Kurz vor sieben Uhr klopft es an der Tür, und die junge brasilianische Ordensschwester sagt mir, dass das Frühstück fertig ist. Sie hat ihr Studium erst vor 20 Tagen abgeschlossen und arbeitet an der Schule als Lehrerin.

Dann geht es gleich wieder los. Auf ans Meer und aus der Stadt! Das Wasser ist meist sehr klar und sauber.



Die Straße aus der Stadt ist für die Touristen ideal ausgebaut. Neben der Straße verläuft der abgegrenzte Gehsteig und davon getrennt ein zweispuriger Radweg. In der Hochsaison wird das auch notwendig sein.

Ich wähle auch heute wieder als Alternative die „alte“ Route der VFS über die Lokalstraße. Jetzt ist kaum Verkehr. Im Sommer dürfte hier die Hölle los sein, denn ab 1. Juni ist durchgehend 30 km/h verordnet.
Auch so hat man einst gewohnt.

Auf dem Weg wäre das zu schnell.

Die Zeit, die ich durch die geänderte Route gewinne, investiere ich in die Archäologie. Ich besuche das Nationalmuseum von Egnazia.

Archälogische Ausgabung in Engnazia
Das Museum ist recht neu, und die Fundstücke werden attraktiv präsentiert. Schade, dass die mehrsprachige Beschriftung auch auf Englisch minimal ist.
Hier haben sich Menschen seit der Bronzezeit ununterbrochen aufgehalten und ihre Spuren hinterlassen. Die Griechen waren vor den Römern hier.

Attis war der Verehrer und der Geliebte der Kybele, Magna Mater und Urmutter der Gottheiten. Der Kult um die beiden kam aus dem vorderen Orient und war im römischen Reisch weit verbreitet.

Auch die drei Grazien haben die Kunst über die Jahrtausende beschäftigt.

Schließlich gab es hier noch ein frühchristliches Zentrum mit einem Bischofssitz. Der kostbare Ring stammt aus 6. – 7. Jhdt. und zeigt die Adikula aus der Grabeskirche in Jerusalem, was auf engen Kontakt mit Pilgern schließen lässt.

Der Unterwasserarchäologie vor Ort ist im Keller eine ganze Etage gewidmet.

Das Freigelände ist groß und übersichtlich.

Mich interessiert noch die Via Traiana, die natürlich mitten durch das Zentrum verläuft.


Wie überall sind Teile der Römerstraßen heute überbaut.

Hinter eine unduchdringlichen Hecke aus riesigen Feigenkakteen liegt heute der Borgo Ignazia, ein 5* – Hotel. Die heutige Nacht ist auf Booking.com um wohlfeile 910 Euro angeboten worden.

Mein Quartier um 60 Euro ist auch schon zu teuer. Der Pilgerpreis liegt da auch schon um 50 Euro unter dem booking.com – Preis.


Ich stärke mich mit Spaghetti vongole für morgen.

Tagesstrecke: 19,0 km; ↑ 44 m; ↓ 17 m + 1 km Stadtrundgang