Nach all den vielen Unsicherheiten des Frühjahrs sitze ich im Zug, um von Graz über Selzthal nach Linz zu reisen.
Von dort geht es mit dem Bus weiter zur Schlögener Schlinge, wo ich im September den ersten Wegabschnitt beendet habe.
Noch ist das Wetter schön, ich bin neugierig, wie lange.
Linz ist erreicht. Der Bahnhof ist nicht so schön wie der Grazer. Dafür stehen davor zwei Löwen, die vom Vorgängergebäude übriggeblieben sind.
Was am Grazer Hauptplatz der Würstelstand der Fam. Gutmann ist, ist im Linz am Hauptbahnhof der Leberkas – Pepi: ein absolutes Muss für mich!
Mit dem Postbus geht es über Eferding weiter bis nach Schlögen, wenngleich vorerst in Linz Megastau angesagt ist und wir erst mit 20 Minuten Verspätung aus der Stadt kommen. Bei der Ankunft bleiben gerade noch fünf Minuten.
Ich hole mir gleich im Hotel Donauschlinge den ersten Stempel der Wanderung und begebe mich zur Fähre, die bald von der anderen Seite herüberkommt.
Charon ist heute etwas weniger missgelaunt als bei meiner letzten Überfahrt. Nach wenigen Minuten sind wir am anderen Ufer.
Die ersten sieben Kilometer gehe ich am Donauradweg. Charon erzählt mir, dass heuer 75 % weniger Gäste unterwegs sind. Das nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen des unbeständigen Wetters. Mir begegnen kaum Radfahrer, die Gruppe ist wohl die größte weit und breit.
Beim Westufer passiere ich eine ehemalige römische Anlegestelle. Gleich daneben werden heute Zillen für die Donauschifffahrt gebaut. Eine kleine Zille kostet etwa 3500 €, eine größere ist ab 6500 € erhältlich.
Bei der Donaubrücke in Niederranna überquere ich den Strom erneut. Der Fluss führt gerade Hochwasser, das heißt, dass zur Zeit das Wasser höher steht als der Normalpegel. Der Fluss ist deswegen noch nicht über die Ufer getreten. Am anderen Donauufer erwartet die Reisenden eine moderne Darstellung des Hl. Nepomuk.
Nach ein paar Metern auf der Straße geht es über den Weitwanderweg 10, den Rupertiweg, auf den Berg. Der führt vom Böhmerwald bis zu den karnischen Alpen. Auch der Pankratius-Weg führt hier durch.
Nach einer heftigen Steigung von mehreren hundert Höhenmetern komme ich auf die Hochebene über dem Donautal.
Mir fallen einige signifikante Bäume auf, die alle auch als Naturdenkmal gekennzeichnet sind.
Ich nähere mich St. Aegidi, einem Dorf mit ungefähr 1600 Einwohnern. Die Pfarrkirche ist von einem Friedhof umgeben. Die Glasfenster verleihen dem Inneren eine angenehme Atmosphäre.
Ich übernachte heute beim Kirchenwirt in St. Aegidi, einem Haus mit historischer Bedeutung.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 14,3km; ↑ 331 m; ↓ 25 m
Eine sehr schöne Gegend, die man als Steirer kaum kennt. Beim St. Aegider Kirchenwirt habe ich damals am WWW10 auch übernachtet, so ein saftiges Steak gab es für mich leider nicht (nur die „Kleine Karte“, was dann immerhin noch auf ein Paar Berner Würstl hinausgelaufen ist).
Ich denke, du wirst heute noch eine Weile dem 10er folgen, da hast du ein sehr nettes Stück Weg vor dir!
An guat’n!
Super Leistung!