Der Regen wäscht den Himmel – ein strahlendes Blau erwartet mich am Morgen. Der Padrone macht mir ein ausreichendes Frühstück und ich bin um acht Uhr aus dem Haus. Zufällig ist in der Dorfkirche gerade Gottesdienst und ich erlebe eine Messe in Furlanisch oder Friulanisch, eine romanische Sprache, die eventuell mit dem Rätoromanischen in Verbindung steht.
Danach geht es richtig los. Nach wenigen Metern auf Parkplätzen und Nebenfahrbahnen geht es ins Gemüse.
Durch eine kurzfristige, kleinräumige Umplanung meiner Route bin ich hauptsächlich auf solchen Feldwegen unterwegs.
Zwischendurch durchquere ich kleine Dörfchen, die eines gemeinsam haben: einen überdimensionalen Campanile.
Plötzlich baut sich wieder ein unvorhergesehenes Hindernis in Gestalt einer Baustelle auf. Am heutigen Sonntag komme ich ohne Schwierigkeiten vorbei.
Gleich geht es wieder bequem weiter.
In San Odorico al Tagliamento komme ich bei der Villa Marangoni-Masolini vorbei, die einst ein respektables Herrenhaus gewesen ist. Sie wurde im 19.Jhdt. dort errichtet, wo im 11. Jhdt. ein Kloster stand.
Das Furlanische ist hier überall präsent. Pier Paolo Pasolini gründete 1944 sogar eine Furlanische Sprachakademie, um dem Faschismus zu trotzen.
Ob diese Gebäude das Erdbeben überstanden haben, also original sind, oder Rekonstruktionen habe ich in Ermangelung von Sprachkenntnissen nicht herausgefunden.
Etwas fürs Auge!
Bei Rivis komme ich bei einer Museumsmühle vorbei, die zufällig offen ist.
Auf meiner Route findet anlässlich des Frosch-Festivals ein Volkswandertag und Radwandertag statt. Ich glaube, die meisten sind nicht gewandert oder mit dem Rad gefahren, sondern gleich mit dem Auto gekommen. Es gibt viele Köstlichkeiten zu essen und trinken. Die Hauptattraktion sind frittierte Froschschenkel.
Entlang des Dammes verläuft nun eine schmale Asphaltstraße für die Instandhaltung des Bauwerkes.
Auf einigen großen Feldern werden junge Weinstöcke zu tausenden gezogen.
Eine dunkle Gewitterwolke lässt mich meinen Schritt beschleunigen; das Gewitter zieht aber nach Norden vorbei.
So bin ich schneller als erwartet am Ziel, dem Agriturismo Al Casale.
Damit ich bis zum Abendessen nicht verhungern muss, gibt es Prosciutto di San Daniele und Insalata mista.
Tagesstrecke: 20,6 km
Bergauf: 5 m
Bergab: 104 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Meer. Echt toll, wie nahe wir am Mittelmeer wohnen.
Toll wie jeden Tag du ùberrascht uns immer aufs neue
Bist ja schon weit gekommen! Und im Vergleich zur Weststeiermark sind die Höhenmeter ja jetzt sehr moderat geworden 😉
Ich wünsche dir besseres Wetter, als wir es jetzt haben, und genieße den San Daniele Schinken:)