 4. Juni 2016 Lausanne nach Gland

Ein reichliches Frühstücksbuffet macht Lust aufs Wandern. Am Abend hätte es sogar ein Pilgermenü gegeben.
Ich komme erstmals direkt an den See.

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Lange Strecken des Weges verlaufen direkt neben dem Wasser, das Ufer ist frei zugänglich.

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In einem Zufluss finden die Schwäne Futter und Zuflucht.

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Im Auwald finde ich diesen prächtigen Baumpilz.

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Auf dem Gelände der Sporthochschule Lausanne findet ein 24-Stundenlauf statt. Die Strecke macht jedem Crosslauf alle Ehre. Teilweise auf Finnbahnen und Schotterwegen mit einem  Höhenunterschied von gut 50m pro Runde.

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So wandert es sich leicht.

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Die Kirche von Saint-Sulpice aus dem 12. Jhdt. ist ein Schmuckstück der Romantik.

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So schön können Verteilerkästen sein.

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Bucheckern

Am Morgen ist Markttag wie jeden Mittwoch und Samstag; aber heute ist Großmarkt. Da werden beide Straßen durch den Ort gesperrt.

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Aber nicht nur der Markt ist interessant, am See liegt auch ein Schloss, das heute von der Landesverteidigung genutzt wird.

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Da ist sicher ein Pilger oder eine Pilgerin zu Hause. Gut, dass ich schon ein Guthaben in Spanien habe.

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Immer wieder fallen Neubauten auf, wie dieses Appartementhaus.

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Der Salat hat bald Erntezeit.

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Je weiter ich dem Genfersee nach Süden folge, desto mehr Weinbau ist zu finden.

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Immer größere Häuser kennzeichnen die Winzerbetriebe.

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Da wird Wein gemacht.

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Bei Perroy kommt plötzlich ein Gewitter daher. Ich bleibe unter dem Vordach der Kirche sitzen und esse meine Wurst mit Walnüssen, dazu frisches Weißbrot. Nur auf den Wein muss ich verzichten, stattdessen gibt es Wasser.

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Ein Blitz hat offensichtlich ein Feuer entfacht. Der Dachstuhl eines recht großen Gebäudes steht auf der einen Seite in Flammen, von der anderen entströmt Rauch.

In Rolle, dem nächsten Ort, gibt es trotz des Regens ein Fest im Zeichen der Bel Epoche.

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Die Burschen waren nicht im Brandeinsatz.

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Nette alte Autos fahren auch durch die Straßen.

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Viele  Bewohner haben sich in zeitgemäße Mode geworfen.

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Leider muss ich noch weiter, denn es sind keine leistbaren Unterkünfte vorhanden.

In Gland gibt es im neuen Gemeindezentrum eine Herberge. Nach meinem Anruf kommt der Verantwortliche und weist mich kurz ein. Für die Haustüre gibt es einen Zahlencode.
Die Herberge umfasst einen großen Schlafraum mit neun Betten, eine moderne Küche einschließlich Waschmaschine und Wäschetrockner.
Das alles für zehn Franken.

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Tagesstrecke: 38,0 km

16. Tag Freitag, 3. Juni 2016 Vucherens nach Lausanne

Zwei Nachträge zum gestrigen Tag, die ich unbedingt dokumentiert haben möchte.
Auf dem Weg kurz vor Romont kommt mir dieser junge Mann  entgegen.

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Er will seine Jungkuh (in Österreichisch Kalbin) zum Tragtier ausbilden und dann mit Touristen durch die Gegend ziehen. Nur, das sechs Monate alte Vieh ist nur am Fressen interessiert. So kommt er kaum weiter.

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Diesen Sticker finde ich auf der Pinnwand der Gastfamilie. Wenn da nicht Reinhold Giacomo Waldhaus seine Finger im Spiel hatte.

In der Nacht hat es heftig geregnet, beim Weggehen war Regenkleidung unbedingt ratsam.

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Die kleine Dorfkapelle von Vucherens steht am höchsten Punkt des Ortes.

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Langsam aber sicher werden die Wiesenwege matschig und glitschig. Die Stöcke sind vor allem in den Waldabschnitten eine große Hilfe.

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Bei dem schlechten Wetter macht Fotografieren wenig Spaß, aber zur Dokumentation des Schweizer Nationalbewusstseins mache ich eine Ausnahme.

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Dann liegt er vor mir: der Genfersee oder Lac Léman.

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Der Abstieg in die Stadt ist beschwerlich und lang.

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Ich peile zuerst die Kathedrale an, mit der Idee, dort das Stadtzentrum zu finden.

