Heute bin ich früher unterwegs, obwohl das Frühstücksbuffet sehr umfangreich ist und ich nicht gerade wenig esse. Wer weiß, wo die nächste Möglichkeit zum Essen kommt.
Dann geht es hinaus in die frische Natur. Es ist überraschend warm, schaut aber feucht aus.
In Boppard gibt es seit 1954 einen Sessellift zum Vier-Seen-Blick. Er überwindet 230 m Höhendifferenz in 20 Minuten. Ich bin froh, dass ich vor Betriebsbeginn oben ankomme. Sehr viel länger habe ich über den „Klettersteig“ auch nicht gebraucht.
Von oben kann man die Bopparder Schleife so richtig genießen. Der Fluss mäandriert mehr als 180 Grad.
Vom Vier-Seen-Blick sieht man nicht wirklich vier Seen, sondern vier Stellen des Rheins.
Nach der Überwindung der ersten Geländekante geht es zwar nicht immer bergauf, aber wesentlich gemütlicher dahin.
Mit solchen Schlitten und Seilwinden werden die steilen Hänge befahren. Dieser Weingarten gehört einem Verein von Weingartenfreunden, die diese Riede bewirtschaften. Mir kommt eine lustige Kindergartengruppe entgegen, die ihre Rebzeile besuchen will.
Auch auf der rechtsrheinischen Seite stehen viele Burgen, wie die Marksburg aus dem 12. Jhdt. Im Hintergrund sieht man die drei Kamine der Blei- und Silberhütte Braubach. Der Bergbau wurde 1963 geschlossen.
Rhens ist eine kleine Stadt, deren Kern von einer hohen Mauer mit mehreren Toren umgeben ist. Dort sind noch zahlreiche Fachwerkhäuser zu finden.
In die Annalen der Geschichte hat sich Rhens durch den Königsstuhl von Rhens eingeschrieben. Ein zweigeschoßiger Bau erinnert an die Verhandlungen der Kurfürsten zur Wahl der römisch-deutschen Könige sowie einige Königswahlen, die hier stattfanden. Der jetzige Bau ist eine Replik aus dem 19. Jhdt.
Hoch über dem Ort liegt mitten im Wald der jüdische Friedhof von Rhens, der auf die 1850er zurück geht.
Von oben habe ich bei Sonnenschein einen schönen Ausblick auf das Hunsrückgebiet.
Ich passiere die Stelle, wo sich Linksrheinischer Jakobsweg und der Mosel-Camino trennen. Ob ich jetzt auf mehr Pilger treffe?
Ich erspare es mir, zum Schloss Stolzenfels hinunter zu steigen, da ich es ohnehin nicht besichtigen will. So sehe ich es von Augustaweg aus.
Der Abstieg wird dann etwas sportlich. Eine Downhillstrecke für Mountainbiker bietet sich da an. Es ist für mich einfacher als über einen Gehweg hinter zu kommen, weil ich meine Schrittlänge nicht den Stufen anpassen muss.
An dieser Stelle stand einst ein Hotel, in dem 1948 die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und das Grundgesetz beschlossen wurden.
Jetzt komme ich in Koblenz an. Entlang des Rheins komme ich bis zum Deutschen Eck, wo das Wilhelmsdenkmal am Zusammenfluss von Rhein und Mosel steht.
Auf meinem Spaziergang durch die Stadt komme ich noch an schönen Gebäuden vorbei. Die meisten sind im 2. Weltkrieg zerstört und dann wiederaufgebaut worden, so die Liebfrauenkirche, die auf das 5. Jhdt. zurückgeht.
Oder die Basilika St. Kastor, deren erster Bau im 9. Jhdt. vollendet wurde.
Auch moderne Architektur gibt es in der Stadt wie das Forum Confluentes, ein Kulturgebäude mit Museen, Büchereien und Tourist-Info.
Ich nächtigen heute im Gästehaus der
Barmherzigen Brüdern von Maria-Hilf in der Florinspfaffengasse. Das neu renovierte Haus hat allen notwendigen Komfort.
Beim Essen bleibe ich international. Die „deutschen“ Gasthäuser sind entweder schickimicki oder überfüllt. So fällt meine Wahl auf ein spanisches Restaurant mit herrlichen Tapas zu vernünftigen Preisen und hohen Hygienestandards.
Man schreibt zur Bestellung die Nummern seiner Wahl einfach auf die Tafel.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 26,6 km; ↑ 817 m; ↓ 827 m
Wieder so schöne, idyllische Bilder! Fast schade, dass du bald am Ziel bist.
Bravo du bist ein toller Fotograf und Reporter
Freu mich jedesmal über deinen Bericht
War heute Donnerstag wieder mal auf der Koralpe wandern aber nur Hälfte von dir km.
Von Trahùtten in Richtung Glashütten und retour