VFS 42. Tag Dienstag, 13. Mai 2025, Martano – Otranto

In der Früh ist die Piazza Caduti in Nebelschleier gehüllt. Der Besitzer der Bar, in der ich mein Frühstück einnehme, interessiert sich für meine Tour und gibt mir einige kulturelle Tipps. Er selbst kennt die Strecke mit dem Mountainbike.

Martano – Piazza Caduti

Auch die Wiesen und Wege sind durch den Nebel feucht.

Wiese

Ich weiche gleich von der neu markierten Route ab und folge meiner. Zuerst ist es feucht.

Wiesenweg

Dann tritt die alte Wegtrassierung hervor. Da gehe ich schon daneben im gut gepflegten Olivenhain.

Originaltrasse

Unterwegs sehe ich noch eine schöne Pflanze.

Sommerwurz

Auf einem Platz in Carpignano Salento beobachte ich, wie ein Mann einen Abgang zur Unterwelt frei macht. Eigentlich gibt es hier eine Krypta aus dem 10. Jhdt. zu besichtigen. Nur die ist 80 m weiter und nicht geöffnet.

Der freundliche Mann nimmt mich mit in eine unterirdische Ölpresse und erklärt die Funktionsweise.

Sonderführung

Vom Straßenniveau werden die Oliven durch Schächte direkt in Sammelbehälter geleert. Jeder Klient hat seinen eigenen. Von dort kommen die Oliven zum Zermahlen auf den Mahlstein. Der wird durch Tiere (meist Esel) unterirdisch angetrieben.

Mahlstein

Dann wird das Pressgut in Presstaschen gefüllt und mit Spindelpressen ausgepresst.

Spindelpressen

Die Öl-Wassermischung wird getrennt und das Öl ist fertig. Das hier gewonnene Öl wurde mit Schiffen nach Oberitalien und Frankreich bis Skandinavien transportiert und diente vor allem als Lampenöl!

Öltanks im Boden

Diese Ölpresse blieb bis 1700 in Betrieb.

Platz und Abgang

Von Cannole bin ich entäuscht: Es wirkt sehr heruntergekommen. Das Castello Granafei aus dem 15. Jhdt. passt da gut dazu.

Cannole – Castello Granafei

Ab hier verlasse ich die „offizielle“ Route der VFS und suche meine eigene. Die  SP 344 ist wenig befahren und ich komme direkt nach Süden bis zur Abzweigung zum Santuario Maria SS.ma di Montevergine, wo ich wieder auf die VFS treffe.

Obelisco Maria SS.ma di Montevergine
Santuario Maria SS.ma di Montevergine
Santuario Maria SS.ma di Montevergine
Santuario Maria SS.ma di Montevergine

Auch den weiteren Weg plane ich selbst und nütze die Begleitstraße der SS 16 Adriatica, um geradewegs nach Otranto zu kommen.

Mein Quartier liegt direkt an der Strecke; Bed Belvedere. Ein Selbstbedienungsrestaurant gehört auch dazu.

„Bed Belvedere“
Bed Belvedere

Nach einer Erholpause geht’s auf Sightseeing in die nahe Stadt.

Panorama am Strand
Befestigungsmauer
Ein Stadttor

Der Duomo di Otranto, oder auch
Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata genannt, entstand im 12. Jhdt.

Duomo di Otranto
Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata
Duomo di Otranto
Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata

Ein großes Mosaik (10 Mio. Teile) aus dem 12. Jahrhundert mit einer  Fläche von 57 × 28 m = 1596 m² befindet sich vollflächig auf dem Boden des Gebäudes.

Duomo di Otranto
Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata
Duomo di Otranto
Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata

Die Krypta ist ein Säulenwald.

Basilica Cattedrale di Santa Maria Annunziata – – Krypta

In der Kathedrale befinden sich zudem Reliquien der 800 Märtyrer von Otranto.

Reliquienaltar

Das heutige Castello Aragonese di Otranto ist die Folge einer ständigen Anpassung an die verschiedenen Anforderungen der Kriegsführung.

Castello Aragonese di Otranto

Die Chiesa San Pietro ist ein wichtiger Vertreter byzantinischer Kunst in Apulien. Sie wurde etwa im 9. und 10. Jahrhundert erbaut und war wahrscheinlich die erste Basilika der Stadt, die im Jahr 968 zum Bischofssitz gewählt wurde.

Chiesa San Pietro

In der mit Fresken geschmückten Kirche wird gerade geheiratet.

Tagesstrecke: 26,2 km; ↑ 95 m; ↓ 192 m + 5 km Stadtrundgang

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