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Tag 11  Samstag, 15. Oktober  2016,  Padrón nach Santiago 

Am Abend kommt der vorhergesagte Regen und wir stellen uns schon  auf einen nassen Tag ein. Es kommt aber doch anders. Wir gehen um 8 Uhr bei schwachem Dämmerlicht weg. Der Weg führt durch kleine, pittoreske  Dorfgassen. Oft stehen links und rechts hohe Steinmauern.

Blumen sind in allen Gärten zu finden.

Die Kirchen auf unserem Weg sind alle geschlossen.

Ein Ort der Kommunikation und der Information: der öffentliche Brunnen zum Waschen der Wäsche.

Die „Waschrumpel“ ist bereits inkludiert.

Nur mehr 10 Kilometer…

Auf Kilometer acht vor Santiago erhalten wir den Segen von oben. Es gießt für etwa eine Viertelstunde, damit wir auch wissen, warum wir das Regenzeug mithaben.

Die Wege sind wieder abwechslungsreich und nicht nur auf Asphalt oder Pflaster.

Vergoldete Jakobsmuscheln am Zaun; das ist die nächste Aufgabe.

Die letzte Brücke vor Santiago

Wir sind wieder in bekannten Gassen.

Wir sind hier: Die Kathedrale von Santiago

Nach der Pilgermesse sind wir noch durch die Heilige Pforte zur Büste und zum Grab des Hl.  Jakobus gezogen.

Ein schöner Abschluss unseres Pilgerweges.

Tagesstrecke: 25 km

Tag 10 Freitag, 14. Oktober  2016 Caldas de Reis nach Padrón 

In der Nacht sind die letzten Wolken verschwunden und auf dem nächtlichen Himmel waren ein paar Sterne zu sehen. Dafür war es in der Früh  kalt, sehr kalt. Die Scheiben eines Autos waren angeeist.

Heute sind wir schon um fünf nach acht Uhr losmarschiert. Da war es noch fast dunkel.

Schön langsam kommt die Dämmerung herauf und die Nebelschwaden tauchen die Landschaft in eine zauberhafte Atmosphäre.

Die Wege sind wieder kommod zu gehen, teils Schotter, teils Asphalt, aber wenig Verkehr.

Ein Blick in die Gärten zeigt uns viel Gutes.

Die tiefschwarze Paprika hat meine besondere Aufmerksamkeit  angezogen. 

Die galizischen Getreidespeicher finden wieder das Interesse der Besitzer. Immer öfter finden wir schön restaurierte Beispiele.

Sonnenaufgang

Der Morgentau lässt die Spinnennetze in der Sonne funkeln.

Durch ein kleines enges Tal wandern wir gegen Norden.

Die Kirche von Santa Maria di Carrasedo liegt abseits der Verkehrswege.

Der Jakobus hat wenig zu lachen…

Galizische Friedhofskultur

Weniger als 30 km bis zu unserem Ziel!

Wir erreichen Pontecesures, einen Ort am Rio Ulla, der mit Perdón schon fast eine Einheit bildet.

Der Ausblick auf die Milchpulverfabrik ist nicht gerade schön.

Das erste, was wir von Perdón wahrnehmen, ist die Markthalle. Also nichts wie rein!

Auf der anderen Flussseite  liegt unübersehbar der Convento di Carme.

In der Igrexa de Santiago befindet sich unter dem Altar ein Stein mit alter Inschrift, bei dem es sich wahrscheinlich um einen alten Kultplatz handelt, der später mit dem Hl.  Jakobus in Verbindung gebracht  wurde. In der Kirche finden wir viele Zeugnisse des Jakobus.

 

Auch dieses Fegefeuer  ist bemerkenswert.

Über viele Stufen gelange ich zum Santiaguiñe  do Monte, der Stelle, wo Santiago zum ersten Mal in Spanien gepredigt haben soll.

Nach einem Bummel durch die Straßen komme ich zu einem anderen bedeutetem Sakralbau. Die Igrexa de Iría Flavia gilt als eines der ältesten Marienheiligtümer überhaupt.

Dort hat auch der spanische Literaturnobelpreisträger Camilio José Cela seine letzte Ruhestätte. Gegenüber der Kirche gibt es ein Museum für den Sohn der Stadt.

Beim Abendessen dürfen die berühmten  Pimentos de Padrón nicht fehlen. Sie sind nach diesem Ort benannt.