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Die Kirche hat wirklich große Ausmaße und wirkt hell und freundlich.

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Von der Kathedrale führt ein Gässchen, halb Stiege, halb Straße, in einen tiefer liegenden Stadtteil.

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Auch hier regiert Frau Justitia vor dem Rathaus.

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Künstler stellen ihre Werke  zum Verkauf aus.
Lausanne verwirrt mich. Für mich hat die Stadt nicht die üblichen zwei Dimensionen, auf denen sich das Leben  abspielt, sondern drei. Die Menschen gehen und fahren neben, unter und über mir, manchmal auch auf mehreren Ebenen, sei es zu Fuß, mit Fahrrädern oder Autos oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

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O-Bus fahren wie aus den Tagen meiner Kindheit oder U-Bahn fahren ohne Fahrer.

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Die Lokale, wie diese Brasserie sind voll mit Menschen aller Altersgruppen.

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Wenn der nicht zum Müllschlucken anregt….

Am See hatten schon die Römer die Lage und das Klima genossen und eine recht umfangreiche Siedlung errichtet.

Die Ausgrabungsstätten werden mit Animationen gut ins Bild gesetzt.

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Auch das Museum über die Römer nahe den Ausgrabungsstätten lockt zum Besuch, wenn der Zeitrahmen es zulässt.

Tagesstrecke: 25,5 km

15. Tag Donnerstag, 2. Juni 2016 Romont nach Vucherens

Nach einer angenehmen Nacht bereite ich mich auf die Wanderung vor. Die Wettervorhersage ist nicht die beste, und der Herbergsvater geht noch schnell Rasen mähen. Weit kommt er damit nicht. Für mich heißt es wieder Regenzeug anlegen.

Am Ortsrand von Romont steht eine Produktionsstätte eines bekannten Kaffeekapselherstellers. Die Geruchsbelästigung durch die Röstaromen ist groß, ganz anders, als wenn man einen Kaffee trinkt.

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Der Horizont ist heute durch die Wolken- und Nebelbänke begrenzt.

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Da hat wohl Obelix etwas vergessen!

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Nach der Überquerung einer höheren Hügelkette führt nun der Weg entlang der Broye. Eigentlich müsste ich vom Kanal der Broye sprechen. Die Schweizer sind beim Regulieren ihrer Gewässer sehr naturfern!

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In Moudon regnet es sich so richtig  ein. Mehr als ein paar wenige Fotos  sind nicht drin. Der Kirchturm steht etwas abgesetzt von der Kirche und hat einen Durchgang.

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In der Kirche ist alles für Konzerte vorbereitet. Hauptsache es ist trocken.

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Die Justitia ist weiblich!

Auf dem Weg treffe ich unter einer Brücke einen Deutschen, der auf seinem Schlafsack sitzt und sich zu wärmen versucht. Ihm ist einer seiner Wanderstöcke in den Fluss gefallen (?) und er versuchte ihn wieder zu bekommen. Zum Glück ist nichts passiert, die Strömung dort ist nicht ungefährlich.

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Ein paar Kilometer gehe ich noch bis Vucherens, einem Dorf mit 500 Einwohnern, einem Gasthaus und einer Kapelle.

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Zurückblickend auf Moudon schaut es gar nicht so schlecht  aus.

Im Dorf gibt es nur noch vier Bauern, aber die Häuser sind auffallend schön hergerichtet.

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Diese Rosen duften sogar im Regen.

Tagesstrecke: 23, 4 km

14. Tag Mittwoch, 1. Juni 2016 Freiburg nach Romont

Ein schöner Tag beginnt mit einem  Marktbesuch. Gleich in der Nähe der Herberge findet ein Obst- und Lebensmittelmarkt statt.

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Verschiedene Beeren, Eierschwammerln aus Portugal und Steinpilze aus den Pyrenäen werden hier angeboten.

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Viele Käsesorten, Eier und Brot gibt’s hier.

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Da rinnt mir das Wasser im Mund zusammen: frischer „Wildspargel“ – Asperagues des bois,  oder Pyrenäen-Milchstern (Ornithogalum pyrenaicum), ein Hyazinthengewächs, wird als Gemüse gegegessen.

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Durch Vorstädte, wie sie überall sein könnten, komme ich an den Stadtrand.

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Das Pilgerkreuz steht nach vielen Versetzung und Umbauten wieder an der Stelle, wo es ursprünglich errichtet wurde.

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Durch eine kleine Schlucht, die sich der Bach bis auf die Sandsteinplatten gegraben hat, komme ich zu einer alten Brücke aus Stein.

