In der Herberge sind heute Nacht einige Leute einer Gruppe von 40 „Handtaschenpilgern“ untergebracht gewesen. Das sind die Pilger, die ihr Gepäck von Herberge zu Herberge schicken lassen und selbst dann mit Tagesrucksäckchen oder Tasche wandern. Die Gruppe blockiert einige der kleinen Herbergen, sodass wir „Normalpilger“ auf Herbergen abseits des Weges ausweichen müssen oder die Streckenlängen verändern müssen.
Von Osten begleitet mich strahlender Sonnenschein aus dem Dorf.
Auf der anderen Seite stehen dunkle Wolken, obwohl eigentlich Schönwetter angesagt ist.
Tausende Narzissen stehen auf manchen Wiesen. Später sehe ich zwei Männer, die mit einer Maschine über die Wiese fahren, die Blüten abschneiden und in Säcke verpacken (angeblich zur Parfumproduktion) .
Auf einer ausgedehnten Weide steht eine Herde der Aubrac-Rinder. Sie sind besonders robust und geben bestes Fleisch. Vom Bullen bis zum kleinen Kalb ist alles vertreten.
Die Aubrac ist eine ausgedehnte Hochebene, die durch den Granit einen besonderen Charakter bekommt.
Der erste größere Ort ist Aumont-Aubrac. Die alte Kirche steht im Zentrum des Ortes, der wie viele durch die grauen Steine geprägt wird.
Durch die Kreuzung zweier Römerstraßen hatte der Ort schon früher eine große Bedeutung.
Auch in Aumont-Aubrac wird des schrecklichen Wolfes gedacht.
In der Region werden beste landwirtschaftliche Produkte angeboten.
Die Landschaft erinnert mich an Schottland oder Wales.
Hier blühen auch die „Märzenbecher“ oder „Osterglocken“ in der freien Natur.
Der alte Brotofen scheint noch manchmal Verwendung zu finden.
Diese Zwillingskälbchen haben es mir angetan.
Die beiden hübschen Aubrac-Rinder haben sich sicher etwas Essbares von mir erwartet und kein Fotoshooting.
Am heutigen Tag bewege ich mich ständig zwischen 1000 und 1200 m. Die Temperatur liegt bei etwa 10 °C. Der Wind ist nicht so stark wie an den Tagen zuvor. Kurz nachdem ich bereits um dreiviertel zwei in der Herberge angekommen bin, regnet es ein paar Tropfen.
Diese schöne gelbe Orchidee finde ich kurz vor meiner Ankunft.
Die Herberge liegt auf ziemlich genau 1200 m.
Tagesstrecke: 25,0 km
Lieber Gerhard,
nicht immer bist du auf der Sonnenseite, wir hoffen aber, dass es bald nur mehr warmes Wetter für den Steirer gibt. Danke für die wunderschönen Eindrücke.
Ulrike und Harald