Tagesstrecke: 18,9 km

Tag 9 Donnerstag , 13. Oktober  2016 Pontevedra nach Caldas de Reis 

Die Wettervorhersage gibt uns heute bis 12 Uhr Zeit, trockenen Hauptes an unser Ziel zu gelangen. In der Nacht hat es immer wieder geregnet, aber in der Früh war der Platz vor unserer Pension  einigermaßen trocken. So brechen wir um 8 Uhr auf und suchen eine offene Bar, wo wir nett bedient  werden und Tee, Espresso und Croissants bekommen. Wieder auf der Straße fühlen wir uns von Golden Girls umringt. Eine Gruppe Amerikanerinnen stürmen, nur mit kleinem Tagesrucksack, auf den Camino. Ihr Elan wird ohnehin bei der nächsten Einkehr gebremst.

Der Weg ist sehr angenehm, leichte Steigungen, Schotterwege und wenig Verkehr  machen das Wandern einfach.

Die Pilgerkreuze werden häufiger, manchmal stehen sie auch in Gärten abseits des Weges.

Pilger aufgepasst: Eisenbahnkreuzung!

Manchmal führt der Weg auch direkt durch den Weingarten.

Die letzten 50 km sind angebrochen.

Santiago, wir kommen! Zwar haben wir Pilger noch einen weiteren Weg als die Autofahrer, wir können es dafür mehr auskosten; Meter für Meter.

Schön praktisch: Nicht nur für die Post, auch für den Bäcker gibt es ein eigenes Fach.

Wir haben  Glück: mit den ersten, unbedeutenden Regenspritzern erreichen wir unsere Pension in Caldas de Reis. Diese Kleinstadt hatte unter den Römern auch wegen der warmen Quellen an der Via XIX großen Aufschwung genommen.

Heute sind noch mehrere Quellen offen zugänglich.

Es riecht ein bisschen nach Schwefel, aber das ist gesund.

Auf der alten Römerbrücke nehmen zwei Legionäre Platz.

Die Palmen gedeihen hier prächtig, wahrscheinlich tut ihnen das Thermalwasser gut.

Es ist nicht das Bier, das uns den Boden unebenen erscheinen lässt.

Ein bisschen Farbe  ins Leben…

Unsere Golden Girls sind auch schon eingetroffen, vor ihnen aber eine Rezeption voller Koffer und Suitcases.
Tagesstrecke: 21,9 km

Tag 8 Mittwoch, 12. Oktober  2016 A Rabaleira nach Pontevedra

Vorerst einmal herzlichen Dank für die netten Kommentare hier im Blog und aus Facebook. Ich freue mich über diese positiven Rückmeldungen sehr.

Zum heutigen Tag:

Im Vertrauen, dass die Wettervorhersage richtig ist, haben wir uns in der Früh Zeit gelassen. Und wirklich, es hat nach teils heftigen Regengüssen in der Nacht um halb neun zu regnen aufgehört. Ohne Regenzeug konnten wir aufbrechen und zur Route des Jakobswegs gehen.

Ein Blick zurück aufs Meer.

Bald sind wir wieder auf der Via Romana XIX, dem heutigen Jakobsweg.

Wie viele Fuhrwerke wohl vor uns den Weg benutzt haben, bis so tiefe Schleifspuren zurückblieben? Wie viele Menschen diesen Weg wohl in den letzten Jahrtausenden gegangen sind?

Die Fluren sind zwar noch regennass, am Himmel zeigen sich immer wieder blaue Flecken und die ersten Sonnenstrahlen lassen nicht lange auf sich warten.

Hier in Meeresnähe regnet es häufig und ausgiebig, was auch an der Vegetation zu sehen ist.

Immer öfter kommen wir an Pilgerzeichen vorbei.

Am Stadteingang von Pontevedra erwartet uns ein Pilger mit etwas zuviel Gepäck.

Die Straßen sind leer. Erst in der Touristeninformation erfahren wir, dass heute ein spanischer Nationalfeiertag  ist: Dia de la Hispanidad. Ganz Spanien feiert am 12. Oktober in Gedenken an die Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus im Jahr 1492.

Rasch finden wir unser Quartier an der Avenida de Santa María.

Wir brechen zu einem Stadtrundgang auf und werden gleich vom angekündigten Regen  gestoppt. Naja, dann eben ein Mittagsschläfchen und dann auf Tour.