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In Poisieux steht diese fast bedrohliche Kapelle aus dem 19. Jhdt. Auch die Inneneinrichtung entstammt diesem Zeitgeschmack.

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Weit außerhalb von Freiburg komme ich zur landwirtschaftlichen Fachschule in Grangeneuve. In zahlreichen Gebäuden werden hier junge Menschen in allen Bereichen der Landwirtschaft ausgebildet. Auch eine Schule für Sozialberufe der Kirche ist in dieser kleinen Stadt angesiedelt.

Gut versteckt in einer Flussschleife liegt die Zisterzienserabtei Hauterive.
In der Klosterkirche übt gerade ein Organist auf seinem Instrument und erzeugt eine geradezu mystische Stimmung.

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In der fast dunklen Kirche sind einige Fresken erhalten.

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Heute haben die Bauern der Umgebung den Grand Prix im Gülleausbringen. Wer ein Güllefass hat, ist mit dabei. Zum Glück riecht die Rindergülle nicht so intensiv, sonst wäre der Weg vielleicht zu Ende.

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Romont liegt auf der Kante eines Hügels und ist weiterhin sichtbar.

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Kurz vor dem Ort komme ich an einem Zisterzienserinnenkloster vorbei.

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Das Rätsel, warum es in dieser Kirche so moderne Glasfenster gibt, wird später gelöst.

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In Romont gibt es wieder kaum ebene Straßen. Die Häuser sind kaum höher als dreigeschoßig.

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Die Burg mit ihrem Bergfried beherbergt das Schweizer Museum  und Institut für Glaskunst. Daher findet man hier Beispiele des Kunsthandwerks.

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Der alte Brunnen in der Burg lässt tiefe Einblicke zu.

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Von der Burgmauer kann man an schönen Tagen bis zum Eiger sehen.

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In der Kirche fällt mir die schöne Orgel auf.
Ich verbringe die Nacht bei einer Familie, in der die Frau auch Deutsch kann. So bleibt mein nicht vorhandenes Französisch unter Verschluss.

Tagesstrecke: 31,4 km

13. Tag Dienstag, 31. Mai 2016 Schwarzenburg nach Freiburg

In der Früh beginnt es zu nieseln. Rein in die Regenhose und zum Fotoshooting mit dem Hausherrn.

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Die  Landschaft ist leicht hügelig, Wiesen und Felder wechseln sich ab.

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Vor dem Haus zur „Wart“  liegt ein Findling, den der Rhonegletscher vor etwa 50000 Jahren hierher getragen hat.

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Die Wart war aufgrund ihrer strategischen Lage von jeher ein wichtiger Bestandteil der römischen Grenzsicherung.
Die Sense und das Schwarzwasser bilden mit ihren steilen Hängen eine natürliche Grenze.

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Der Weg wurde in den Sandstein geschlagen und mit Flußkieseln ausgelegt.

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Auch heute bilden die Flüsse eine Grenze zwischen dem streng reformierten Bernerschen und dem streng katholischen Freiburgerschen.

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Über die Sense führten lange Zeit nur eine Furt und ein hochwassergefähdeter Steg.

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Erst eine stabile Holzbrücke ermöglichte gesicherten Verkehr.

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Auf der anderen Seite geht es wieder gleich hinauf.

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Der Hl. Jakob wartet auf die Pilger nach Santiago.

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Die neugotische Kirche von Heitenried  ist die erste im katholischen Teil der Schweiz.

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Die Innenausstattung ist dementsprechend mit Bildern, Farben und Statuen gestaltet.

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In der kleinen Kirche von St.  Antoni fällt mir dieser Hl.  Michael im Kampf gegen die dunklen Mächte auf, der schon richtig karikierte Züge hat.

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Entlang der Schlucht des Galerenbachs führt mich der Weg Richtung Freiburg oder Fribourg, wie die Franzosen sagen.

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Der Weg durch die Schlucht wäre interessanter gewesen, ist aber seit April nach einem Felssturz gesperrt.

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Freiburg liegt vor mir. Durch ein Tor der Befestigungsmauern gelange ich in die Unterstadt.

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Von der Brücke über die Saane oder Sarine sieht man, wie der Fluss sich in das Gestein gegraben hat.

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Die Unterstadt und die Oberstadt werden mit einer schon fast antiken Standseilbahn verbunden.

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Ich gehe erst einmal die steilen Straßen nach oben.

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Hätte Freiburg einen See, er hätte sicher auch 20° Neigung.

