Heute ist das Wetter eher düster und grau. Ein wenig Raureif ziert manche Gräser. Wir verlassen Leibnitz in Richtung Südwesten nach Altenmarkt und überqueren wieder die Sulm.
Ein schöner Bildstock zeigt die Hl. Familie.
Über eine ehemalige Meeresklippe führt die Straße in das höher gelegene Tal von Aflenz. Vor ca. 15 Millionen Jahren, im Miozän, war das Leibnitzer Feld von einem Meer überflutet. Den Korallenriffen aus der Zeit verdanken der Römersteinbruch und der Retzneier Steinbruch am Rosenberg ihre Existenz.
Der Römersteinbruch wird seit der Römerzeit fast ununterbrochen zur Gewinnung von Sandstein genutzt. Das Amphitheater von Flavia Solva, aber auch der Stephansdom in Wien, die Grazer Burg und das Grazer Landhaus wurden, zumindest teilweise, mit Aflenzer Sandstein gebaut. Der Steinbruch ist in mehreren Etagen angelegt und diente ab 1943 als Produktionsstätte für Flugzeugmotoren der Steyr-Daimler-Puch. Es wurde das Konzentrationslager Aflenz als Außenlager des KZ Mauthausen eingerichtet, dessen Insassen zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden. Viele Menschen verloren hier im KZ ihr Leben.
Ein Erinnerungsraum in den Mauern des Wächterhauses erinnert an diese Zeit.
Heute sind Reste des Lagers sonst nur noch im unterirdischen Steinbruch zu finden. Die Landwirtschaft ist wieder vorrangig.
Neben dem Hauptportal in das Innere des Berges gibt es auch noch andere Zugänge zum Höhlensystem. Hier erinnert eine Gedenktafel an die NS-Herrschaft.
Ein kleiner, fast zu übersehender Weg führt auf den Rand der Klippe.
Der gut markierte Weg führt durch den nicht sehr winterlichen Buchenwald.
Der Weg passiert den Retzneier Steinbruch, wo kalkstein zur Zementerzeugung gewonnen wird. Fossiliensammler können zu bestimmten Zeiten in den Steinbruch und tolle Stücke finden.
Im Zementwerk Lafarge-Perlmoser wird seit 1909 Zement hergestellt.
Retznei ist ein kleiner, aktiver Ort, der heute Teil der Gemeinde Ehrenhausen ist.
Auf dem 1er- Weg kann man eine schöne Rundwanderung über die Hügel von Ehrenhausen unternehmen. Auch der neu propagierte Weg „Vom Gletscher zum Wein“ verläuft hier.
Wir erreichen Ehrenhausen, das sich im Nebel versteckt. Das Schloss, das Mausoleum der Eggenberger und die Pfarrkirche am Hauptplatz dominieren. Die Pfarrkirche zeigt sich in schönstem Barock.
Wir bewegen uns jetzt zeitweise auf dem 03er – Südalpenweg, hier zugleich Steirischer Landesrundwanderweg.
Durch den Nebel können wir das Schloss und die Kirche von Spielfeld erahnen.
Raumlichkeiten im Schloss, das bereits im 12. Jhdt. erwähnt wird, können für Hochzeiten und andere Events gemietet werden. Die kleine Kirche ist dem Hl. Michael geweiht.
Ein hoher Steg ermöglicht die Überquerung des Bahnhofes Spielfeld, der auch Grenzbahnhof zu Slowenien ist. Seit dem Schengen-Abkommen und dem Beitritt Sloweniens zur EU hat er seine politische Bedeutung verloren.
Vor dem Bahnhof tun sich weitere Wandermöglichkeiten auf:
Vom Bahnhof in Spielfeld fahren wir wieder zurück nach Graz.
Die Vermesser haben es ganz genau genommen. Ich weiß allerdings nicht, an welcher Kante ich mein Navi milimetergenau kalibrieren soll.
Streckenlänge: 15,8 km
Bergauf: 265 m
Bergab: 278 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com