In der Früh ist die Piazza Caduti in Nebelschleier gehüllt. Der Besitzer der Bar, in der ich mein Frühstück einnehme, interessiert sich für meine Tour und gibt mir einige kulturelle Tipps. Er selbst kennt die Strecke mit dem Mountainbike.

Auch die Wiesen und Wege sind durch den Nebel feucht.

Ich weiche gleich von der neu markierten Route ab und folge meiner. Zuerst ist es feucht.

Dann tritt die alte Wegtrassierung hervor. Da gehe ich schon daneben im gut gepflegten Olivenhain.

Unterwegs sehe ich noch eine schöne Pflanze.

Auf einem Platz in Carpignano Salento beobachte ich, wie ein Mann einen Abgang zur Unterwelt frei macht. Eigentlich gibt es hier eine Krypta aus dem 10. Jhdt. zu besichtigen. Nur die ist 80 m weiter und nicht geöffnet.
Der freundliche Mann nimmt mich mit in eine unterirdische Ölpresse und erklärt die Funktionsweise.

Vom Straßenniveau werden die Oliven durch Schächte direkt in Sammelbehälter geleert. Jeder Klient hat seinen eigenen. Von dort kommen die Oliven zum Zermahlen auf den Mahlstein. Der wird durch Tiere (meist Esel) unterirdisch angetrieben.

Dann wird das Pressgut in Presstaschen gefüllt und mit Spindelpressen ausgepresst.

Die Öl-Wassermischung wird getrennt und das Öl ist fertig. Das hier gewonnene Öl wurde mit Schiffen nach Oberitalien und Frankreich bis Skandinavien transportiert und diente vor allem als Lampenöl!

Diese Ölpresse blieb bis 1700 in Betrieb.

Von Cannole bin ich entäuscht: Es wirkt sehr heruntergekommen. Das Castello Granafei aus dem 15. Jhdt. passt da gut dazu.

Ab hier verlasse ich die „offizielle“ Route der VFS und suche meine eigene. Die SP 344 ist wenig befahren und ich komme direkt nach Süden bis zur Abzweigung zum Santuario Maria SS.ma di Montevergine, wo ich wieder auf die VFS treffe.





Auch den weiteren Weg plane ich selbst und nütze die Begleitstraße der SS 16 Adriatica, um geradewegs nach Otranto zu kommen.
Mein Quartier liegt direkt an der Strecke; Bed Belvedere. Ein Selbstbedienungsrestaurant gehört auch dazu.


Nach einer Erholpause geht’s auf Sightseeing in die nahe Stadt.



Der Duomo di Otranto, oder auch
Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata genannt, entstand im 12. Jhdt.

Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata

Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata
Ein großes Mosaik (10 Mio. Teile) aus dem 12. Jahrhundert mit einer Fläche von 57 × 28 m = 1596 m² befindet sich vollflächig auf dem Boden des Gebäudes.

Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata

Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata
Die Krypta ist ein Säulenwald.

In der Kathedrale befinden sich zudem Reliquien der 800 Märtyrer von Otranto.

Das heutige Castello Aragonese di Otranto ist die Folge einer ständigen Anpassung an die verschiedenen Anforderungen der Kriegsführung.

Die Chiesa San Pietro ist ein wichtiger Vertreter byzantinischer Kunst in Apulien. Sie wurde etwa im 9. und 10. Jahrhundert erbaut und war wahrscheinlich die erste Basilika der Stadt, die im Jahr 968 zum Bischofssitz gewählt wurde.

In der mit Fresken geschmückten Kirche wird gerade geheiratet.

Tagesstrecke: 26,2 km; ↑ 95 m; ↓ 192 m + 5 km Stadtrundgang
Meine Begeisterung über dein Vorhaben steigt immer mehr!