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Ein Spaziergang ums Rathaus,

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in die Kathedrale

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oder durch die Hochzeitergasse runden meinen Tag ab.
Tagesstrecke: 23,5 km

12. Tag Montag, 30. Mai 2016 Amsoldingen nach Schwarzenburg

Heute steht mir eine längere Etappe bevor.
In der Nacht hat es nochmals geregnet, aber schon auf den ersten Meter schaut blauer Himmel zwischen den Wolken durch.

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Ich gehe durch Militärgelände, das heute unbenutzt ist, aber von irgendwo höre ich ständig Artilleriefeuer. Bei Amsoldingen liegen nicht nur zwei eiszeitliche Seen, die ganze Gegend zeigt die Spuren dieser Zeit.

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Viele Bauernhöfe sind teilweise noch aus Holz gefertigt und handwerkliche Kunstwerke.

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Die Wolken hängen so tief,  dass die Berggipfel verborgen bleiben.

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Auf einer Weide tummelt sich eine Herde Bisons, vom Bullen bis zum Kalb sind alle gemeinsam  unterwegs. Fast so wie im Yellowstone NP.

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Liebe Menschen haben ein Herz für Pilger. Zur freien Entnahme gibt es mehrere Sorten Getränke und kleine  Literatur.

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Solche Wege sind mir am liebsten! Die Markierungen in der Schweiz sind vorbildlich. Wenn ich einmal vom Pfad angekommen bin, war es meine Unaufmerksamkeit.

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Die Gärten sind voll mit schönen Blumen. Die Akeleien sind fast immer vertreten.

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Auffallend ist aber der fehlende Artenreichtum auf den Wiesen. Selten sehe ich so verschiedene Blumen  auf einem Platz. Durch die intensive Nutzung sind nur wenige Blumen vorhanden.

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Das Gemeindehaus von Blumenstein ist ein stattliches Gebäude mit einem netten Turm.

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In einer Bäckerei erstehe ich mein erstes Nussgipfel, offensichtlich eine Spezialität des Landes. Für uns ist’s einfach ein Nussgipfel.

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Eben ist kaum ein Wegabschnitt, aber es gibt weniger steile Passagen als an den letzten Tagen.

Das Schloss Burgistein kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die Umgebung ist bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt.

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Ziegen warten auf einer Weide mit vollem Euter auf das Melken. Die beiden haben mir besonders gefallen.

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Es beginnt ein heftiger, kalter Wind zu wehen. Dieser Westwind soll schlechtes Wetter bringen, von 22.00 – 5.00 Uhr wäre eine gute Zeit.

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In Riggisberg ist nach der Reformation nur wenig in der alten Kirche verblieben.

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In Rüeggisberg stehen noch Ruinen von einem  Kloster der Cluniazenser  aus dem Beginn des 12. Jhdts.

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Eine Brücke über den Schwarzenbach.

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Oder eine andere…

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Auf einem  Bauernhof laufen allerlei  exotische Nutztiere umher. Neben Dromedaren, Alpakas und Lamas gibt es auch dieses Yak.

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Es gibt ihn noch, den Pilgerschatten. Nicht zu kräftig, aber doch. Die Sonnenkraft trotzt dem Wind.

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Vom Galgenberg habe ich eine schöne Aussicht auf Schwarzenburg.

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Das Dorf ist sehr verwinkelt gebaut.
Die „Frühmesskapelle“ mit ihrem markanten Turm steht umgeben von alten Häusern.

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Tagesstrecke: 31.5 km
Bergauf: 1123 m
Bergab: 897 m

11. Tag Sonntag, 29. Mai 2016 Merligen nach Amsoldingen

Der heutige Tag war feucht, nicht gerade fröhlich.
Etwa eine Viertelsttunde nach Aufbruch beginnt es zu nieseln. Nach einiger Zeit wird das Nieseln zu leichtem Regen und schließlich wäscht es regelrecht. Die Regenhose nicht gleich anzuziehen war die zweitbeste Alternative! So waren die Wanderwege nass, das Wasser in den Schuhen hätte ich mir ersparen können.

Beim Aufbruch schaut es noch gar nicht so übel aus.

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Viele der Häuser gehörten einst zum  Gut Ralligen, einem ehemaligen Weingut der Augustiner Chorherren Interlaken.

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So hoch können Hängebrücken hängen. Mein ursprünglicher Plan, dort die Schlucht bei Sigriswil zu überqueren, ist dem Wetter zum Opfer gefallen.