Unser erstes Ziel  ist das Museo da Torres das Arzobispais, das die unterirdischen Reste eines Stadtturmes,  Modelle der Stadt und eine interessante Information über die Stadtgeschichte zeigt.

Danach geht es weiter zum Rathaus, zum Monumento de los Héroes de Pontesampaio und den Ruinas de San Domingo.

Den Höhepunkt der Pilgerstätten in Pontevedra stellt der Besuch der Capela da Virxe Peregrina de Pontevedra dar. Der barocke Bau zieht alle Blicke auf sich.

Viele kleinere und größere Plätze sind in der Altstadt zu finden.

Uns zieht es zum Wasser und zu den Brücken über den Rio Lérez. Der Name der Stadt leitet sich ja von der „Alten Brücke“ ab.

Die Brücke, die die Pilger aus der Stadt in Richtung Santiago leitet, ist unschwer erkennbar.

Der blaue Himmel und die herrlichen Wolken sollen uns nicht täuschen. Das Wetter bleibt  wechselhaft.

Wenn es regnet, geht man in die Bar, trinkt ein Estrella Galicia und dann ist der Regen vorbei. Wenn nicht, gibt’s ja noch eins.

Tagesstrecke:11,8 km

Tag 7 Dienstag, 11. Oktober  2016 Mos nach A Rabaleira

Ich wache vom Wecker in einem Nebenzimmer kurz vor sieben Uhr auf. Es ist stockdunkel. Der Himmel ist offenbar bedeckt. Aus der Bar höre ich die ersten Pilger, die es nicht erwarten können, sich auf den Weg zu machen. Wir lassen uns Zeit, und um acht Uhr ist es zwar immer noch dunkel,  aber die Bar ist leer. Ein verschlafener Wirt gibt uns Kaffee und Croissants. Dann wandern auch wir los.

Der Jakobsweg ist nicht nur durch gelbe Pfeile oder schöne Fliesen gekennzeichnet, oft stehen auch richtige Monumente am Wegrand.

Nach einem kurzen Anstieg geht es gleichmäßig flach entlang eines Hügels dahin.

Dann senkt sich der Weg in Richtung  Redondela.

Das hügelige Gelände kommt jetzt besser zur Geltung. Mit dem Wetter haben wir vorerst Glück.

In den Gärten gibt es noch viele Blumen, manchmal hängen noch Trauben an den Weinstöcken und eine riesenhafte Wespe sucht sich Nahrung in einer schönen Blüte.

Die Kohlpflanzen sind schon sehr hoch und die werden mit der Zeit bitter. Daneben ist schon die nächste Generation gepflanzt. In der Caldo Galego, der gallizischen Einmachsuppe, ist der Kohl unersetzlich.

Am Convento de Vilavella vorbei kommen wir nach Redondela.

Für uns bietet die Kleinstadt vorerst nichts Aufregendes.

Doch mitten in der Stadt entdecken wir hoch über den Häusern  zwei Eisenbahnbrücken.

Wir schlendern durch die sauberen Gassen der Altstadt hinauf zur Igrexa de Santiago de Redondela.

Wir holen unseren Pilgerstempel und eine junge Nonne lässt über Lautsprecher das Ave Maria von Gounod erklingen.

Ein Denkmal für den „Maurentöter“ darf natürlich auch nicht fehlen.

Von Redondela aus wandert eine Gruppe vom mehr als hundert Jugendlichen aus Madrid mit uns. Da kommt gleich  Leben  ins Land.

Wieder wandern wir über einen Hügel, um nach etwa zwei Stunden nach Arcade, einer Kleinstadt an der Mündung des Rio Verdugo, zu kommen.

Das Bild der Muscheln, in jedem Führer zu finden, darf natürlich auch hier nicht fehlen.
Da stärken wir uns in einem Restaurant mit einem Menu di dia und sind danach so satt, dass wir nicht mehr weit gehen wollen.

Wieder gehen wir über eine Brücke, die schon den römischen Legionen gedient haben kann.

Während wir durch die engen Gässchen von A Rabaleira gehen, beginnt es leicht zu nieseln.

