Nach ruhiger Nacht ohne Gelsen sind wir schon un 7.10 Uhr auf dem Weg. Vorerst aber nur bis zur nächsten Bäckerei (ca. 1 km), wo wir uns ein gutes Frühstück gönnen. Dann geht’s richtig los.
Es beginnt gleich mit einer Bergwertung, besser Hügelwertung, die uns zu einem schönen Blick auf das Schwarzatal verhilft.

Die Gegend ist sehr hügelig, aber ohne große Höhendifferenzen. Die Getreidefelder, also alle Felder, sind schon abgeerntet.

Das kleine Dorf Schwarz ist die erste Siedlung durch die wir heute kommen.


Danach geht es wieder endlos lange durch den Wald. Die Wege sind angenehm begehbar, weisen kaum Steigungen oder Gefälle auf und machen ein gutes Vorankommen möglich.

Am Ende des Tales steht eine riesige Schafherde (zumindest für uns) und lässt sich von uns kaum beim Grasen oder Wiederkäuen stören.

Gut, dass wir uns im Wald aufhalten. Über den Baumkronen weht ein kräftiger Wind, der auf offenem Feld sicher unangenehm ist.



In Eifa werden die Pilger dringend aufgefordert sich an die markierte Route zu halten und nicht am Ortsrand nach Westen abzuweichen. Im Zentrum bei der Magdalenenkapelle finden wir dann den Hinweis, dass der Pilgerstempel im Pfarrzentrum zu bekommen sei. Dort führt auch der „alte“ Weg hin. Es wird schon einen Grund haben …..

Ein letztes Teilstück legen wir noch durch den Wald zurück und stehen plötzlich vor einem Monsterbauwerk. Hier entsteht ein Verteilerzentrum für die NORDWEST Handelsgruppe, eine Händlervereinigung mit einem Umsatz von 4,6 Mrd. €.

Vom Hügel aus haben wir auch eine schöne Sicht auf Alsfeld, ein Kleinod auf der Deutschen Fachwerkstraße.

Gleich am Rand der Altstadt fangen die Fachwerkhäuser an. Die Dichte ist einzigartig. Das liegt in der Geschichte der Stadt: Sie war durch ihre Lage an der „kurzen Hessen“ – Straße, einer alten Heer- und Handelsteaße, zu großem Reichtum gekommen. Nach dem 30-jährigen Krieg verlor sie diese Stellung und blieb im Abseits. Für Innovationen blieb kein Geld. Bereits um 1900 erkannten die Stadtväter den Wert der alten Bausubstanz und beschlossen Schutzmaßnahmen. Im 2. Weltkrieg wurden bei einem Luftangriff zwar Häuser beschädigt, aber in keinem Verhältnis zu anderen Städten. Nach dem Krieg setzte sich die Erfolgsgeschichte der Restaurierung der alten Bestände an Fachwerkhäusern fort. 1975 wurde Alsfeld durch den Europarat zur „Europäischen Modellstadt“ erklärt. Heute stehen 400 Objekte in Alsfeld unter Schutz.








Wir logieren heute in der Pension „Mainzer Tor“ mit angeschlossem Restaurant.




Die gesamte Strecke war ausgezeichnet markiert!
Tagesstrecke: 22,6 km; ↑ 287 m; ↓ 290 m