Heute beim Frühstück waren von den dreizehn Pilgern zehn, die ich schon in einer früheren Herberge getroffen habe. Die Nacht war sehr ruhig. In der Früh hatte es klamme elf Grad. Zum Wandern eigentlich ideal. Bald lacht auch die Sonne heraus, sie geht hier erst um halb acht auf. Auf der Karstfläche wird jedes brauchbare Stück Boden genutzt, um Ackerbau zu betreiben. Oft ist auch das nicht möglich. In den letzten Jahren kommt der Safrananbau in Schwung. Mit einer eigenen Lizenz dürfen Einheimischen eine gewisse Menge ernten. Mitten in dieser kargen Landschaft haben vor Jahrtausenden Menschen diese Dolmen errichtet. Durch einen gut eingezäunten Eichenwald geht es abwärts. Dann weiß ich auch, wofür die Einzäunung gut ist. Die Schweine werden hier in einer großen Freiluftanlage gehalten. Diese träumen noch tief, obwohl die Sonne auf ihren Unterschlupf scheint. Die Minka mit den blauen Augen….(für Petra, Uli und Harald) Ich sehe seit langem wieder grünen Buchsbaum, aber auch er ist schon von der Miniermotte leicht befallen. Der Ziegenbock kommt quer über die Weide, um mich zu begrüßen. Die Wege sind heute sehr gut begehbar. Mitten in der Gegend komme ich zu einer aufgelassenen Siedlung, von der nur Mauerreste übrig sind.
Vor mir taucht Cajarc, in einer Schlinge am Lot gelegen, auf.
Kirche und Schloss bilden den Kern des Zentrums, um die eine ringförmige Straße führt.
Im Ort versorgen ich mich Brot, Pastete und Käse und mache am Ufer des Lot ein Picknick.
Vorerst geht es an den Klippen des Lot entlang bis zur Ortschaft Gaillac.
Dann geht es von 180 m auf etwa 340 m in einem Zug bergauf.
Kurz vor Saint-Jean-de-Laur komme ich zu einer Wasserstelle, wo die Wanderer von einem netten Windspiel empfangen werden.
Die Häuser wirken wie kleine Burgen, und auch die Taubenkobel erscheinen wehrhaft.
In Mas de Dalat endet meine heutige Wanderung. „Mas“ bedeutet „Weiler am Fuße Berges“ , das Gegenstück ist „Pech“, ein Weiler hoch am Berg.
Tagesstrecke: 28 km