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Lutherweg 10. Tag Samstag, 06. September 2025 Mücke – Lich

Bei strahlend blauem Himmel vetlassen wir unser Hotel um 7.00 Uhr und nehmen unser Frühstück im nahen Supermarkt ein. Im Hotel hätte es frühestens um 8 Uhr etwas zu essen gegeben und unsere heutige Strecke ist lang.

Ein guter Morgen

In dieser Gegend ist bis in die Mitte des 20. Jhdt. Eisenerz abgebaut worden. Am Wegrand stehen interessante Informationen zu diesem Kapitel der Industriegeschichte.

Informationen zum Erzweg

Die riesigen Felder sind zumeist schon abgeerntet.

Feld

Nach etwa acht Kilometern kommen wir nach Grünberg, wieder eine Stadt mit entzückenden Fachwerkbauten im Zentrum. Die evangelische Stadtkirche steht leider im Gerüst.

Grünberg – Hauptplatz
Grünberg – Fachwerkhaus

Der Diebsturm (um 1200) ist der Rest der einstigen Stadtbefestigung.

Diebsturm

Das Schloss Grünberg staht auf den Fundamenten des einstigen Antoniter-Klosters aus dem 12. Jhdt.

Schloss Grünberg

Ab Grünberg gehe ich für heute allein weiter. Heidrun schont ihre Gelenke und fährt mit dem Öffi bis Lich.

Vom Westen habe ich eine gute Sicht auf die kleine Stadt.

Grünberg vom Westen

In der Ferne kann man die Erhebungen des Vogelsbergs erkennen.

Erhebungen des Vogelsbergs

Einmal nicht aufgepasst und schon bin ich vom „wahren“ Pfad abgekommen.

Weg

Dafür treffe ich auf entzückende Alpakas, die mich genau beobachten. Nur das Junge wollen sie nicht herzeigen.

Alpakas

Der Wegfehler hat keine weiteren Folgen, statt links vom Bach gehe ich rechts und nach ein paar hundert Meter ist alles wieder im Lot.

Weg

Ich gehe nun ein paar Kilometer an der Wetter entlang, ein kleiner Fluss, der früher ein paar Mühlen angetrieben hat

An der Wetter
An der Wetter

In Ober-Bessingen gibt es einen Bobbycar-Fan. Im Hof gibt es auch sonst viel „Antikes“.

Ober-Bessingen

Die Ober-Bessinger Pforte aus dem 18. Jhdt. diente als Rathaus, Schule und Rüsthaus. Heute ist hier ein Rotkreuzmuseum und eine Pilgerherberge untergebracht.

Ober-Bessinger Pforte

Der Weg ist lang, aber unterwegs gibt es immer etwas zu entdecken. Auf einer sauren Wiese blühen tausende Herbstzeitlosen.

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Eine Raupe des Brombeerspinners kreuzt meinen Weg.

Brombeerspinner (Macrothylacia rubi)

Am Rande steht ein sehr seltener Speierling-Baum voller Früchte.

Speierling (Sorbus domestica)

Dann sehe ich von Ferne den Stadtturm von Lich.

Lich – Stadtturm

Bei einem Stadtrundgang kommen wir beim Schloss, beim Rathaus und bei der Marienstiftskirche vorbei.

Schloss Lich
Lich Rathaus
Marienstiftskirche
Marienstiftskirche

Hier setze ich mich zu Martin Luther in die Kirchenbank.

Marienstiftskirche

Heute übernachten wir im Hotel Holländischer Hof.

Hotel Holländischer Hof
Hotel Holländischer Hof

Tagesstrecke: 26,0 km; ↑ 111 m; ↓ 215 m

Route auf alprenvereinaktiv.com

Lutherweg 9. Tag Freitag, 05. September 2025 Groß-Felda – Mücke

In der Nacht hat es etwas geregnet. Auch während des Frühstücks hat es nochmals nachgeregnet. Bis wir aus dem Haus kommen, scheint schon wieder die Sonne durch die Wolken.

Für heute haben wir die Route etwas unseren Verhältnissen angepasst und einen Extra-Schlenkerer ausgelassen.

Wir folgen bis Ermenrod dem Feldetal und biegen dann nach Südwesten auf die Originalroute ein.

Felda – Tal

In Ermenrode bekommen wir von einer Anrainerin den Schlüssel für die kleine Dorfkirche. So kommen wir auch zum Pilgerstempel.

Ermenrod – Kirche
Ermenrod – Kirche

Danach erfolgt ein langer und stetiger Anstieg auf den nächsten Hügelrücken. Die Windräder dominieren den Ausblick auf den Anhöhen des Vogelsberggebiets.

Windräder am Vogelsberg

Die Rinder (Mutterkuhhaltung) verfolgen uns eine Weile vor uns (!) durch einen Weidezaun geschützt und beobachten uns neugierig.

Mutterkuhhaltung

Hinunter in das Ohm – Tal nach Oberohmen geht es rascher.

