Ich trödle beim Frühstück und komme später aus dem Haus als erwartet. Dicke Wolken hängen am Himmel. Es ist unerwartet warm.
Eine Herde Schafe grast sich den Hang abwärts.
Es dauert leider nicht sehr lange, bis der Regen einsetzt und mich bis Cahors begleitet.
Unterwegs holt mich ein junger Schweizer ein, der auf dem Weg nach Santiago und Fisterra ist. Gleich darauf gabeln wir einen Polen auf, der in Tampere, Finnland, vor vier Monaten gestartet ist und auch nach Santiago gehen will, vielleicht sogar bis Lissabon. Im Tratschen übersehen wir eine Abzweigung aber mit GPS finde ich einen Weg, der sicher nicht länger ist.
Irgendwann an einer Steigung sind die beiden für mich aber zu schnell und ich bleibe gerne hinten.
ULTREIA!
Der erste Blick auf Cahors. Leider ist die Stadt noch sehr regenverhangen. Auch die Pont Valentré über den Lot sieht man kaum.
Ich bin gut durchnässt, als ich bei der geschlossenen Herberge ankomme. Gut, dass ich mich in der Garage umziehen und trocknen kann, bevor ich in die Stadt gehe.
Auf der Lot-Brücke habe ich eine gute Übersicht.
Es sind kaum Menschen auf der Straße. Die sitzen wahrscheinlich beim Mittagessen.
Als erstes komme ich bei der Cathédrale Saint-Étienne vorbei.
Im Inneren des Westturms sind alte Fresken zu bewundern.
Die Mauren haben bis hierher Einfluss auf den Baustil gehabt.
Die Glasfenster im Chor strahlen eine große Ruhe aus.
Beim Spaziergang durch die Altstadt komme ich zum Haus des Papstes Johannes XXII., der von Avignon aus regierte.
Viele Häuser in der Altstadt wurden schon stilvoll renoviert oder stehen zur Renovierung an.
Ich gehe zur Pont Valentré, die im 14. Jhdt. errichtet wurde. Über sie werde ich morgen, wie tausende Pilger vor mir, den Weg fortsetzen.
Tagesstrecke: 19,7 km
Lieber Gerhard,
Trotz des Regen hast du wieder wunderschön die Gegend gezeigt. Und mi 19,7 km könnte ich mich auch anfreunden. Da bekommt man einfach Lust.
Weiter buon camino. Liebe Grüße Michaela