Benevento (= guter Wind) wird am Abend seinem Namen gerecht. Es pfeift und bläst aus allen Ecken. In der Früh ist es dann wieder ruhig. Der Sonnenaufgang lässt die Landschaft aufglühen.
Auf dem Weg aus der Stadt komme ich nochmals am Trajanbogen vorbei.
Ein modernes Pfarrzentrum am Rande der Stadt. Ob es mehr Besucher hat als die Kirchen in der Stadt?
Eigentlich hätte der Weg direkt an diesem Gebäudekomplex vorbeiführen sollen. Als ich die Aufschrift an der Uniform des Wachebeamten gesehen habe, verstehe ich, dass ich einen Umweg machen soll: Es ist eine Strafanstalt.
Auch eine Mülldeponie ist bewacht wie eine Kaserne.
Eine Quelle entspringt neben dem Weg und benützt diesen gleich als Bachbett. Leider gibt es keine Ausweichmöglichkeit. So muss ich schauen, wie ich möglichst trocken bleibe.
Der alte Weg geht noch über diese Brücke aus der Römerzeit. Kaiser Flavius Valens soll den Bau dieser Brücke im 4. Jhdt. angeordnet haben. Von der originalen Steinbrücke stehen nur mehr zwei Steher, die Gewölbe sind aus dem Mittelalter.
Der Weg führt heute hügelauf – hügelab, wobei die Steigungen manchmal sehr extrem sind.
Da war der Strom wohl zu schwer
Wiesenwege sind nicht immer die schönsten Wege, vor allem, wenn das Gras so hoch und dicht ist, dass man den Boden nicht mehr sieht. Aber es gibt schlimmeres.
Die Via Traiana hat natürlich ordentliche Brücken gehabt, nicht solche Übergänge wie ich sie jetzt erlebe.
Unterwegs komme ich an einer kleinen Keramikmanufaktur vorbei. Zum Trocknen kommen die Waren einfach ins Freie.
Buonalbergo rückt näher. Die Stadt liegt am Berghang.
Die Stadt ist für Wanderer über steile Treppen erreichbar. Das historische Zentrum ist hervorragend renoviert. Es gibt keine „blinden Flecken“ zwischendurch.
Leider ist hier am Mittwoch Ruhetag. Keine Bar, kein Café, kein Restaurant. Zum Glück hat ein Minimarkt noch offen. Da kaufe ich mir ein bisschen Obst und Wasser.
Beim Weitergehen schaue ich durch ein Gartentor und sehe eine Gartenanlage, die sich über den halben Hang erstreckt.
Nicht weit davon komme ich an der Fontana del Lombardo vorbei und decke mich mit frischem, richtig kaltem Wasser ein. Gleich danach geht es wieder den Hang hinauf.
Jetzt sind es nur noch zwei Kilometer bis zum Zielort. Die Aussicht auf die Hügel ist grandios. Überall gibt es auf den Hügelkämmen Dörfer und Städtchen.
Ich gehe noch bis Casalbore, wo der Torre Normanna aus dem 12. Jhdt. mit einem Castello die Hauptattraktion darstellt. Auch ein schönes Dorfzentrum gibt es hier.
Ich nächtige heute im Convento St. Antonio. Hier gibt es im Pfarrzentrum für Pilger eine Nächtigungsmöglichkeit.
Tagesstrecke: 30,0 km; ↑ 949 m; ↓557 m
Wunderschöne Landschaften!
Wunderbare Bilder mit Text.
Wie lange willst noch gehen bist du nicht müde?
Alles Gute.