Ober-Ohmen
Ober-Ohmen – Fachwerkhaus

Die Kirche in Ober-Ohmen geht auf das 13. Jhdt. zurück. Von diesem Bau blieb der wuchtige Turm mit alten Fresken. Im 18. Jhdt. übernahm eine neue Grundherrschaft diese Gemeinde und verfügte eine Gottesdienstpflicht für alle Erwachsenen. Nun waren das Gedränge in der Kirche und die Unzufriedenheit so groß, dass ein neues Hauptschiff gebaut wurde.

Ober-Ohmen – Evangelische Kirche
Ober-Ohmen – Evangelische Kirche

Wieder geht es über einen Hügel weiter, in das Dorf Ruppertenrod. Der Wortteil „Rod“ deutet auf Rodungen im Mittelalter hin. Im Zentrum steht die kleine Dorfkirche im Fachwerkbau. Das Portal und das Wappen darüber haben mit gut gefallen.

Ruppertenrod – Dorfkirche
Ruppertenrod – Dorfkirche
Ruppertenrod – Dorfkirche mit dem Wappen derer von Riedesel

Über weite Hügel kommen wir schließlich nach Flensungen, einem Ortsteil von Mücke.

Wiesen- und Feldweg
Wegweiserrod – ein geroder Wegweiser

Schließlich entdecke ich an einem Baum einen Gemeinen Schwefelporling (Laetiporus sulphureus), der als Speisepilz nach Hühnerfleisch schmecken soll. In der veganen Küche und in der Pharmazie soll er von Bedeutung sein.

Schwefelporling

Heute sind wir im Landhotel Gärtner einquartiert.

Landhotel Gärtner
Landhotel Gärtner

Tagesstrecke: 18,5 km; ↑ 199 m; ↓ 242 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

Lutherweg 8. Tag Donnerstag, 04. September 2025 Alsfeld – Groß-Felda

Auch heute gelingt es uns wieder, früh aus dem Haus zu kommen. Die Nacht war recht ruhig, wenngleich von der Autobahn A5 ständig Fahrzeuglärm wahrnehmbar war. Man hätte natürlich auch das Fenster schließen können.

Der morgendliche Markt in Alsfeld ohne Fahrzeuge ist etwas besonderes.

Alsfeld – Markt

Am Weinhaus entdecke ich noch die Prangereisen, die ich gestern an falscher Stelle gesucht habe.

Alsfeld – Pranger

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Bäckerei Günter, von der Chefin extra zubereitet, machen wir uns auf den Weg und freuen uns an den schönen Häusern.

Alsfeld – Steinbornstraße
Alsfeld – Steinbornstraße

Durch parkaähnliche Anlagen entlang der Schwalm kommen wir nach Alsfeld-Altenburg.

Wanderweg

Nach der ersten Bergwertung des Tages stehen wir vor der  Schlosskirche Altenburg.

Sie wurde von 1748 bis 1750 im Schlosshof in barockem Stil errichtet.

Altenburg – Schlosskirche
Altenburg – Schlosskirche
Altenberg – Schlosskirche

Durch das Tal des Liederbaches wandern wir zur Kirche von Oberrod. Dieses Kirchlein im gotischen Stil geht auf eine Gründung von Bonifazius im 8. Jhdt. zurück. Darauf weist die Bonifazius-Linde im Kirchhof hin. Der heutige Bau dürfte aus dem 13. Jhdt. stammen.

Pfarrkirche Oberrod
Pfarrkirche Oberrod – Bonifaziuslinde

Weiter geht es auf guten Wegen durch schöne Laubwälder.

Wald nach Oberrod

Am Wegrand stoßen wir auf ein Megalithgrab  (um 3000 v. Chr.), das etwa 16 m lang und 4 m breit ist

Beim Verlassen des Waldes sehen wir vor uns Romrod mit seinem bezaubernden Schloss.

Romrod

Die Anlage geht auf das 12. Jhdt. zurück und erhielt im 16. Jhdt. ihr heutiges Aussehen.

Romrod – Schloss

Daneben steht die Stadtkirche Romrod aus dem 17. Jhdt

Stadtkirche Romrod

Wir treffen uns mit dem Leiter der Geschäftsstelle des Vereins “ Lutherweg in Hessen e.V.“ und tauschen nette Erfahrung über den Lutherweg aus.

Beim Pilgerbüro in Romrod

An den Windhecken werden schon Hagebutten und Schlehen reif.

Schehen und Hagebutten

Der Buchhölzer Teich ist ein Vogelschutzgebiet und ein Naturjuwel.

Buchhölzer Teich
Markierung einmal anders

Die Hügel vor dem Feldatal sind ganz schön anstrengend, aber schön.

Hügel vor dem Feldatal
Hügel vor dem Feldatal

Nach kurzem Abstieg kommen wir nach Groß-Felda und überqueren die Felda.

Felda

Der Ort ist nicht sehr groß, hat einige ältere Fachwerkbauten und ein schönes, frisch renoviertes Rathaus.

Groß-Felda – Rathaus
Groß-Felda – Fachwerkbauten

Wir nächtigen in Landhotel „Oase“.

