Roccaromana hat das gleiche Problem wie viele Orte in ländlicher Umgebung. Die Jungen ziehen weg, die Alten bleiben im Dorf, und wenn sie wegsterben, bleiben die Häuser leer und verfallen. Unsere junge Gastgeberin, eigentlich eine Bühnenschauspielerin, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dagegen etwas zu tun. Mit einem Verein versucht sie Leute zu beschäftigen, aber auch Häuser zu revitalisieren. Leerstehende Gebäude gibt es viele.
Gestern bin ich an den Fuß des Berges gewandert, heute muss ich drüber. Je höher ich hinauf komme, desto besser ist die Aussicht.
Gut, dass es schon Mai ist.
Auf dem Berg steht der sogenannte „Normannenturm“. Das ursprüngliche Bauwerk stammt aus dem 11. Jhdt. Die strategische Lage verschafft dem Besitzer einen Überblick über das gesamte Gebiet. Da die Normannen schon 1016 präsent waren, könnte der Name zutreffen.
Bergauf geht es über einen steilen Bergpfad, der noch dazu von Wildschweinen bearbeitet ist. Bergab rollt es sich leicht über die Betonpiste. Ein Rascheln und Ästewackeln im Gestrüpp direkt am Wegrand begleitet von deutlichem Grunzen zeigt mir, dass ich nicht allein auf dieser Strecke bin. Gesehen habe ich das Wildschwein nicht.
In der Tenuta Donna Fausta lässt es sicher gut Urlaub machen.
Im kleinen Dörfchen Statigliano ging die Einwohnerzahl in den letzten 40 Jahren angeblich von 2000 auf 214 zurück.
Auf dem weiteren Weg hinab ins Tal begleitet mich eine tiefe Schlucht. Auf dem Gegenhang steht schon die nächste Burg.
In der Ebene wird es nun flach, gerade und heiß.
Der Fluss Volturno und seine Umgebung haben mehrfach Kriegsgeschichte geschrieben. In der Schlacht am Volturno schlug Giuseppe Garibaldi mit seinen Freischaren 1860 das Heer des Königreichs beider Sizilien.
Im 2. Weltkrieg verlief hier die Verteidigungslinie der deutschen Truppen nach dem Absetzen von Mussolini. Die Folgen für die Zivilbevölkerung waren furchtbar.
Schließlich komme ich rechtzeitig vor Dienstschluss um 13 Uhr in der Municipio in Alife an, um mir den obligatorischen „Timbre“ zu holen. Im Park vor dem Municipio steht die Gedenkstätte an die „Red bulls“. Die haben keine Beziehung zu namensgleichen Getränken, sondern sind eine US -Army- Einheit, die hier die Befreiung durchführte.
Vorher wurde die Altstadt durch das Bombardement der Amerikanier in Schutt und Asche gelegt.
Durch die Porta Napoli komme ich in die Stadt, die wie ein römisches Castrum aufgebaut ist. Zwei gerade Straßen kreuzen sich in der Mitte und die Stadt ist rechteckig angelegt.
Die Kathedrale Santa Maria Assunta von Alife ist die Kathedrale der Diözese Alife-Ciazzo. Sie hat noch immer Merkmale, die auf den normannischen Ursprung hinweisen. Sie wurde 1127 -1135 errichtet.
Die Krypta umfasst den gesamten Altarraum.
Heute nächtigen wir etwas oberhalb der Stadt in einem Agroturismo, Masseria Sansone.
In der Abendsonne leuchtet die Stadt herauf.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 20,6 km; ↑ 364 m; ↓454 m
Passi da noi?
Sosta tra Faicchio a Vitulano
Palazzo Cusani Solopaca
Via Roma 5