Nach Abschluss unseres Weges von Porto bis ans Ende der Welt möchte ich eine unsere Eindrücke zusammenfassen.
Anreise und Rückfahrt:
Die Anreise mit dem Flugzeug in Coronazeiten erfolgte ohne Probleme. Wir hatten im Vorfeld die entsprechenden Impfnachweise und das PLC für Portugal ausgefüllt und teilweise hochgeladen. Mit den entsprechenden Papierdokumenten hatten die Airlineangestellten mehr Freude als mit dem Nachweis auf dem Mobiltelefon.
Der Weg:
Wir hatten bei der Planung einen Tag auf dem Küstenweg vorgesehen und bogen dann bei Vila do Conde zum Zentralweg ab. Große Höhendifferenzen sind auf dem Weg nicht gegeben. Nur selten ist man direkt dem Autoverkehr ausgesetzt.
Die Markierungen sind nahezu überall hochwertig. Es gibt kaum Stellen, an denen man sich nicht sofort orientieren kann.
Zum einen gibt es meistens Markierungssteine, aber auch die bekannten gelben Pfeile.
In Portugal sind Asphaltstrecken und Kopfsteinpflasterwege häufiger anzutreffen, halten sich aber in Maßen. Auch bei Regen waren fast alle Wege gut bis sehr gut begehbar.
Unterkunft und Verpflegung:
Im Anhang gibt es auch eine Unterkunftsliste. Eine Pilgerherberge im üblichen Sinne benutzten wir nur in Mos. Sonst gönnten wir uns ein Zweibettzimmer, auch in Herbergen oder Hostels. Die Unterkünfte buchten wir ein bis zwei Tage im Voraus (Anruf oder Booking.com). Sie waren alle sehr sauber, manchmal aber sehr kühl und nicht immer heizbar. Da machte sich der frühe Termin schon bemerkbar. Viele Unterkünfte öffnen erst ab 1. April.
Wer in Portugal und Spanien auf dem Camino nichts zu essen bekommt, hat ausgesprochenes Pech. Man muss nur berücksichtigen, dass es zwischen 14 und 19 Uhr selten warme Küche gibt. Wir halten uns nach Möglichkeit an die lokalen Speisen, die wirklich köstlich sind.
Natur und Kultur:
Unsere Route führt uns durch viel Natur, aber auch Kulturelles kam nicht zu kurz. Auf dem Küstenweg mag es mehr unberührte Natur geben, unser Weg bietet aber eine tolle Mischung an Natur und Kultur. Am ersten Tag begleitete uns das Tosen des Atlantiks und ab dem zweiten das laute Gezwitscher der unzähligen Vögel. Besonders Rotkehlchen und Zaunkönige, die Kleinsten, waren oft die lautesten.
Fast jeder der Orte am Zentralweg hat kulturelle Besonderheiten zu bieten. Seien es alte Brücken, Kirchen aus dem Frühmittelalter oder besondere Stadtensembles. Für Museen bleibt ja auf dem Weg eher wenig Zeit.
Statistik:
An den 18 Gehtagen legten wir 358 km zurück. Die Stadtbesichtigungen und Extrarunden usw. sind da nicht berücksichtigt. Dabei fielen etwa 4170 Bergauf- und 4100 Bergab- Höhenmeter an. Die Tagesstrecken lagen zwischen 12,5 und 25,9 km.
Alle Angaben bezüglich der Quartiere und Distanzen sind ohne Gewähr. Es liegt in der Eigenverantwortung des Benutzers, sich von der Richtigkeit zu überzeugen.
Für die einzelnen Tagesetappen gibt es teilweise bereits korrespondierende Links auf Alpenvereinaktiv.com, wo Karten zur freien Verfügung stehen.
Der Caminho Portugués ist vor allem Anfängern und Menschen mit weniger sportlichen Ambitionen sehr zu empfehlen. Es gibt wenig Höhenunterschiede und überschaubare Distanzen.
Weiterhin an guatn Weg!
Zum Start des Caminho Portugués
Zu den Routen aller Etappen des Caminho Portugués auf alpenvereinaktiv.com
Diese sind auch am Ende der einzelnen Blogbeiträge abzurufen
Eine ganz schöne Zusammenfassung, danke.
Ich wollte zwar nichr ein 2. Mal nach Santiago, aber das Resumee kann mich umstimmen.
Vielen Dank Gerhard, echt sehr hilfreich bei meiner Planung.
Grüße Bettina
Sehr toller Bericht 6nd sehr hilfreich: mein u ich sind leidenschaftlich Pilger. Aus gesundheitlichen Gründen hatte ich bis jetzt gezögert, meinen Mann zu begleiten. Nun überlege ich nochmal! Mut tut gut!!!
Vielen Dank
Danke Gerhard für die Tagesberichte und das Resume.War noch nie auf dem Weg-aber ich werde losgehen und dir berichten.
Hallo Gerhard,
vielen Dank für Deine wunderschönen Bilder und die kurzen, aber informativen Beschreibungen.
Ist ein wohltuender Kontrast zu den vielen und oftmals ellenlangen youtube-Videos.
Ich bin 62 Jahre alt und werde zum Abschluss meines Berufslebens als Maschinenbauingenieur das allererste Mal eine Weitwanderung unternehmen. Am 4. Mai gehts los. 2 Tage Porto, dann ein kurzes Stück Küste und dann durchs Inland nach Santiago. Und, wenn ich’s schaffe danach noch nach Finisterre; also ähnlich wie Ihr auch.
Bleibt gesund!
… der Jürgen Rolf aus Ostthüringen