Route auf alpenvereinaktiv.com

Tagesstrecke: 21,1 km; ↑ 288m; ↓ 247 m

Lutherweg 7. Tag Mittwoch, 03. September 2025 Grebenau – Alsfeld

Nach ruhiger Nacht ohne Gelsen sind wir schon un 7.10 Uhr auf dem Weg. Vorerst aber nur bis zur nächsten Bäckerei (ca. 1 km), wo wir uns ein gutes Frühstück gönnen. Dann geht’s richtig los.

Es beginnt gleich mit einer Bergwertung, besser Hügelwertung, die uns zu einem schönen Blick auf das Schwarzatal verhilft.

Grebenau

Die Gegend ist sehr hügelig, aber ohne große Höhendifferenzen. Die Getreidefelder, also alle Felder, sind schon abgeerntet.

Hügel um Grebenau

Das kleine Dorf Schwarz ist die erste Siedlung durch die wir heute kommen.

Schwarz
Schwarz – evangelische Kirche

Danach geht es wieder endlos lange durch den Wald. Die Wege sind angenehm begehbar, weisen kaum Steigungen oder Gefälle auf und machen ein gutes Vorankommen möglich.

Forststraße

Am Ende des Tales steht eine riesige Schafherde (zumindest für uns) und lässt sich von uns kaum beim Grasen oder Wiederkäuen stören.

Schafherde

Gut, dass wir uns im Wald aufhalten. Über den Baumkronen weht ein kräftiger Wind, der auf offenem Feld sicher unangenehm ist.

Waldweg
Kurzstopp
Waldweg

In Eifa werden die Pilger dringend aufgefordert sich an die markierte Route zu halten und nicht am Ortsrand nach Westen abzuweichen. Im Zentrum bei der Magdalenenkapelle finden wir dann den Hinweis, dass der Pilgerstempel im Pfarrzentrum zu bekommen sei. Dort führt auch der „alte“ Weg hin. Es wird schon einen Grund haben …..

Hinweis auf die Stempelstelle

Ein letztes Teilstück legen wir noch durch den Wald zurück und stehen plötzlich vor einem Monsterbauwerk. Hier entsteht ein Verteilerzentrum für die NORDWEST Handelsgruppe, eine Händlervereinigung mit einem Umsatz von 4,6 Mrd. €.

Alsfeld – NORDWEST AG

Vom Hügel aus haben wir auch eine schöne Sicht auf Alsfeld, ein Kleinod auf der Deutschen Fachwerkstraße.

Alsfeld

Gleich am Rand der Altstadt fangen die Fachwerkhäuser an. Die Dichte ist einzigartig. Das liegt in der Geschichte der Stadt: Sie war durch ihre Lage an der „kurzen Hessen“ – Straße, einer alten Heer- und Handelsteaße, zu großem Reichtum gekommen. Nach dem 30-jährigen Krieg verlor sie diese Stellung und blieb im Abseits. Für Innovationen blieb kein Geld. Bereits um 1900 erkannten die Stadtväter den Wert der alten Bausubstanz und beschlossen Schutzmaßnahmen. Im 2. Weltkrieg wurden bei einem Luftangriff zwar Häuser beschädigt, aber in keinem Verhältnis zu anderen Städten. Nach dem Krieg setzte sich die Erfolgsgeschichte der Restaurierung der alten Bestände an Fachwerkhäusern fort. 1975 wurde Alsfeld durch den Europarat zur „Europäischen Modellstadt“ erklärt. Heute stehen 400 Objekte in Alsfeld unter Schutz.

Alsfeld – Walburgiskirche 13. Jhdt.
Alsfeld – Walburgiskirche 13. Jhdt.
Alsfeld – Walburgiskirche 13. Jhdt.
Rathaus
Am Marktplatz
Obere Fuldaerstraße
Stadtmauer beim Mainzer Tor

Wir logieren heute in der Pension „Mainzer Tor“ mit angeschlossem Restaurant.

Pension und Restaurant Mainzer Tor
Pension und Restaurant Mainzer Tor
Alsfelder – ein lokales Bier
Vogelsberger Drecksack – saftiges paniertes Schnitzel überzogen mit angeschwenkten Champignons, Zwiebeln und Speckwürfel und zur Krönung mit Käse überbacken

Die gesamte Strecke war ausgezeichnet markiert!

Route auf alpenvereinaktiv.com

Tagesstrecke: 22,6 km; ↑ 287 m; ↓ 290 m

Lutherweg 6. Tag Dienstag, 02. September 2025 Niederjossa –  Grebenau

Heute geht es richtig los. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Butter, Käse, Wurst, Schinken, Marmelade …. brechen wir gegen halb neun auf und verlassen Niederjossa.

Niederjossa – Jossastraße
Niederjossa
Jossatal mit Niederjossa

Wir wandern entlang der aufgelassenen Bahnlinie Niederaula–Alsfeld, auch Gründchenbahn genannt. Sie wird seit 1994 im regulären Verkehr nicht mehr betrieben.

„Gründchenbahn“

Jedes Dorf hat hier seine Fachwerkhäuser. Viele davon sind wahre Juwele.

Oberjossa
Oberjossa – Lutherwegmuseum

Nach ein paar hundert Metern auf der Straße sind wir schon wieder auf Feldwegen unterwegs.

