Das Motto des heutigen Tages heißt: „Tunnel und Brücken“. Die beiden bestimmen heute den Weg.
Doch von Anfang an. In der Nacht hat es nach dem leichten Regen doch abgekühlt. Unsere Hausfrau stellt uns pünktlich um sieben Uhr das Frühstück auf den Tisch, dann verabschiedet sie sich und bringt ihren Sohn nach Tarvis in die Schule.
Wir brechen bald auf und gehen beim alten Bahnhof auf die Strecke. Der Himmel ist wechselnd bewölkt, ideal zum Wandern.
Heute folgen wir dem Lauf der Fella, die viele durch die Fella-Tunnel von der Autobahn her kennen. Noch ist sie ein kleiner Bach mit Potential.
Der Radweg verläuft fast zur Gänze auf der Trasse der ehemaligen Pontebbana-Bahn, die 1879 eröffnet wurde und ab 2000 gänzlich durch die neue Streckenführung abgelöst wurde.
Über, unter oder neben uns schlängelt sich die Kanaltal-Autobahn auf Brücken und durch Tunnels.
Der kleine Ort Malborghetto hätte einige Sehenswürdigkeiten aufzuweisen, liegt aber doch abseits vom Weg.
Gleich danach geht es in die ersten Tunnels. Die meisten der längeren Bauten sind schwach beleuchtet, manche überhaupt nicht.
Von den Seiten kommen Bäche mit starkem Schottergeschiebe heran.
Alle Wege führen nach Rom?… Zumindest die wichtigsten!
Bei Pontebba ist die babylonische Straßenverwirrung perfekt!
Der alte Bahnhof wird demoliert, der neue kleine Bahnhof reicht für das Aufkommen aus.
An der Brücke steht ein alter Entfernungsstein mit der Angabe in Myriametern, was 10.000 m oder 10 km entspricht, wie die schwedischen Meilen.
Die Stadt ist voller Radfahrer und Motorradfahrer, die hier Zwischenstation machen.
Wir schauen uns ein wenig in der Stadt um:
Beim Bürgermeister persönlich hole ich mir den Stempel für den Pilgerpass.
In der Kirche Santa Maria Maggiore steht ein wunderschöner gotischer Flügelaltar von 1517.
Dann heißt es Abschiednehmen von Ramiza, die des Asphalts überdrüssig wird und sich von ihrem Mann abholen lässt.
Ich möchte mich herzlich bei ihr, ihrem Mann und ihrer Familie für die nette Aufnahme und Gastfreundschaft bedanken. Es waren wieder neun interessante, unterhaltsame und spannende Pilgertage.
Zum Abschluss gibt es noch einen kunstvollen Capuccino.
Nach Pontebba wird das Tal noch enger und wilder.
Eine tolle Stahlbrücke führt in den letzten Tunnel vor der Bahnstation Chiusaforte.
Ich komme in der kleinen Pension „Al Cerbiatto“ unter.
Bei einem kleinen Spaziergang mache ich mich ein bisschen mit dem Ort vertraut.
Und: Wäschewaschen war bei dem schönen Wetter auch angesagt.
Tagesstrecke: 28,6 km
Bergauf: 65 m
Bergab: 456
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com
EIn schöner Radweg! Der wäre sogar für mich geeignet!
Obwohl ich sonst nicht so viel von Straßenhatschern halte, finde ich diesen Radweg auf der alten Trasse doch sehr ansprechend.
Weiterhin guten Weg.
Alles Liebe
V. R.-H.