Diese eindrucksvolle Pflanze möchte ich noch dokumentieren:

Kurz vor unserer Unterkunft etwas abseits vom Pilgerweg wird das Nieseln stärker und ein halbe Stunde später schüttet es aus allen Wolken. (Wenn Engelein reisen…)

Tagesstrecke: 19,5 km

Tag 6 Montag, 10. Oktober  2016 Tui nach Mos

So spät sind wir noch nie aufgestanden, und trotzdem ist es draußen finster. Langsam wird der Himmel rot und die umliegenden Hügel heben sich vom Horizont  ab. Es ist 8.20 Uhr. Die Sonne geht heute um 8.45 Uhr auf.

Vor einer der ältesten  Kirchen der Region, die auf römischen Fundamenten errichtet sein soll, steht ein schönes Pilgerkreuz.

Warnung vor Fahrbahnschäden auf Spanisch!

Auch heute sind wir wieder auf der Via Romana XIX unterwegs.

Eine sehr gut erhaltene Brücke zeigt wieder die Baukunst der Römer.

Die Spanier lassen sich für die Ankündigung des Jakobsweges viel einfallen.

Die ersten Kilometersteine mit der Entfernungsangabe nach Santiago auf den Meter genau tauchen auf.

Der Weg führt vorerst entlang einer Flusslandschaft.

Die Morgendämmerung mitzuerleben ist einfach schön.

Zwischen Wein und Wasser führt nur ein schmaler Pfad.

Das Frühstück ist in Ermangelung einer Bar ausgefallen, so kommen wir erst kurz vor unserem Mittagsziel zu Kaffee und Gebäck.

Vorstädte sind eigentlich überall gleich hässlich!

Auf der Plaza  Aquitecto Antonio Palacios in O’Porrino genießen wir ein kleines Mittagessen.

In der Zwischenzeit ist es wieder recht warm geworden und wir wandern ein Weilchen weiter bis nach Mos, einem kleinen Ort mit einem großen ehemaligen Palast.

In den 1950ern war nur noch eine Ruine übrig, wie uns Fotos im Museum zeigen.

Gegenüber nehmen wir ein Zimmer in einer Pension und Herberge und lassen es uns gut gehen.

Wir treffen noch Sepp aus St.  Marein bei Graz, der auch auf dem Caminho Portugués unterwegs ist; er allerdings etwas schneller. Jeder wie er kann und will.

Tagesstrecke: 21,0 km

Tag 5 Sonntag, 9. Oktober  2016 Rubiães nach Tui/España 

Es scheint wieder ein schöner Tag anzubrechen. Nach dem Frühstück mit zwei Amerikanerinnen, die seit vielen Jahren im Dienst der US-Army in Deutschland stehen, wandern wir los. Der heutige Jakobsweg ist fast immer ident mit der alten Römerstraße XIX, die über 445 km von Braga in Portugal bis Astorga in Spanien führt.

Heute bestehen noch Brücken und restaurierte Abschnitte.

Eine nette Verbindung zwischen Jakobsweg und Römerstraße.

In einem kleinen Dorf wurde die Brunnenanlage wieder schön renoviert.

Erste Rast am Morgen: Wir treffen zwei andere Amerikaner, mit denen wir am Vortag den Abend verbracht haben.

In  Santuario de Sao Bento da Porta Aberta steht eine kleine schöne Wallfahrtskirche.

Die wenigen Besucher der Sonntagsmesse bereiten sich auf den Gottesdienst vor.

Für jeden einen Heiligen, für mich den Pilgerstempel in mein Heft.

Wieder geht es die Römerstraße weiter entlang, an einzelnen Steinen sieht man die Abschleifungen durch die Wagenräder.

An der Vegetation sieht man, dass wir im Süden  sind.

Zu Mittag erreichen wir Valencia, unsere letzte Stadt in Portugal. Besonders ihre Befestigungsanlagen nach Spanien lassen sie weithin sichtbar werden.

Die Altstadt besteht aus zwei Teilen, die durch einen Wallgraben getrennt sind. Leider ist die ganze Altstadt  nur auf Touristenkonsum ausgerichtet.

Von den Festungsmauern aus sehen wir die spanische Grenzstadt Tui.

Früher musste man hier seinen Reisepass herzeigen und die Zollformalitäten erledigen, heute haben wir ein freies Europa.

Über die Friedensbrücke gehen wir über den Rio Minho nach Spanien.

Grenzmarkierungen…

Naja, das spanische EU- Schild wirkt schon etwas mitgenommen.