In der Jossaaue bei Breitenbach am Herzberg

Die Kirche in Breitenbach am Herzberg ist leider geschlossen. Den Pilgerstempel für Breitenbach finden wir an anderer Stelle.

Breitenbach – Evangelische Kirche
Breitenbach – Herrenhaus der Dörnbergs
Breitenbach – Wappen der Dörnbergs

Nun beginnt ein langer, gemütlicher Aufstieg auf den Herzberg. Unterwegs genießen wir die gerade reifenden Brombeeren.

Anstieg zum Herzberg

Schon vor der Ankunft auf der größten Höhenburg Hessens, der Burg Herzberg, wussten wir, dass wir vor einem verschlossen Burgtor stehen würden.

Burg Herzberg

An nächsten Wochenende findet hier ein großes Mittelalterspektakel statt. Deshalb ist in dieser Woche bis dahin die Burg nicht zugänglich.

Burg Herzberg

Die Burg stammt aus dem 13. Jhdt. Ihre Lage an der Heer- und Handelsstraße „Kurze Hessen“ war lange Zeit strategisch wichtig. Im Dreißigjährigen Krieg standen 1631 Tilly und Otto Heinrich Fugger vor der Burg, 1635 belagerte sie Marquis de Grana, und 1637 marschierte General Piccolomini mit 4.000 Mann und „viel grobem Geschütz“ vor der Burg auf. Heute steht die Burg im Besitz der Familie Dörnberg aus dem hessischen Uradel.

Burg Herzberg
Ausblick von der Burg Herzberg

Wir besuchen auch die beschauliche Stätte mit dem Pilgerkreuz nahe der Burg. Auf dem höchsten Punkt des Lutherwegs 1521 in Hessen (506 m) wurde dieses Kreuz errichtet. Es findet sein Pendant im Cruz de ferro auf dem Jakobsweg in Spanien.

Pilgerkreuz
Pilgerkreuz

Hier erinnert auch eine kleine Tafel an den „Mentor des Lutherweges 1521“, Bernd Rausch. Er hat den Lutherweg ins Leben gerufen.

Gedenktafel am Pilgerkreuz

Wege gibt es genug am Herzberg!

Wegweiser

Nun beginnt der eher kurze Abstieg, teilweise auf Forststraßen, teilweise auf Waldwegen.

Forststraße

Kurz vor unserm Ziel holt uns eine Regenwolke ein, die ein paar Wasserspritzer für uns übrig hat. Die Windjacke als Schutz reicht leicht aus.

In leichter Schutzausrüstung

Als wir in Grebenau ankommen, scheint schon wieder die Sonne.

Grebenau

Wir nächtigen heute bei Frau Fughe, Apothekerin in Grebenau, die Pilgern eine Unterkunft zur Verfügung stellt.

Grebenau – Paracelsus-Apotheke
Pilgerzimmer

Nach einer Erholungszeit machen wir uns auf, den Ort zu erkunden.

Grebenau – Altes Rathaus – bis vor kurzem ein Restaurant
Grebenau – Evangelische Kirche (verschlossen)

Das heutige Rathaus ist in einem historisch interessanten Gebäude untergebracht. Im 13. Jhdt. entstand hier eine Wasserburg, die der Sicherung der „Kurzen Hessen“ – Straße diente. Nach der Zerstörung der Burg 1269 wurde das Burggebäude von den Johannitern wieder aufgebaut und um 1278 eine Kommende gegründet.

Grebenau – Rathaus

Organisatorisch haben wir heute unsere flexible Seite zeigen dürfen. Die geplante Mittagspause auf Burg Herzberg fiel der Sperre zum Opfer, die einzige Pizzeria im Ort hat jetzt Montag und Dienstag geschlossen. Die nächsten Restaurants sind mindest fünf Kilometer entfernt und der Pizzadienst fährt Grebenau wegen einer Baustelle im Ort nicht an. Wir haben in einer Fleischerei gegessen, in einer Bäckerei Kaffee und Schwarzwälder Schnitte genossen und uns ein Bier aus dem Edeka – Laden mit aufs Zimmer genommen.

Tagesstrecke: 15,2  km; ↑ 340 m; ↓ 307 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

Link zu Lutherweg 5. Tag Bad Hersfeld – Niederjossa

2025 – Wieder zurück auf den Lutherweg – 01.09.2025 Anreise nach Niederjossa

Nach dem durch den Covid-Virus verusachten Abruch der Wanderung im letzten Jahr versuchen wir es heuer wieder. Wir wollen da wieder anfangen, wo wir im Vorjahr aufgehört haben: im kleinen Dorf Niederjossa.

Unser Plan: mit dem Schienenersatzverkehr um 05:05 von Graz-Liebenau zum Hauptbahnhof Graz. Von dort soll uns der EC 218 (ab 5:45 ) nach München bringen (an 11:41). Mit dem ICE 788 geht es ab 12:20 nach Fulda (an 15:01) und mit der RB 5 (ab 15:20) nach Bad Hersfeld (an 15.48). Von dort soll uns der Bus X33 nach Niederjossa bringen. Ich bin schon gespannt, wie pünktlich unsere Anschlüsse sind.

