Ich habe mich kurz entschlossen, heute meine nächste Etappe zu gehen. Mit der S-Bahn komme ich über den Grazer Hauptbahnhof wieder nach Söding.

Am Hauptbahnhof wartend, kommt für mich die große Überraschung: Gert Kienast, der Chef der Sektion Weitwandern im Alpenverein, fragt an, ob er mich begleiten könnte. Da sage ich natürlich nicht nein und wir treffen uns am Bahnhof in Söding.

Der heutige Weg geht entlang des Kärntner Mariazellerwegs, nur eben in die Gegenrichtung.
Der erste Ort ist gleich Mooskirchen, wo ich mir in der Gemeinde einen Stempel für den Pilgerpass abhole.

Der alte Ortskern lässt auf wohlhabende Bürger schließen.

Bald können wir die Hauptstraße verlassen und wandern über die Hügellandschaft in Richtung Gundersdorf. Der Frühling hat voll Einzug gehalten. Einerseits sieht man blühende Bäume, andererseits riecht es manchmal intensiv nach ausgebrachter Gülle.

Die Buschwindröschen sind allgegenwärtig.

In St. Stefan ob Stainz interessiert sich Gert für die Info-Tafel für die Wanderer, die in einem alten Gebäude attraktiv untergebracht ist.

Der Ort liegt an einem Hügel und wirbt intensiv mit seiner Lage in der Schilcher-Weingegend. Schilcher ist der Wein, der aus der uralten Wildbacher Traube gekeltert wird und meist eine Rosé-Farbe hat. Es gibt ihn aber von weiß bis rot. Früher war der Direktträger, auch wegen seiner Säure, gefürchtet. Heute hat er manchmal etwas von Kultstatus.

Mitten im Wald kommen wir zu einer Gedenkstätte anderer Art, dem Franzosenkreuz.

„Erinnerung
An dem Franzosenkrieg
im Jahre 1809
Ferne von den theueren lieben
Sind hier 3 Franzhosen Verschieden.
Von den Bauern da erschlagen
und von ihnen hier begraben.
Die Bauern kämpften mit Heldenmut
für das Land und für ihr Gut.“
Das Schloss Stainz, ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift, steht repräsentativ in der Landschaft.

Erzherzog Johann, der „Steirische Prinz“ und Bruder von Kaiser Franz II., hat es 1840 erworben und war sogar Bürgermeister von Stainz. Heute ist das Schloss in Privatbesitz. Hier sind auch das Jagdmuseum und das Landwirtschaftsmuseum des Universalmuseums Joanneum untergebracht.

Ein Kleinod der besonderen Art ist auch die Stiftskirche St. Katharina, die in ihrem barocken Glanz erstrahlt.



Der große Musiker und Dirigent Nikolaus Harnoncourt, ein Nachfahre Erzherzog Johanns, gab hier öfters Konzerte.
Nach Stainz streben wir die Stainzer Warte an, die rund 250 m über Stainz liegt und auch heute, bei trübem Wetter, eine gute Aussicht bietet.

Links der Schöckl, der Grazer Hausberg.

Blick nach Slowenien.
Blick zurück nach Stainz.
Hier haben schon um 4000 v. Chr., in der Kupferzeit, Menschen gesiedelt. Im 2. Jhdt v. Chr. besiedelten die Kelten den Berg, um hier Eisen zu schmelzen, bevor vor sie von den Römern assimiliert wurden.

Wir genießen kurz die Aussicht, bevor wir uns auf den Weg ins Tal machen.
Der Mariazellerweg 06 ist immer sehr gut markiert.

Am Weg wurden an markanten Stellen Kunstwerke positioniert. Diese Schilchertraube wurde von der BULME Deutschlandsberg, einer Maschinenbauschule, gefertigt.

Das alte Stellwerk in Deutschlandsberg zeigt auch das Ende unserer heutigen Wanderung an.

Es sind doch 29,5 km geworden, die wir seit Söding zurückgelegt haben.

Mit der S-Bahn geht es wieder zurück nach Graz.
Ich danke Gert für seine angenehme und ortskundige Begleitung, die mir viel Orientierung abgenommen und nette Gespräche gebracht hat.
Tagesstrecke: 30,3 km
Bergauf: 652 m
Bergab: 634 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com













































Im neuen Kulturzentrum ist auch ein Theater untergebracht.
Einer der großen Söhne der Stadt ist der Seefahrer und Entdecker Lapérouse aus dem 18. Jhdt.
Die Cathédrale Sainte-Cécile ist von unglaublichen Ausmaßen. Sie ist der weltgrößte Kirchenbau aus Ziegeln.
Außen ist sie schlicht und mächtig wie eine Burg, im Inneren bunt bemalt. Der Chor aus feinsten Steinmetzarbeiten erzählt eine durchgehende Geschichte vom Alten und Neuen Testament.
Neben der Kathedrale steht der Bischofspalast, der Palais de la Berbie.
Hier ist auch das Toulouse-Lautrec – Museum untergebracht. Der Maler ist in Albi geboren.
Zahlreiche seiner Werke sind hier zu sehen. Öfters kann man die Entwicklung eines Themas über mehrere Arbeiten hinweg verfolgen.
Schon seine Studien im Alter von elf und zwölf Jahren sind bemerkenswert. Das große Gebäude ist aufwendig restauriert; im Turm ist das Archiv untergebracht.
Die Pont Vieux führt über den Tarn.
Die Eindrücke von dieser Stadt sind gewaltig. Man könnte wahrscheinlich Tage dort verbringen.
Ein anderes Kleinod ist die Église Saint- Salvi mit einem kleinen Kreuzgang.
Es gibt sogar eine öffentliche Duschanlage, ein Tröpferlbad, in Albi.
Den letzten Tag lasse ich gemütlich mit einem Spaziergang durch Toulouse ausklingen. Vielleicht komme ich das nächste Mal mit dem Zug an.
Morgen geht es heim und es folgt wieder eine Rückschau auf den zweiten Teil der Via Podiensis.
Entlang der Garonne stehen schöne, alte Häuser mit Flussblick.
Dann gehe ich an Bord eines Flussschiffes, mit dem ich eine kleine Rundreise auf der Garonne unternehme.
In der Nähe der Pont Saint-Pierre fahren wir in den Canal de Brienne ein.
Durch eine Schleuse ist der Kanal von der Garonne getrennt.
In einer großen Erweiterung, von der der Canal de Midi und der Canal Latéral á la Garonne abzweigen, geht es wieder zurück auf den Hauptfluss.
Die Pont Neuf war lange Zeit die einzige Brücke über den Fluss und strategisch sehr wichtig.
Nach der Fahrt gehe ich zum Hôtel Dieu Saint-Jaques, einer ehemaligen Pilgerunterkunft und Spital. Dort besuche ich eine Ausstellung zur Medizingeschichte.
Im Hof liegt eine riesige Muschel.
Der anschließende Stadtbummel führt mich durch kleine Gassen.
Nicht alles ist immer sauber. Aber die Müllabfuhr arbeitet auch am Sonntag.
Zum Abschluss bemerke ich, dass sich beide Wanderschuhe in Auflösung befinden. Gut, dass die Reise zu Ende geht.
Mit einem guten Abendessen beschließe ich den schönen Tag.