Nach der gestrigen, längeren Etappe kam heute die Belohnung: Später aufstehen, frühstücken und losgehen.
Das Wetter meint es gut mit mir. Die Sonne wärmt bereits und Wind gibt es auch keinen.
Wenngleich die Bar noch geschlossen hat, sie soll ein gutes Zeichen für den heutigen Tag sein.
Der Weg schlängelt sich sanften Hügeln entlang. Die Vegetation besteht vor allem aus kleinen Büschen und Sträuchern, die mit wildem Thymian und Blumen durchsetzt sind.
Die Störche lassen keinen Platz aus um in sicherer Höhe zu nisten. Manchmal sind bis zu vier Horste auf engem Raum beisammen.
Der Weg führt etwas abgesetzt, aber parallel zur Hauptstraße.
Immer mehr Firmensitze zeigen die Stadtnähe an. Endlich komme ich über den letzten Hügel und vor mir liegt Leon.
In Puente Castro, einem Stadtteil von Leon überquere ich den Rio Torio und stehe wenig später vor der Stadtmauer.
Zehn Minuten später stehe ich vor der Catedral de Leon, die im reinsten frühgotischen Stil errichtet wurde.
Bevor ich mich noch um Kunst und Kultur kümmern kann, muss ich meinen Rucksack los werden. Ich finde im Konvent Trinitatis ein kleines und feines Zimmer mit Bad zu einem Preis, zu dem bei uns der Wirt nicht einmal die Schank verlässt. Zudem wird man umsorgt und nach seinen Wünschen gefragt.
Dann kann ich die Stadt erkunden. Auch früher gab es bereits Nobelherbergen wie zum Beispiel daß Hostal de San Marcos, das früher vom Orden der Santiago-Ritter betrieben wurde.
Ob dort im 16. Jhdt. einfache Pilger aufgenommen wurden, wage ich zu bezweifeln. Heute ist ein staatlicher Parador, eine Luxusabsteige mit historischem Flair.
Die Kirche San Isidorio mit dem angeschlossenen Pantheon de los Reyes ist sehenswert. Im Museum ist der Achatkelch der Doña Urraca zu bewundern, der nach letzten Forschungen als derHeiliger Gral gelten kann.
Auch mit dem katalanischen Architekten Antonio Gaudi hat man hier mit seinem Casa de Botines Kontakt.
Er schuf dieses neugotische Bauwerk Ende des 19. Jhdt. Heute ist es Sitz einer Bank.
Sonntagmittag sieht man viele Einheimische, die sich in der Stadt in und vor den vielen Vages unterhalten.
Den Abend werde ich sicher bei einem guten Abendessen verbringen. Ob sich die Lichtspiele bei San Isidoro um 11 Uhr nachts ausgehen, wage ich zu bezweifeln, obwohl uns die Schwester an der Pforte es uns nahegelegt hat.
Hallo lieber Gerhard,
endlich auch bei uns Badetemperaturen! dasSchattenfoto ist super und auch die anderen Bilder machen Lust auf Reisen. Alles gute für die nächsten Ziele
wünschen Brigitte und Reinhard