Das Wetter ist wieder gut zum Wandern. Durch die Königsstraße gehe ich wieder zum Elbedeich, wo ich mir den Weg durch die dösenden Schafe bahnen muss.
Von der Ferne sehe ich die Fährstation, wo die vier Fährschiffe ununterbrochen hin- und herfahren. Die Schlange der wartenden Fahrzeuge ist nicht so groß wie gestern.
Kaum angekommen kann ich schon an Bord gehen. Für Fußgänger gibt es keine Wartezeit.
Das Wasser und der Wind sind ganz ruhig, und so schaukeln wir quer über die Elbe zum Fährhafen von Wischhafen, der auch ein Stück außerhalb des Ortes liegt. Die Fahrtdauer beträgt etwa 35 Minuten für rund 6 km und ist abhängig vom Hauptschiffsverkehr auf der Elbe.
Ein Stück muss ich jetzt entlang der Straße wandern, aber es gibt einen breiten Fuß/Radweg.
Ein alter Getreidespeicher ist zu einem Museum für Binnenschifffahrt konvertiert. Leider, wie erwartet, geschlossen.
Der weitere Weg führt über die Deiche im Hinterland. Sie sind nicht immer leicht begehbar, weil ihre Krone meist sehr uneben und durch die Trockenheit betonhart ist.
Hier sehe ich die ersten Apfelkulturen, die gerade in Vollblüte stehen. Die Region gehört zu den Hauptproduzenten von Äpfeln in Deutschland.
Bei Dornbusch quert eine gepflasterte Straße meinen Weg. Hier treffen viele Radwege der Elbe-Weser- Region aufeinander. Hier verlasse ich wieder den Europäischen Weitwanderweg E9, dem ich seit Glückstadt gefolgt bin. Er verbindet die Küstenlinie von Estland bis Südportugal.
Im alten Binnenhafen von Dornbusch liegt dieser Kahn im Schlick. Er wird sich wohl nicht mehr von hier fortbewegen können.
Ich mache einen kurzen Abstecher zu einer Zugbrücke über einen Fleet.
Der Weißstorch hat von seinem Nest einen guten Überblick. Er steht kurz auf, als ich komme, widmet sich aber rasch wieder seinem Brutgeschäft.
Viel früher als gerechnet komme ich heute an meinem Ziel in Drochtersen an. Heute bin ich bei Familie Preil zu Gast, die jetzt Pilger privat aufnimmt. Ich durfte der Erste sein, der diese Gastfreundschaft genießen konnte. Der Zufall will es, dass der Hausherr Geburtstag hat, und so komme ich in den Genuss eines besonderen Mittagessens.
Tagesstrecke: 14,5 km; ↑ 14 m; ↓ 14 m und 6 km auf der Fähre
Das Essen schaut exzellent aus. Du hast es dir auch verdient!
Eine Pracht die Äpfelbäume die Verpflegung und Unterkunft sind Spitze