3. Tag Freitag, 19. Juni 2020 Schardenberg – Gaishofen

Früh am Morgen ist es draußen etwas nebelig, doch die Sonne löst den Nebel bald auf. Eine Stunde später ist alles anders. Der Nebel ist zurück, vor allem in tiefen Lagen ist er sehr dicht. In der Früh sind nur die Schulbusse mit dem Schülern unterwegs.

Nebel im Donautal

Ich bin auf der VIA NOVA unterwegs, einem Pilgerweg, der von Tschechien durch Bayern bis nach St. Wolfgang in Salzburg führt.

Via Nova, ein neuer Pilgerweg

Der Weg ist manchmal auch ein bisschen abenteuerlich. Da muss man einfach drüber oder durch.

Am Mühltalbach
Am Mühltalbach

Für die Überquerung dieser Furt habe ich rasch eine Lösung gefunden, ein Stück Holz erleichtert mir das Überqueren.

Am Mühltalbach

Schließlich komme ich an die Staatsgrenze von Österreich und Deutschland. Auf österreichischer Seite gibt es nur eine Steinsäule mit dem oberösterreichischen Wappen, auf der deutschen Seite gibt es zwar Tafeln, die sind aber durch einen Transporter verdeckt. So marschiere ich in Bayern ein.

Staatsgrenze

Am Ende des Mühltales komme ich zu einer Treppe, die zum Kloster Maria Hilf auf dem Hügel führt. Sie erscheint mir wie die Jakobsleiter.

Treppe zur Wallfahrtskirche Maria Hilf

Von der Terrasse des Klosters hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt.

Wallfahrtskirche Maria Hilf
Blick auf Passau mit dem Inn

Hier hat Kaiser Leopold I. 1676 geheiratet. In der Kirche findet gerade ein Gottesdienst statt, ich habe daher nur von der Kirchtür aus einen Blick in das Innere werfen können

Wallfahrtskirche Maria Hilf

Über die Wallfahrtstreppe gehe ich nun 321 Stufen hinunter in die Innstadt. Normalerweise geht man diese Treppe in die Gegenrichtung.

Die Altstadt von Passau wird in die Innstadt, die Donaustadt und die Ilzstadt aufgeteilt, je nachdem welchem Fluss sie am nächsten liegt.

Innstadt

Von der Marienbrücke hat man einen guten Überblick über die Donaustadt mit dem Dom und den prachtvollen Prunkbauten.

Durch ein kleines Seitengässchen komme ich auf den Domplatz mit dem Dom.

In Passau wurde schon 720 eine Bischofskirche errichtet. Der heutige etwa 100 m lange barocke Bau entstand von 1668 bis 1693 nach einem Brand im Jahr 1662. Die Domorgel war einst größte Orgel der Welt, jetzt ist sie „nur“ größte Domorgel.

Dom zu Passau Aussenfassade
Dom zu Passau – Hochaltar in Renovierung
Dom zu Passau
Dom zu Passau – größte Domorgel der Welt

Ich spaziere durch die Gassen und komme zum Rathaus aus dem Historismus. Hier schaue ich mir die historischen Hochwassermarken an. Das Hochwasser von 2013 steht an 2. Stelle.

Da in der Stadt absolut nichts los ist, beschließe ich eine Drei-Flüsse-Fahrt mit einen Schiff mitzumachen. Zuerst fahren wir ein Stück die Donau aufwärts, dann flussabwärts zur Mündung der Ilz und des Inns in die Donau. Der Inn führt viel mehr Wasser als die Donau.

MS Sissy
Donau
Donaustadt
Mündung Donau – Inn
Feste Oberhaus

Nach der Erholung auf dem Schiff geht meine Wanderung weiter. Ich überquere die Donau auf der Schmalzlbrücke und wähle den Donaupanoramaweg. Durch einen Park führt der Weg auf die Anhöhe nördlich der Donau.

Freudenhain
Blick zurück bis Schardenberg

Ich kreuze die Ilztalbahn, die 1890 in Betrieb genommen wurde und von Passau nach Freyung führte. Nach zwischenzeitlicher Schließung gibt es wieder Bahnverkehr.

Ich komme nach St. Korona, einem eingemeindeten Dorf vor Passau mit einer schönen Wallfahrtskirche, die der Hl. Corona geweiht ist.

Martyrium der Hl. Corona, die von zwei Palmen zerrissen wird
Hl. Corona

Ich kehre wieder in das Donautal zurück und gehe am Donauradweg weiter.

Der Radweg führt bei Schalfing unter der Autobahn A3 durch. Diese reicht von der österreichischen Grenze bis an die niederländische Grenze. Schon oft habe ich die Donau auf dieser Brücke überquert.

Nach ein paar Kilometern auf dem Radweg komme ich in Gaishofen, einem kleinen Dorf an.

Hier habe ich meinen 6000. Pilgerkilometer zurückgelegt!

Ich schlage mein Quartier im Gasthof Endl auf.

Gasthof Endl
Brotzeit auf Bayrisch

Route auf alpenvereinaktiv.com

Tagesstrecke: 24,1km; ↑ 368 m; ↓ 602 m

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