Hauptbahnhof Graz

So, die erste Teilstrecke haben wir hinter uns und sitzen im EC 218 nach München.

Taurus 2 -Lok  des EC 218

Bei prächtigem Wetter begrüßt uns der Grimming im Ennstal.

Grimming

Wir kommen mit nur 7 Minuten Verzögerung am Hauptbahnhof in München an und können entspannt auf unseren ICE 788 warten.

Wieder verlassen wir den Bahnhof pünktlich und lassen uns nach Norden fahren.

Hbhf München
ICE 788

Der Zug ist recht voll, weil zahlreiche Passagiere eines anderen Zuges aufgenommen werden mussten.

Im ICE

Zwei Minuten vor der Zeit treffen wir in Fulda ein und haben ein bisschen Zeit, auf den Bahnhofsvorplatz zu gehen und eine Jause für heute Abend zu kaufen.

Fulda – Bahnhofsplatz
Fulda – Bahnhofsplatz

Der Zug nach Bad Hersfeld ist auch gleich da. Der Regionalzug ist recht voll.

Regionalzug RB 5

Nach nicht ganz einer halben Stunde erreichen wir Bad Hersfeld und sitzen gleich wieder im Bus.

Bad Hersfeld – Bahnhof

Nach elfeinhalb Stunden erreichen wir unser Ziel in Niederjossa in Idealzeit.

Niederjossa – evangelische Kirche mit Wehrturm

Wir haben uns im ehemaligen „Gasthof zum Schwan“ einquartiert, dort wo wir auch schon im letzten Jahr waren – einfach, aber sauber. Heute ist er nur mehr Quartier für Handwerker und Wanderer.

Niederjossa – Zum Schwan
Niederjossa – Zum Schwan

Und morgen geht es richtig los!

Link zum letzten Beitrag „Lutherweg 1521“ aus dem Vorjahr

Resumé über die Via Francigena Sud von Rom nach Santa Maria di Leuca – 2. Abschnitt (Ordona – Santa Maria di Leuca)

Diese Zusammenfassung des 2. Abschnittes der Via Francigena von Rom nach Süden beschreibt den Weg der Pilger von Rom in Richtung Jerusalem. Der führt mich auf der Via Trajana von den Ausläufern des südlichen Apennin in Richtung Adria und an der Küste entlang bis zum Stiefelabsatz Italiens.

Anreise und Rückfahrt:
Für die Anreise hatte ich mich wie meistens für die Bahn entschieden: Graz – Bruck/Mur mit der S-Bahn und dann Umsteigen in den NightJet in Richtung Rom. In Florenz steige ich am Campo di Marte aus und fahre mit der Regionalbahn eine Station zum Bahnhof Firenze Centrale. Dort nehme ich den FrecciaRossa, der mich direkt über Rom nach Foggia bringt.
Als Rückreisebahnhof habe ich mir Lecce ausgesucht, von dort geht die Fahrt ohne Umsteigen nach Bologna und weiter nach Mestre. Dort steige ich in den Railjet nach Klagenfurt um und wechsle in den Anschlussbus nach Graz, wo ich pünklich nach Fahrplan ankomme.

FrecciaRossa

FrecciaRossa
FrecciaRossa

Der Weg:
Aus der Pulischen Ebene führt der Weg an die Küste und folgt der Küstenlinie bis an Ziel in Santa Maria di Leuca. Im Gegensatz zum 1. Abschnitt ist dieser landschaftlich wenig abwechsungsreich. Im nördlichen Bereich dominieren Wein- und Obstgärten, im südlichen Olivenhaine.

Weingarten
Alter Olivenhain

Die Höhendifferenzen waren minimal, eher eine Abwechslung. Zum Leidwesen der Wanderer gab es tageweise viele asphaltierte Strecken. Ich war trotzdem überrascht, wieviele Schotterwege und Wiesenpfade noch zu finden waren. Stark befahrene Straßen sind oft von abgetrennten Fußwegen begleitet. Auf den anderen Wegen waren Fahrzeuge oft eine Abwechslung. Viele Abschnitte sind auch als Radweg ausgezeichnet,

Agrarweg
Küstenpfad
Landstraße
Geh-, Rad- und Agrarweg

Die Markierungen auf dem Weg sind sowohl in den Städten als auch außerhalb der Städte meist ausgezeichnet und eindeutig. Trotzdem ist es kein Nachteil, über ein Offline – GPS-App (OsMand+) zu verfügen. Die Netzverfügbarkeit war auch im Hinterland immer gegeben.

Ich habe mehrmals kleine Abweichungen von der „offiziellen“ Via Francigena genommen und einmal vor Otranto eine größere Änderung gewählt, um die sehr lange Etappe zu verkürzen.