Jetzt weisen uns Fliesen im Boden den Weg

Inmitten der Altstadt thront, einer Festung gleich, die Kathedrale aus dem 12. Jhdt.

Der Figurenschmuck des Portals ist noch sehr gut erhalten.

Kleine verwinkelte Gässchen wollen erkundet werden.

Der Ausblick aus dem Klostergarten auf das Tal des Rio Minho.

Heute sind wir sehr müde und gehen trotzdem spät schlafen. Irgendwer hat uns eine Stunde Zeit dazugeben. Dafür wird es morgen erst um acht Uhr hell!

Tagesstrecke: 21,5km

Tag 4 Samstag, 8. Oktober  2016 Facha nach Rubiães

Nach sternklarer Nacht empfängt uns am Morgen ein tiefblauer Himmel. Es hat stark abgekühlt, aber die Sonne wird bald für angenehme Temperaturen sorgen. Wir brechen gemeinsam mit unseren kanadischen Pilgerfreunden auf, lassen Sie aber bald ziehen, weil sie schneller  sind.

Ein kleiner Jakobus wacht über unseren Weg.

Die Morgendämmerung hebt sich langsam über dem Tal und die Konturen der Landschaft werden schärfer.

Die Wege sind verkehrsarm, teils gepflastert, teils asphaltiert oder auch schottrig.

Wieder sind die landwirtschaftlichen Flächen sehr klein strukturiert.

Entlang der Wege sind viele Weinhecken angelegt, aber mit verschiedenen Sorten und wenig Struktur; einfach für den Eigenbedarf.

In den Gärten gedeihen vielfältige Blumen und viel Gemüse.

Die alten Häuser haben im Erdgeschoß Platz für  für Lagerräume und Werkstätten mit schmalen Lichtschlitzen und Wohnräume im Obergeschoß. Viele alte Gebäude sind renoviert, einige aber auch dem Verfall preisgegeben.

Eine lange und breite Platanenallee geleitet uns nach Ponte de Lima.

Dieses seit der Urzeit besiedelte Gebiet hat unter den Römern starke Bedeutung gewonnen. Die bauten um 200 v. Chr. bereits eine Brücke über den Fluss Laete, heute Lima. Von dieser Brücke sind im Anschluss an den mittelalterlichen Teil noch mehrere Bodensegmente erhalten.

Römischer Brückenteil

Mittelalterliche Brücke

Das alte Stadttor beherbergt heute die Tourismusinformation.

In der Igreja Nossa Senhora dos Anjos Matriz de Ponte de Lima zeigt die reiche Ausstattung von der Bedeutung der Kirche.

Wir sind auf dem Caminho!

Bei schlechtem Wetter wird empfohlen, den rechten Teil des Weges zu benutzen.

Eine „schlichte“ Hofzufahrt hält auf Distanz.

Eine Gottesanbeterin (Mantis) hat sich eine Steinmauer als Jagdgebiet auserkoren.

Der junge Eukalyptuswald ist dicht wie ein Dschungel.

Langsam steigen die Wege an, das Gelände wird hügeliger.

Die Eukalyptusbäume weichen Kiefern, die zur Harzgewinnung verwendet werden.

Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg ist steinig und schwer….

Aus 400 m Seehöhe haben wir eine herrliche Aussicht.

Aus dem Boden sprießen wunderschöne Blüten ohne Stängel oder Blätter.

Caminho – Signs

Was gibt es schöneres als einen Caminho – Tag mit einem Bad in einem Pool zu beenden… und das am 8. Oktober bei 26 °C.

Das Pilgermenü darf natürlich auch nicht fehlen.

One reason more to be not a vegetarian!

Ich wünsche euch eine gute Nacht!

Tagesstrecke: 26,4 km

Tag 3 Freitag, 7. Oktober  2016 Barcelos nach Facha

Schon am späten Abend hat sich dichter Nebel über die Hügel gesenkt. So zeigt sich auch der Morgen vorerst grau in grau.

Wir verlassen nach einem guten Frühstück unser Hotel schon kurz nach acht Uhr.

Natürlich gibt es auch in Barcelos eine rush hour mit Stau auf den Einfallsstraßen.

Das Kriegerdenkmal erinnert an die Gefallenen der Stadt in Angola,  Mosambik und Guinea im 20. Jhdt. Zeit zum Nachdenken!

