Heute früh stehe ich schwer auf. Nach einem raschen Frühstück gehe ich zur Haltestelle, um mit der Straßenbahn 18 nach Bonn zu fahren. Entgegen den Befürchtungen ist die relativ schwach besetzt, sodass das Abstandhalten kein Problem ist. Am Hauptbahnhof Bonn angekommen orientiere ich mich rasch und marschiere los.
Das Rheinische Landesmuseum würde ich auch gerne einmal besuchen. Die Glasfassade mit den dahinterliegenden Exponaten schaut gut aus.
Das ehemalige Gebäude der Landwirtschaftskammer Rheinland beheimatet das Mathematische Institut sowie das Institut für Angewandte Mathematik in Bonn und gilt als Cluster of Excellence.
Die A565 führt halb unterirdisch durch die Stadt.
Im Stadtteil Endenich gehe ich durch kleine Gassen. Bald finde ich die ersten Markierungen für den Jakobsweg in Richtung Trier.
Dann komme ich ins Freiland, wo leider leichter Nieselregen einsetzt.
Der Sonnenschein zaubert einen Regenbogen auf den Himmel.
Einsam und verlassen steht ein E-Scooter auf freiem Feld.
Die Kirche St. Laurentius in Lessenich ist leider geschlossen. In einem Briefkasten gibt es einen Pilgerstempel.
Geballte 380 kV – Energie durchströmt das Land.
Mein erster Anstieg führt mich hinauf nach Gielsdorf zur Kirche St. Jakobus und Margarethe. Die Vorhalle der Kirche ist offen und ich kann einen Blick ins Innere mit den alten Fresken von 1492 werfen.
Einige Fachwerkhäuser sind schön restauriert wie dieses, das die Inschrift 1669 trägt.
Jetzt führt der Weg auf der Hochebene entlang, meist durch Wald und Felder.
Wieder einmal begleitet mich ein wackerer Schattenpilger.
Ein Männlein steht im Walde…. Alle Pilze sind essbar, manche nur einmal!
Nun bin ich entlang des Römerkanals unterwegs. Die Römer haben vor 2000 Jahren einen Wasserkanal von der Eifel bis nach Köln verlegt, dessen Spuren immer wieder dokumentiert sind. Die Eifelwasserleitung war mit 130 km Gesamtlänge eines der längsten Aquädukte des römischen Imperiums und gilt als längstes Aquädukt nördlich der Alpen.
Der Weg, gerade wie die Wasserleitung.
Diese Rekonstruktion zeigt den Querschnitt und die Ausführung der Leitung. Im Inneren war sie mit speziellem Verputz abgedichtet, der aus zerriebenem Ziegelstaub bestand.
In der Friedhofsmauer bei der Burg Hemmerich findet man solche Bausteine aus der Wasserleitung verbaut.
Die Burg Hemmerich aus dem 12. Jhdt. wurde nach mehreren verheerenden Bränden dem Verfall preisgegeben.
Das Schloss Rossberg in der Nähe wurde um 1730 im Barockstil errichtet, ist aber 1941 durch Phosphorbomben der britischen RAF völlig ausgebrannt. Danach wurde es wieder aufgebaut und gehörte der Familie Seyn-Wittgenstein.
Schließlich komme ich in Walberberg an. Die Pfarrkirche St. Walburga aus dem 12. Jhdt. steht am Jakobsweg von Köln nach Trier.
Für die Kirche hatte der Eigentümer Reliqien der Notburga aus Köln angeschafft.
Morgen gehe ich die letzte Tagesetappe auf meinem Weg von Graz nach Köln an. Ich werde wieder entlang eines Jakobsweges unterwegs sein.
Tagesstrecke: 24,6 km; ↑ 110 m; ↓ 96 m
Dann wünsche ich dir ein besseres Wetter mit Sonnenschein
Und alles Gute für dei letzten km komm gut heim und viele Grüße an deine tolle Frau
Willkommen in Walberberg Gerhard
Das ist so schön, dass wir ein Punkt in Deinen Wanderwegen geworden sind. Und für morgen wünsche ich Dir alles Gute auf Deiner letzten Etappe von Graz noch Köln. Ich ziehe meinen Hut vor Dir.
Alles Gute für das Finale! Hoffentlich wird das Wetter besser.