Neue Wegmarkierung
Neue Wegmarkierung

Unterkunft und Verpflegung:
Im Anhang gibt es auch eine Unterkunftsliste, die aber nur eine Anregung sein kann. Die Aktualität ist sehr unterschiedlich. Vor allem bei kirchlichen Unterkünften ändern sich die Telefonnummern (neuer Pfarrer – neue Nummer) ständig. Es gibt Möglichkeiten, in kirchlichen Einrichtungen und Sozialeinrichtungen unter einfachen Bedingungen zu übernachten. Stellenweise war es nicht einfach, ein geeignetes und kostengünstiges Quartier in entsprechender Entfernung zu finden. Es ist sehr empfehlenswert, am Abend vorher bei den Institutionen anzurufen und sich anzumelden, da größere Herbergen selten sind. Italienisch zu sprechen ist von Vorteil.
Die Qualität der Quartiere ist nicht immer vom Preis abhängig. Herbergen laufen meist unter „donativo“ – frei Spende: je nach Angebot 20 – 25 Euro. Privatquartiere und Pensionen: 35 – 60 Euro.

Casa Francesco Oasis in Andria
Ostello di Centro Cerignola
B&B L’Aia di San Giorgio in Vignacastrisi
B&B Verdemare in Montalbergo

Viele Quartiere bieten kein oder erst ein spätes Frühstück an. Meist ist das Frühstück so sparsam, dass es besser ist, gleich in das nächste Cafe auszuweichen und nach eigenem Bedarf zu bestellen. Die Möglichkeit zum Abendessen war immer gegeben. Ich empfehle auch in Privatquartieren nachzufragen, ob es am Abend im Ort eine Verpflegsmöglichkeit gibt.
Notwendige Einkäufe waren fast immer möglich. Die Ladenöffnungszeiten sind sehr unterschiedlich. Unterwegs gibt es auch längere Strecken ohne Infrastruktur.

Steak im Salat getarnt
Melanzani
Ausnahmefrühstück
Pulpo

Natur und Kultur:
Die Via Francigena Sud führt auf dieser Strecke durch uraltes agrarisch genutzes Gebiet, das seit vielen Jahrhunderten nicht nur die ortsansässige Bevölkerung, sondern auch das antike Rom nährt. So ist es nicht verwunderlich, dass es wenig wirklich „unberührte“ Natur gibt. Nichtsdestotrotz gibt es schöne Wanderwege abseits des Verkehrs.
Besonders bei den Abschnitten direkt an der Küste blühen unzählige Blumen.

Klatschmohn
Orchidee
Hundswurz
Blumenwiese

Die kulturellen Highlights auf der Route sind ohne Zahl, seien es die vielen Relikte aus der Zeit der griechischen Kolonialisation, der Römerzeit, seien es die alten Kirchen und Burgen aus der Normannenzeit und dem Mittelalter oder die Paläste aus dem Barock. Fast jeder Ort kann mit einem mittelalterlichen Kern oder interessanten Gebäuden der Renaissance oder des Barock aufwarten.

Amphitheater in Lecce
Abbazia Santa Maria di Cerrate
Via Traiana in Egnazia

Unterwegs habe ich einige WeitwanderInnen getroffen, die teilweise in Rom oder unterwegs gestartet sind, ein Wanderer ist auch aus dem Süden in Richtung Rom unterwegs gewesen. Alle waren schon sehr wandererfahren. Für Anfänger ist dieser Weg sicher nicht die erste Wahl.

Wanderführer:
Für die Via Francigena Sud gibt es zwei englischsprachige Wanderführer. Ich habe diesen verwendet.

The Via Francigena in Southern Italy
930km on foot across Lazio, Campania, Basilicata and Apulia
Angelofabio Attolico Claudio Focarazzo Lorenzo Lozito

  • Lingua: Inglese
    Regione: Basilicata, Campania, Lazio, Puglia
    Cultural Routes of the Council of Europe
  • From Rome to Santa Maria di Leuca: a spectacular Way along ancient consular roads, archaeology and nature, castles and abbeys, and boundless horizons where land, sky and sea meet.
  • From the Appia Antica Park to Terracina, Gaeta and Sessa Aurunca.
  • Then on to Benevento, a strategic point where the Appia and the Via Traiana come together.
  • The Way continues through the Gargano and Salento to the destination, the historic ports to sail for the Holy Land.
  • A Way full of light and beauty.
    ISBN: 9791259960504
  • Anno:2022
  • Pagine: 288

Seit Mitte April 2025 gibt es auch einen neuen Führer, der von Sandy Brown, einem Wanderspezialisten herausgegeben wird. Ich kenne den Inhalt noch nicht, er ist aber sicher empfehlenswert.

Walking the Via Francigena Pilgrim Route – Part 4

von Sandy Brown und Nicole Bukaty /
Cicerone
Rome, Monte Sant’Angelo and Bari to Santa Maria di Leuca
Sprache:Englisch, EAN: 9781786312495
2025

Statistik:
An den 20 Gehtagen habe ich mehr als 515 km zurückgelegt, für die „nackten Nettokilometer“ bleiben nach Abzug der Stadtbesichtigungen und diverser „Ehrenrunden“ 475 km übrig. Dabei fielen etwa 1350 Bergauf- und 1420 Bergab- Höhenmeter an. Die bereinigten Tagesstrecken ohne Besichtigungen lagen zwischen 16,7 und 33,3 km, im Median 23,0 km.

Alle Angaben bezüglich der Quartiere und Distanzen sind ohne Gewähr. Es liegt in der Eigenverantwortung des Benutzers, sich von der Richtigkeit zu überzeugen.

