Nach dem gestrigen Sonnentag hängt vorerst Nebel über dem Tal. Die Entscheidung, welchen Weg ich heute nehme, fällt irgendwann am Morgen. Der kürzere führt recht gerade nach Sarria. Ich beschließe, den Umweg über das Benediktinerkloster Samos zu nehmen.
Am Ortsausgang steht ein monumentaler Stein zum Jakobsweg. Der Weg führt gleich in eine kleine Schlucht.
Tief unten rauscht das Wasser. Das Wasser ist glasklar wie meist auf unserem Weg.
Bald zeigen sich blaue Flecken am Himmel und der Nebel scheint aufzureißen.
Der Weg führt jetzt von der Straße weg hinein ins Hinterland. Kleinste Dörfer liegen am Weg, die meisten Häuser sind im Verfallen oder sind versperrt.
Die Kirche von San Christovo do Real ist wie üblich geschlossen.
Überall am Fluss findet man alte Wehranlagen für Mühlen.
Viehzucht ist hier die einzige erkennbare Einkommensquelle.
Auf bequemen Waldwegen komme ich rasch vorwärts und nach kurzem Anstieg und Abstieg liegt es vor uns: das Monasterio de San Julián i San Basilisa kurz Monasterio de Samos.
Dieses Kloster ist eines der ältesten der westlichen Welt und wurde um das 5./6. Jhdt. gegründet. Zu Zeit ist es ein Benediktinerkloster. Ein Brand zerstörte die Anlage 1951 gründlich. Die Führung durch die Anlage gestaltet ein Pater auf Französisch und Spanisch äußerst humorvoll.
Ich komme erst kurz vor Mittag zum Weitergehen. Es liegen noch fast 12 km vor mir. Leider geht dieser Weg praktisch neben oder auf der Straße quer durch die Hügellandschaft.
Mitten in der Gegend steht zur Überraschung ein Getränkeautomat.
Endlich ist Sarria erreicht und ein Schulklasse kreuzt meinen Weg.
Ich habe einen ordentlichen Hunger, den ich mit Pulpo, einem Nationalgericht bekämpfe.
Über diese Treppe geht es dann in die Oberstadt, wo sich viele Herbergen und Restaurants befinden.
Die neuere, untere Stadt ist eher uninteressant. Sarria hat mit der unmittelbaren Nachbarschaft ungefähr 13.000 Einwohner.
Zum Abendessen gibt es Ensalada und Kaninchen.
Pulpo – mmmmmmmmmh, die sehen herrlich aus, ich kann sie richtig riechen!