Die Meteorologen hatten leider recht: in der Nacht hat es zu regnen begonnen und auch in der Früh ist es feucht und der Wind bläst heftig.
Beim Frühstück erzählt mir die Kellnerin, dass das Wirtshaus von der Gemeinde gekauft worden ist und jetzt als GmbH geführt wird. So konnte dieses Wirtshaus weiterhin erhalten bleiben.
Nach einem ausgiebigen Frühstück verpacke ich mich in meine Regenkleidung und ziehe los.
Ich komme zu einem Haus, das als Jausenstation ausgewiesen ist. Davor steht eine Plakatwand, die ich mir näher anschauen will. Gleichzeitig kommt ein Auto gefahren, der Fahrer lässt die Scheibe unter und beginnt sich mit mir zu unterhalten. Er fragt mich nach meinem Weg und dann erzählte ein bisschen über sich. Er ist der Inhaber der Jausenstation nebst einem anderen Lokal. Er ist stolz darauf, 65 Jahre selbstständig gearbeitet zu haben. Ich mache von ihm ein Foto und er holt seine Visitenkarte aus dem Haus, die ihr mir unbedingt geben will. Als er auch meine bekommt ist er sehr stolz. Es war eine der kleinen, netten Begegnungen, die man immer wieder hat..
Ich komme an der ehemaligen Volksschule von Stadl vorbei, die heute ein religiöses Begegnungszentrum ist. Stadl ist ein kleines Dorf am Fuße des Haugsteins. Die Wolken reichen herunter bis zum Dorf, wo der Anstieg auf den Berg beginnt.
Der Aufstieg ist nicht sehr schwer. Der Weg wird von einem Kreuzweg begleitet, der bei einer Jägerkapelle endet. Die Kapelle hat ihren Ursprung in einer alten Legende.
Nun sind es nur mehr 800m bis zum Gipfel des Haugsteins. Die Basaltfindlinge haben im Nebel ein besonders mystische Wirkung. Der Haugstein ist mit 895 Metern die höchste Erhebung im Sauwald.
Der Weg nach unten ist noch leichter als der nach oben. An einer Stelle finde ich unzählige Nelken, die quer über den Wiesenweg wachsen. Die alten Rosen bei einem Bauernhaus duften wunderbar. Ich muss in die Schlucht des Kösselbachs absteigen. Dort befinden sich die paar Häuser von Kneiding mit der Dorfkirche. Ich besichtige von außen eine alte Mühle, die zu einem Kraftwerk mit einer Schraubenturbine umgebaut wurde.
Bevor ich an der anderen Seite den Berg wieder steil hinauf gehen muss, überquere ich eine Brücke, die aus einem einzigen Stein besteht.
Schneller als erwartet komme ich in Schardenberg an. Das Wetter hat sich zum Schönen gewandelt. Die Pfarrkirche stammt aus der Jahrhundertwende um 1900. Nur der Turm ist von der alten Kirche übrig geblieben. In der Kirche fällt mir der heilige Jakobus gleich auf.
Schardenberg hat auch eine Fatimakapelle, die nach dem zweiten Weltkrieg aufgrund eines Gelübdes errichtet wurde.
Ich nächtige beim Kirchenwirt im Zentrum. Die heutige Wanderung führt gleichsam von Kirchenwirt zu Kirchenwirt.
Da geht’s rund in der Umgebung. Jetzt wird auch der Garten zur Bühne.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 25,2 km; ↑ 722 m; ↓ 776m
Schöne Fotos! Wünsche dir noch ein besseres und stabiles Wetter auf deinem Weg.
Interessante Bilder wünsche dir schönes Wetter auf deiner Reise. Bis morgen
Hallo Gerhard,
sehr schön zusammengefasste Schilderung Deiner Wanderung,interessante Gegend und
Hintergrundinformationen.
Ich bin derzeit mit meinem Wohnmobil in Bastogne und setze eigentlich meine Informationen
über den 2. Weltkrieg fort (Ardennenoffensive), die ich im Vorjahr in der Normandie begonnen
habe.
Heute besuche ich das Mardasson-Memorial, die Gedächtnisstätte für 17.600 amerikanische
Soldaten, die bei den Kämpfen um Bastogne ums Leben kamen.
Liebe Grüße und weiterhin schöne Wanderungen an Dich und an Deine Gattin !
Hans Fluch