Heute komme ich erst um 7.30 Uhr zum Frühstücken, früher geht es leider nicht. Dafür sitze ich im Garten und genieße das Vogelgezwitscher.
Kurz vor 8 Uhr geht es dann los. Ich nehme den Weg wieder durch die Innenstadt, wo ein paar Menschen und Lieferwägen unterwegs sind.
Ich gehe an die sechs Kilometer in westlicher Richtung bis ich an die Stadtgrenze komme.
Dort wo früher die Trabrennbahn von Regensburg war, steht heute eine große Siedlung. Die Eingangspfeiler sind als Denkmal erhalten geblieben.
Schließlich komme ich an die Mündung der Naab in die Donau. Hier heißt es von der Donau, die mich seit Linz begleitet habe, Abschied zu nehmen. Ich folge ab hier der Naab nach Norden.
Der E8, der Jakobsweg und der Donau-Mainweg gehen nach Westen weiter.
Hier an der Naabmündung waren wichtige römische Verteidigungseinrichtungen des Limes konzentriert. Die Flüsse wurden mit leichten und wendigen Ruderbooten kontrolliert.
Ich wende mich vorerst dem Gegenhang zu und habe eine gute Aussicht.
Spätestens als ich auf Regensburg zurückschauen kann, weiß ich, dass es sich ausgezahlt hat, vom kürzesten Weg abzuweichen.
Nach ein paar Kilometern auf einer Mountainbike-Route durch kühlen Wald komme ich wieder zum Fluss zurück.
Es gibt nicht viel Auswahl: Regensburg oder Kallmünz
Der Radweg ist teilweise asphaltiert, teilweise geschottert. Außer Radfahrern begegnet man nur landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
Das Kloster von Pielenhofen wurde nach der Säkularisierung als Schule benutzt. Die Regensburger Domspatzen hatten hier ihre Ausbildungsstätte.
Dieses alte Haus mit seinem schönen Schmuck hat mir sehr gut gefallen. Nur mit den römischen Zahlen hat man sich ein wenig schwer getan.
Nach einer Flussbiegung sehe ich die Burgruine von Kallmünz vor mir. Es kann nicht mehr weit sein.
Bei Kallmünz fließen Naab und Vils zusammen.
Ich lerne gerne neue Speisen kennen, heute gibt’s „Bauchstecherle“ mit Zwiebeln und Speck. Dazu einen „Roten Löwen“.
Heute übernachte ich in der Pension Weigert.
Nach einer Erholungspause mache ich mich auf den Weg in den Ort, der auch auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Die Burgruine stammt aus der Zeit um 1250. Im malerischen Ort gibt es viele originelle Häuser, die sich an den Berg schmiegen. Die steinerne Brücke (um 1550) wurde 1945 von der Deutschen Wehrmacht gesprengt.
Das „Haus ohne Dach“ ist eine kleine Höhlenwohnung mitten in der Stadt.
Der deutsche Landschaftsmaler Palmié entdeckte 1901 Kallmünz und gilt als der Begründer der dortigen Künstlerkolonie. Er gestaltet gleich den Gasthof, in dem er wohnte und nannte ihn „Zur roten Amsel“, wie er heute noch heißt. Viele namhafte Künstler arbeiteten hier bis heute. Einer der bekanntesten war Wassily Kandinsky, der hier 1903 wirkte. Ich hatte das Glück, einige seiner Werke (Ölbilder und Graphiken) vor Ort zu sehen.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 30,5 km; ↑ 384 m; ↓ 376 m