In der netten Pension „Livada“ habe ich den gestrigen Tag bei einem Glas Wein ausklingen lassen und war froh, dass wir diese Herausforderung so gut gemeistert haben. Danach kamen das Gewitter und heftiger Regen.
Heute sehe ich vorerst aus meinem Zimmerfenster nur dichten Nebel in etwa Giebelhöhe. Bald blitzen aber die ersten Gipfel der Berge um den Vrsic-Pass hervor.
Unsere gestrigen Begleiter wollen heute dort drüber (1611 m und angeblich zwei Meter Schnee neben der Straße).
Wir gehen es nach einem guten Frühstück ruhig an.
Auf dem Weg durch den Ort versuchen wir nochmals in die Kirche zu kommen, bleiben aber wieder ausgesperrt.
Von überall hört man Baulärm. Die kurze Zeit nach dem Ende der Wintersaison und dem Beginn der Sommersaison wollen alle für Renovierungs- und Umbauktionen nutzen.
Die Schipisten präsentieren sich in saftigem Grün.
In Podkoren (Würzen), wo jährlich der Schiweltcup Station macht, herrscht beschauliche Ruhe.
Auf der Trasse der ehemaligen Bahnlinie Tarvis – Mojstrana, ein Teilstück der ehemaligen Kronprinz-Rudolf-Bahn, gehen wir mühelos gegen Westen. Auch die alten Bahnstationen sind noch da.
Zwischendurch kommen uns Schiroller und Radfahrer entgegen. Eine Klasse begrüßt uns besonders freundlich.
An der Wasserscheide ist ein großes Feuchtbiotop, die Moorseen sind fast zugewachsen. Aus dem See von Radece wurde früher im Winter Eis gewonnen und mit der Bahn verschickt.
Bald wechseln wir von Slowenien nach Italien.
Die Steigungen auf der Strecke halten sich naturgemäß in Grenzen und öfters trifft man auf alte Zeugen wie die Stahlgitterbrücke oder das Bahnwappen auf einem Wärterhäuschen.
Zwischendurch holt uns die Jetztzeit ein: Eisenbahn und Autobahn vor Tarvis.
Wir kommen in Tarvis am Stadtbahnhof an. Die Bahn fährt fast durch die Kirche.
Die Kirche, die St. Peter und St Paul geweiht ist, hat eine schöne Ausstattung. Ihr Ursprung geht auf 1445 zurück, wenngleich sie ihre heutige Größe erst 1950 erhalten hat.
In der Vor-EU-Zeit war Tarvis ein begehrter Einkaufsort für viele Südösterreicher. Nach einer Stärkung verlassen wir die Stadt wieder auf der Bahntrasse in Richtung Udine.
Auf einem Berg entdecke ich den Monte Lussari. Bis heute ist das Santuario Madonna del Lussari ein Zielpunkt für Pilger aus Friaul, Julisch-Venetien ebenso wie aus Slowenien und Österreich.
Zum ersten Mal entdecke ich die Aufkleber „ROMWEG“ von Reinhold Giacomo Waldhaus, der kurz vor mir den Weg gegangen ist und mich mit wertvollen Tipps versorgt hat. Danke Reinhold!
Wir erreichen den alten Bahnhof von Ugovizza, einem kleinen Dorf. Man hat uns schon erwartet und deshalb das Gebäude festlich auch mit der österreichischen Flagge geschmückt.
Im August 2003 hat eine Fels- und Schlammlawine den Kirchturm unterspült und weggerissen.
Der kleine Ort hat viele verwinkelte Gässchen und ein paar interessante Gebäude.
Wir übernachten im B&B Le Genziane im Dorfzentrum.
Tagesstrecke: 27,5 km
Bergauf: 179 m
Bergab: 201 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com
Habe gerade deine Fortschritte gelesen gehe morgen die 7 Sieghügel Wanderung ins Lavanttal.mit lieben Grüßen
Wunderschön!
Wir machen uns jetzt auch auf den Jakbosweg:)