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Die Fußgängerhängebrücke über die Gummischlucht ist mit einer Spannweite von 340m und einer maximalen Höhe von 182m über Grund eine der Attraktionen der Gegend.

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Durch den starken Regen der letzten Tage kommt das Wasser braun den Berg herunter.

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Obwohl ich meistens das andere Ufer sehe, wird das Wetter nicht besser.

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Der Kirchturm von Oberhofen wirkt sehr imposant.

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Endlich ist  Thun erreicht. Ein Stadtbummel macht bei diesem Wetter wenig Spaß.

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Die Innenstadt wirkt wie ausgestorben.

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Bei einem Familienfest der Stadt vor dem Rathaus sind nur wenige Kinder in dicker Regenkleidung zu finden.

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Erst an meinem Tagesziel in Amsoldingen mache ich noch ein paar Aufnahmen. Der Regen setzt alles unter Wasser.

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Der romanische Bau aus der Zeit um 1000 n. Chr. ist sehr beeindruckend. Wie auch andere Kirchen der Region wurde sie nach der Reformation durch Zwingli von allem Schmuck „befreit“.  Nur die Fresken unter der der Malerei haben die Gegenwart erlebt.

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Im erhöhten Presbyterium steht ein Taufstein aus dem 14. Jhdt. Darunter liegt eine schöne Krypta.

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Das heutige Quartier teile ich mit einem Weststeirer, der zufällig hier gelandet ist.
Zum Abschluss des Tages gibt es eine Portion Rösti mit Schinken und Spiegelei. Irgendwoher muss die Energie für den morgigen Tag kommen.

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Tagesstrecke:  24,1 km
Bergauf: 292 m
Bergab: 893 m

10. Tag Samstag, 28. Mai 2016 Oberried am Brienzersee nach Merligen

In der Nacht ist ein heftiges Gewitter niedergegangen und in der Region hat es auch Hagel gegeben.
Meine Wirtsleute haben mir ein ausgiebiges Frühstück vorgesetzt. Sie nehmen seit heuer Jakobspilger auf, da die Kinder außer Haus sind und die Räume leer stehen.

Der Himmel ist in der Früh wolken- und nebelverhangen. Keine zwei Häuser vom Quartier entfernt beginnt es leicht zu regnen.

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Auch heute geht der Weg auf und ab, aber glücklicherweise nicht so wie gestern. Die Temperaturen sind auch angenehm.

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Holzproduktion und Verarbeitung sind hier ein wichtiger Zweig der Wirtschaft.
Hier kann ich die Herstellung eines Blockhauses nachverfolgen.

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In Ringgenberg stehen dann die alten und neuen Beispiele der Zimmermannskunst.

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In die alten Burgmauern ist eine neue Kirche eingebaut worden.

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Nur ein paar Holzhäuser erinnern an Vergangenes.

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Auf meinem Weg nach Interlaken werde ich immer mehr mit den Folgen des Hagels in der Nacht konfrontiert. Aus einem Gespräch erfahre ich, dass Hagel in diesem Landstrich eine neuere Erscheinung  ist.

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Die letzten Teile des Brienzersees  gehen in die Aare über, die hier sogar noch mit einem Dampfschiff befahren wird.

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Interlaken ist eine Touristenmetropole, die Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Viele Menschen sieht man vor allem aus dem asiatischen Raum. Große Hotels mit klingenden Namen säumen die Straßen.

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Die Touristen kommen vor allem wegen Mönch, Jungfrau und Eiger.

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Während die ersten beiden immer wieder ihre Gipfel zeigen, bleibt der Eigergipfel hinter Nebelschwaden verborgen.

Ich wandere am Ufer des Thunersees weiter bis der Anstieg zur Beatushöhle kommt. Viele der Treppen sind aus dem Felsen geschlagen.

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Die Beatushöhle ist ein weit in den Berg reichende Tropfsteinhöhle, in deren Eingangsbereich sich der aus Irland stammende Mönch und Missionar Beatus gelebt hat.  Durch die Höhle schießt das Wasser, das höher am Berg versickert.  Bei der Höhle kommt es dann aus dem Berg.

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Im Inneren finden sich auch kleinere Tropfsteinformationen, die darauf schließen lassen, dass die Höhle nicht sehr alt ist.

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Funde zeigen aber, dass diese Stelle schon in urgeschichtlicher Zeit als Unterschlupf verwendet wurde.

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Heute nächtige ich in einem sehr alten Gebäude (ca. 16. Jhdt.), das heute einem evangelischen Verein gehört.

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Tagesstrecke: 27,7 km
Bergauf: 1260 m
Bergab: 1290 m