Der Grabenlandtrail, eine mehrtägige Tour von Fernitz im Grazer Becken durch das westliche Grabenland nach Mureck und parallel wieder zurück, ist zu jeder Jahreszeit begehbar.
Wir entscheiden uns für diese Tour, nachdem uns Corona einen Strich durch alle anderen Planungen gemacht hat. Sie steht ohnehin schon lange auf der To-Do-Liste.
Fernitz ist von Graz aus leicht mit dem Bus 521erreichbar.
Bereits seit 1150 ist die Pfarrkirche Maria Trost in Fernitz ein Wallfahrtsort und zählt damit zu den ältesten der Steiermark. Herzog Friedrich der Schöne ließ daher 1314 eine Kirche in hochgotischem Stil bauen. An der Nordseite der Kirche sind noch zwei Geschoße des Turmes dieser ersten Kirche erhalten. Der heutige spätgotische Bau, eine dreischiffige Hallenkirche (erbaut 1506–1514) verdankt seine Entstehung vermutlich dem Drängen der Grazer, insbesondere des in Graz residierenden Kaisers Friedrich III.
Gleich beim Ortsausgang gibt es eine Übersicht über die Wanderwege der Region. Der Jakobsweg und der Mariazellerweg sind auch dabei. Die Tafel für den Grabenlandtrail finden wir erst später.
Über einen kleinen Fußweg geht der Weg zu den Hügeln im Osten.
Der morkierte Weg führt abwechselnd durch Mischwald und über kleine Wiesen und Felder.
Durch den Wald führt ein schöner Steig, der auf der Gnaniger Straße endet.
Gleich geht es wieder auf einem idyllischen Weg hinunter in den nächsten Graben in das Dorf Gnaning – Grabenland eben!
Beim alten Blockhaus neben der Kapelle gibt es auch einen Stempel für Wanderer.
Der Herbst hat die Landschaft schon bunt gefärbt.
Wir werden mit zunehmend besserer Fernsicht belohnt.
In den Gärten blühen noch die letzten Blumen und der Wald ist voller Pilze, die leider nicht immer für uns bestimmbar sind.
Das Schild für den Grabenlandtrail ist unübersehbar.
Leider können wir im Gasthaus „Lipizanerfranzl“ bei Heiligenkreuz nicht einkehren. Corona hat es so bestimmt. Beim Lipizanerfranzl gibt es nicht nur Pferde, sondern auch einiges an Kleintieren wie diese lauten Gänse.
Über die Kalvarienbergstraße kommen wir zum Heiligenkreuzer Kalvarienberg mit seiner schönen Kirche. Das 1756 errichtete einschiffige Bauwerk ist der Schmerzhaften Mutter geweiht. Daneben steht eine eindrucksvolle Kreuzigungsgruppe.
Wir kommen in den Markt Heiligenkreuz am Waasen. Heiligenkreuz wurde erstmals 1265 im landesfürstlichen Urbar der Steiermark erwähnt. Bereits im Jahr 1271 ist eine eigene Pfarre nachweisbar.
Von der alten barocken Kirche blieb beim Umbau von 1891 bis 1894 im Stil der Neorenaissance nichts übrig. Der Hochaltar im Knorpelstil aus dem 17. Jahrhundert stammt aus dem heute slowenischen Maribor und wurde 1894 installiert. Den Marburgern war er zu wenig modern und sie ersetzten ihn durch einen neugotischen Altar.
Im Kirchhof steht das erste „Ermutigungszeichen“ des Markusweges, der von der Pfarrkirche bis zum „Haus der Stille“ in St. Ulrich führt. Die Wegzeichen wurden von Künstlern gestaltet. markusweg.at
Auf dem Marktplatz befindet sich ein moderner Dorfbrunnen und ein umgestaltetes Kriegerdenkmal.
Über die Stiefing kommen wir nach Pirching an Traubenberg
An einem Bauernhof finden wir schöne Stadelfenster aus Ziegeln.
Am Pirchingberg steht dieses wundervoll renovierte „Erzherzog-Johann-Haus“. Diese entstanden in den ersten siebzig Jahren des 19. Jahrhunderts nicht auf Anregung von „oben“, sondern aus der praktischen Erfahrung. Viktor Geramb hat diesen Begriff erst um 1930 geprägt. Alle Baumaterialien konnten in Eigenregie hergestellt bzw. produziert werden.
Auf der Marienhöhe am Guggitzberg gibt es sogar ein Gipfelkreuz mit Gipfelbuch!
An der Kirchbacher Bundesstraße B73 kommen wir zur Bushaltestelle Edelstauden-Kreuzstraße, von wo wir mit dem Bus 500 (St. Stefan – Graz) wieder nach Hause fahren.
Tagesstrecke: 14,7 km; ↑ 560 m; ↓ 412 m
Super bei jeden Wetter wünsche euch alles Gute.