Es war eine eher unruhige Nacht. In der Früh hatten es einige schon eilig. Ich stehe um 6.00 Uhr auf und brauche unendlich lange, bis ich meine Sachen beisammen habe.
Dann gebe ich mir noch ein Frühstück mit Kaffee, Orangensaft, Baguette mit Butter und Marmelade. So gestärkt starte ich als einer letzten. (We are pilgrims, not refugees!)
Entlang des Rio Arga schlängelt sich der Weg, um dann steil auf die Hügel abzuzweigen. Jetzt geht’s hügelauf, hügelab durch Weinberge, Olivenhaine und Weizenfelder.
In Cirauqui, einem kleinen Ort direkt am Berghang gelegen, mache ich kurze Rast und treffe auf Wanderkameraden der Vortage.
Kurz darauf treffen wir auf eine Brücke, die aus der Römerzeit stammen soll. Auch die Straße wird den Römern zugeschrieben.
Am Rio Salado, dem „salzigen Fluss“, ist die Brücke aus der romanischen Zeit. Die kleinen Orte wie Lorca schauen wie frisch aufgeräumt auf. In Villatuerta hole ich mir in der Kirche einen schönen Stempel und beschließe in Estella/Lizarra die heutige Tagesetappe zu beenden.
Vorbei an alten Kirchen und dem ehemaligen Königspalast aus dem 12. Jhdt. begebe ich mich auf die Suche nach der Jugendherberge. Eine freundliche Angestellte gibt mir rasch ein Zimmer, das ich vorerst für mich habe und gibt meine Wäsche in die Waschmaschine, die ich nach weniger als einer Stunde zum Aufhängen abholen darf. Die Zwischenzeit nutze ich für ein erholsames Schläfchen. Kurz darauf werden eine Schwedin und zwei Kanadierinnen in das Zimmer einquartiert.
Gut erholt begebe ich mich in die Stadt, die 15.000 Einwohner haben soll, und genieße das Ambiente.
In einem Cafe treffe ich einen Stuttgarter, der am 1. Mai 2013 von Zuhause mit dem Fahrrad aufgebrochen ist, um von Bolivien bis Feuerland Iberoamerika zu durchradeln. Jetzt fährt er von Madrid auf Umwegen nach Hause, nach Stuttgart.
Ich schaue mir noch zwei alte Kirchen an (Iglesia de San Miguel und San Pedro de la Rúo) und treffe ein deutsches Geschwisterpaar beim Abendessen, bei dem der obligate Rotwein nicht fehlen darf. In der Herberge angekommen, habe ich Zeit, über den Tag nachzudenken.
Bist ja super unterwegs. Nix tut weh und der Elektrolythaushalt ist stets geregelt:)
Schön, dass das Wetter bis jetzt mitgemacht hat. Bei uns schüttet es. Du legst ja ein ordentliches Tempo vor, wenn du so weiter machst, bist ja bald am Ziel!
Lieber Gerhard,
das klingt ja alles ganz toll – jedenfalls viel besser als morgen wieder in die Schule gehen, ich beneide dich!
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und viele tolle Eindrücke und Begegnungen!
LG Erich