Tagesstrecken auf der Via Francigena Sud von Ordona bis Santa Maria di Leuca

Quartierliste auf der Via Francigena sud von Ordona bis Santa Maria di Leuca

Link zum Beginn des 2. Abschnittes in Ordona

Link zum Begin des 1. Abschnittes in Rom

Via Francigena Sud Heimreise Sonntag, 18. Mai 2025 Bahnfahrt Lecce – Mestre – Klagenfurt – Graz

Jetzt gibt es wieder strahlendes Wetter, das Tief hat sich verzogen. Ich bin rechtzeitig am Bahnhof, um mir ein Frühstück zu gönnen.

Bahnhof Lecce
AV8816 nach Venezia SL.

Der Frecciarossa ETR600 nach Venezia Santa Luzia ist schon bereitgestellt. Die Strecke führt diesmal auf der Adriatica – Brindisi – Bari – Ancona – Bologna – Padua – Mestre.

Frecciarossa ETR600
Privatzug

Der Zug fährt pünktlich ab und jetzt kann ich meine Wegstationen in umgekehrter Reihenfolge vom Zugfenster aus verfolgen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man eine Strecke, für die man 15 Tage unterwegs war, nun in nur zweieinhalb Stunden zurücklegt.

Brindisi und Bari sind hinter uns. Rechts in Fahrtrichtung ist immer wieder die Adria zu sehen.

Adria
Barletta

Von Foggia bin ich auch im Vorjahr nach Hause gefahren. Ich bin schon neugierig, wie es heute gehen wird.

Foggia

Auf den Abruzzen, wahrscheinlich Parco Nationale della Majella (bis 2700 m), gibt es noch Schnee.

Abruzzen

Ancona haben wir pünktlich verlassen, stehen aber jetzt wegen eines Defektes eines anderen Zuges in Senigallia.

Ancona

Geschafft! Obwohl wir zwischendurch 24 Minuten Verspätung haben, kommen wir pünktlich in Mestre an. Dass der Railjet RJ120 nach Wien am Nebengleis abfährt, erleichtert die Sache gewaltig.

Über diese Brücke über den Tagliamento bin ich im Mai 2018 auf dem Weg nach Rom unterwegs gewesen.

Tagliamento

Da kommen wieder Erinnerungen auf: durchs Kanaltal bin ich auch gewandert.

Fiume Fella

In Villach brauchen wir einen neuen Triebwagen. Das heißt eine Verzögerung von 20 Minuten. Macht nichts, wir haben Zeit.

Hauptbahnhof Villach

In Klagenfurt steige ich in den Intercitybus nach Graz um.

IC-Bus Klagenfurt – Graz

Um 22.30 Uhr bin ich nach fünfzehneinhalb Stunden Reise zu Hause.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei den vielen lieben Menschen bedanken, die dieses Abenteuer unterstützt und ermöglicht haben. Bei den Quartiergebern, die sich oft über das Vermieten hinaus gekümmert haben, bei den Menschen, die ihr Auto auf der Strecke einfach angehalten haben und mir alles Gute gewünscht gaben oder die mich auf der Straße oder in Cafés angesprochen haben.

Ganz besonders möchte ich mich bei meiner „Bodenstation“, bei Heidrun, bedanken, die in Gedanken immer eine Etappe vor mir unterwegs war und mich mit Infos versorgt hat. Auch die Korrektur des Blogs hat sie zu jeder Tages- und Nachtzeit vorgenommen.❤️❤️❤️ Schade, dass sie nicht dabei sein konnte!

Link zum Start des 2. Abschnittes der Wanderung

VFS Samstag, 17. Mai 2025 Busfahrt Santa Maria di Leuca – Lecce

Ich bin wirklich am Ende der Welt angekommen. Um 6.20 Uhr fahre ich mit dem einzigen Bus des Tages von Leuca nach Lecce. Eine Alternative wäre mit dem Taxi zum acht Kilometer entfernten Bahnhof Gagliano – Leuca zu fahren und dort mit dem Lokalzug zu reisen. Am Sonntag gibt es nicht einmal diesen Bus. Erst ab Mitte Juni wird die Infrastruktur wieder hochgefahren.

Hotel

Nach nicht ganz zwei Stunden bin ich in Lecce angekommen. In meinem B&B ist niemand erreichbar, so mache ich mich auf, um die Stadt weiter zu erkunden.

Ich besuche das Museo Arte Sacra im Seminario neben dem Dom. Es ist sehr interessant und ich kann meinen Rucksack abstellen. Dies Sammung umfasst vor allem Gemälde und Statuen aus dem Barock.

Hof des Seminario

Dort befindet auch die Capella di San Gregorio, die wegen ihrer aufwändigen Stuckarbeiten oft besucht wird.

Capella di San Gregorio

In der Zwischenzeit bekomme ich die Nachricht, dass mein Zimmer zu beziehen ist.  Es ist nicht weit dorthin. Das B&B Dimora Veco dei Nohi liegt in einem kleinen Seitengässchen.