Durch die Vororte geht es in Richtung Nordosten und wir kommen am Pfarrzentrum von Vila Boa vorbei, wo alt und neu vereint sind.

Auf einer Weide stehen Barrossa- Rinder,  eine alte  Rasse, die in einem portugiesischen Nationalpark noch frei gehalten werden. Ihre Hörner entsprechen sicher keinen EU- Normen.

Heute ist Welt – Smile – Tag. Wenn du noch nicht gelächelt hast, wird es dringend Zeit. Dieser Freund auf der Gartenmauer hat es nicht geschafft!

Nun folgen kleinere Dörfer und kleinlandwirtschaftlich genutzte Flächen.

Überall gibt es Kastanienbäume voller Früchte.

Am schönsten ist es natürlich,  wenn wir abseits des Verkehrs auf Naturwegen unterwegs sind.

Diese Stauden  sind fast überall anzutreffen, leider weiß ich nicht, wie sie heißen.

Wir sehen auch die ersten geschälten Korkeichen. Ihre rote Färbung fällt weithin auf.

Nahe Aborim kommen wir an einer kleinen romanischen Kirche vorbei, die wie die meisten Kirchen versperrt ist. So können wir nur das Portal und die die Verzierung außen bewundern.

In vielen Gärten wachsen diese schönen Lilien, die keine Blätter haben und wie Kunstblumen im Boden zu stecken scheinen.

Am Nachmittag kehren wir bei Haan, einem Holländer ein, der sich hier eine Ruine aus dem Mittelalter zu einem tollen Anwesen ausgebaut hat.

Mit einem köstlichen Mahl mit Gemüsesuppe, gegartem heimischem Rindfleisch, Lauch, Salaten und Schokoeis mit Holundersoße beschließen wir den Tag. Der passende Rotwein ist natürlich auch aus Portugal. Zwei Pilger aus Kanada und der Hausherr leisten uns Gesellschaft.

Tagesstrecke: 23,8 km

Tag 2 Donnerstag, 6. Oktober  2016 Arcos nach Barcelos

Heute bekommen wir in unserer Unterkunft ein reichliches Frühstück, nachdem wir schon am Abend  ein Viergängemenü serviert bekommen haben. Frisch gestärkt, aber doch etwas steif vom Vortag verabschieden wir uns von der Villa di Arcos.

Nach ein paar Kilometern auf Asphalt und Pflasterstraßen kommen wir nach San Petro di Rates.

Das Dorf San Petro war im Mittelalter sechs Jahrhunderte selbstständig, ehe es an Bedeutung verlor. Viele alte Gebäude sind im Zentrum erhalten geblieben.

Den Höhepunkt bildet die alte, romanische Kirche mit ihrem interessanten Portal.

Auch bei der die Innenausstattung ist die Romanik vorherrschend.

Das schöne, nicht zu warme Wetter macht das Wandern angenehm. Vor zwei Wochen hat es hier noch 40 °C gehabt.

Vorsicht Pilger!

Durch dieses Loch ist der Legende nach die Hl.  Pedra geschlüpft, nachdem sie lebendig eingelagert wurde und mit dem Schädel gegen die Wand geprallt ist. Ein ordentlicher Dickschädel…

Die Steinbrücke über den Rio Cavado führt uns von Barcelinhos nach Barcelos.

In der Stadt hat sich ein ähnliches Hahnwunder ereignet wie in Santo Domingo de la  Calcada in Spanien. Seither ist der Hahn das Symbol der Stadt und an allen wichtigen Stellen zu finden.

Barcelos hat aber auch den größten Wochenmarkt in ganz Portugal, der jeden Donnerstag stattfindet. Da haben wir viel Glück und erkunden das Angebot. Es gibt eigentlich alles: besser sortiert als jeder Supermarkt mit angeschlossenem Baumarkt einschließlich Modestraße.

Obst und Gemüse im Überfluss.

Auch mir Unbekanntes…

Bacalao,  das portugiesische Nationalgericht – getrockneter Dorsch.

Tonwaren  ohne Ende zu unvorstellbar niedrigen Preisen.

Hähne in allen Größen, Farben und Formen.

Wir kommen auch an der Igreja di Senhor de Cruz vorbei, die eine reiche Barockausstattung hat.

Zum Abschluss des Tages gibt uns Jürgen noch ein Ständchen  mit zwei einheimischen Musikern.

Tagesstrecke: 20,1 km