Der heutige Tag hat es in sich. Um sechs Uhr schüttet es. Es geht starker Wind. Um sieben ist es noch nicht viel besser. Ich beschließe mit meinem Begleiter den Abmarsch möglichst lang hinauszuzögern. Als wir kurz vor acht losziehen, regnet es kaum. Dafür weht der Wind. Das bekommen wir vor allem nach dem Ortsende in voller Wucht zu spüren. Um die 50 km Windgeschwindigkeit werden uns den ganzen Vormittag von vorne oder leicht links treffen. Die Strecke von ca. 18 km ist kerzengerade und hat keinen Windschutz. Es gibt auch keine geeignete Raststation, sodass man bei diesem Wetter zum Durchgehen gezwungen ist.
Zudem haben sich kurzfristig Verdauungsprobleme eingestellt, die zwar rasch beseitigt sind, aber mich nicht an Frühstück denken lassen.
In Calzidilla de la Crueza wärme ich mich Tee auf, ehe ich im Pensionistetempo nach Ledigos schleiche. Die einzige Herberge ist meine, leider gibt es keine Zimmer mehr, nur das Lager. Zwei Stunden Schlaf bringen die Kräfte wieder.
Unterwegs treffe ich meinen ersten Pilger, der mit einem Pferd von Pamplona aus unterwegs ist.
Er berichtet von seinen Problemen mit der Unterbringung und dass er praktisch immer im Zelt schläft.