B&B Dimora Veco dei Nohi
B&B Dimora Veco dei Nohi
B&B Dimora Veco dei Nohi

Dann schlendere ich durch die Gassen und Straßen, beobachte die Leute, fahre mit der Tourismusbahn durch die Stadt und lasse es mir gutgehen.

Radfahrer
Gastgarten
Innenhof
Innenhof
Cafe Leccese

Am Nachmittag nehme ich mir noch ein Museum vor, das Museum Sigismondo Castromediano. Hier wird die Geschichte der gesamten Region, des Salentos, von der Urgeschichte bis zur griechischen und römischen Epoche einzigartig aufbereitet. Sowohl das Gebäude als auch die Präsentation sind sehr gut. Es ist älteste Museum in Apulien und wurde 1868 von Sigismondo Castromediano, Herzog von Cavallino, gegründet.

Museum Sigismondo Castromediano
Museum Sigismondo Castromediano

Ich bin angenehm von der schönen Hintergrundmusik überrascht, bis ich bemerke, dass zwei Harfenistinnen live im Zentrum spielen. Sie proben für ein Konzert am Abend.

Museum Sigismondo Castromediano

Am Abend gönne ich mir noch ein feines Abschiedsessen in einem Restaurant.

Steak vom Angusrind versteckt im Salat

Tagesstrecke: 0 km; ↑ 0 m; ↓ 0 m + 8 km Stadtrundgang

VFS 45. Tag Freitag, 16. Mai 2025 Tricase – Santa Maria di Leuca

Den Meteorologen nach hätte es die ganze Nacht schütten sollen und das Regenwetter den ganzen Tag anhalten. Lassen wir uns überraschen!

Nach einem erweiterten italienischen Frühstück verabschiede ich mich von Maria Grazia und Enzo.

Gerhard und Maria

Da das Haus der beiden im Süden von Tricase steht, habe ich schon einen Vorteil. So komme ich recht bald nach Tiggiano. Der Palazzo Baronale steht im Zentrum des kleinen Ortes.

Palazzo Baronale
Palazzo Baronale

Die Wolken fliegen tief. In der Nacht hat es hier mehr geregnet. Das zeigen die „Straßensperren“ immer wieder an.

Weg
Wasserlacken

In Corsano waren die Häklerinnen fleißig, ein kleiner Platz vor einem Kulturzentrum war „zugehäkelt“.

Riesenhäklerei

Die Stadt Gagliano di Capo liegt etwas erhöht auf einem kleinen Hügel.

Gagliano di Capo

Im Zentrum steht die Piazza San Rocco mit der gleichnamigen Kirche.

Piazza San Rocco
Chiesa San Rocco
Chiesa San Rocco

Dieser Heilige ist eher selten anzutreffen.

Saint Barber

Eine Wolke versucht, mir ein paar Tropfen zukommen zu lassen. Es bleibt beim Versuch.

Regenwolke

Dann sehe ich vor mir das erste Mal den Leuchtturm von Leuca. Gleichzeitig eröffnet sich mir ein Blick auf die Stadt an den zwei Meeren, und das bei Sonnenschein.

Leuchtturm
Leuca

Jetzt bin ich am Ziel: Ich stehe auf der Piazza Giovanni XXIII mit der Basilika Santa Maria De Finibus Terrae. Ja, hier ist auch die Welt zu Ende.

Piazza Giovanni XXIII
Leuchtturm und Mariensäule

Die schlichte Kirche geht auf das Urchristentum zurück, wurde der Ort doch schon im Jahre 59 Bischofssitz. 343 wurde eine neue Kirche geweiht. In der Folge erlitten die Kirchen alle möglichen Schicksalsschläge. Die jetzige Fassung stammt aus dem Jahr 1755 und sollte wie ein Privathaus aussehen.

Basilika Santa Maria De Finibus Terrae

Der Chor hat einen Hochaltar aus Marmor, auf dem sich das Gemälde der Madonna de Finibus Terrae befindet.

Basilika Santa Maria De Finibus Terrae
Basilika Santa Maria De Finibus Terrae

Bis zu meiner Ankunft ist es trocken geblieben. Während ich auf die Ausstellung der Pilgerurkunde warte, geht ein Regenguss nieder.

Blick auf Leuca.
Angekommen!
Zwei Pilger

Eine Klosterschwester aus Indien trägt den Namen mit Schreibfeder und Tusche in die Urkunde ein. Nach mehr als 475 km eine schöne Belohnung.

Ich mache mich auf den Weg zur Unterkunft, dem Hotel 2 Mare, keine Luxusherberge, aber schön nahe zur Busstation für morgen.

Hotel 2 Mare
Hotel 2 Mare

Nach einer Pause erkunde ich den Ort, der früher durch eine Vielzahl von Luxusvillen um 1900 geprägt war. Leider sind viele dem Verfall oder der Umbauwut zum Opfer gefallen. Erst in der letzten Zeit erkennt man den architektonischen Wert dieser Gebäude.

Villa
Villa
Villa

Am Meer üben sich Surfer und Segler.

Surfer
Segler
Punta Ristola

Tagesstrecke: 17,7 km; ↑ 78 m; ↓ 176 m + 3 km Stadtrundgang

Route auf alpenvereinaktiv.com