Lutherweg 2. Tag Dienstag, 27. August 2024 Oberellen – Dankmarshausen

Gleich nach dem Frühstück um 7.30 Uhr gehen wir zum Busbahnhof neben dem Hauptbahnhof und fahren mit dem Bus zurück zu unserem gestrigen Endpunkt in Oberellen.

Dorfkirche Oberellen

Das Dorf weist zahlreiche recht schön restaurierte Fachwerkhäuser auf, einige befinden sich gerade im Umbau.

Fachwerkhauser in Oberellen

Nach wenigen Metern biegen wir bergwärts ab und erreichen nach kurzer Asphaltstrecke den Höhenrücken. Dem folgen wir nun lange auf Feldwegen. Da sehen wir zum ersten Mal den Monte Kali, auch Kalinatscharo genannt, eine riesige Abraumhalde aus Kochsalz. Das Material bleibt bei der Gewinnung des Kalisalzes aus den unterirdischen Lagerstätten übrig und wird seit 1973 auf der Halde deponiert. Heute erreicht er eine Höhe von 505 m ü.M. bei einer Umgebungshöhe von 300 m ü.M.

Entlang des Höhenrückens nach Westen
Monte Kali

Wo heute der Lutherweg verläuft, war einst eine alte Heeresstraße, die auch die napolionischen Truppen benutzt haben. Im 30-jährigen Krieg und im 7-jährigen Krieg haben Truppen verschiedener Provenienz die Gegend heimgesucht und verwüstet.

Schließlich wandern wir vom Höhenrücken hinunter und kommen in den kleinen Ort Herda, wieder mit typischen Fachwerksbauten und einer alten Wehrkirche.

Fachwerkhaus in Herda
Fachwerkhaus in Herda
Herda – Kirche St. Margarethen

Eigentlich sollte die Kirche geschlossen sein, aber jemand hat vergessen den Hintereingang zuzusperren. So sind wir einmal in die Kirche gekommen, die einen prächtigen Flügelaltar (um 1610/20) enthält. Die Tafeln zeigen die Passion Christi. Auch die Orgel und der Innenraum sind sehenswert.

Herda – Kirche St. Margarethen
Herda – Kirche St. Margarethen

Vor der Kirche treffen wir eine Frau, die vom Einkaufen kommt, und fragen sie nach dem Pilgerstempel. Sie war genau die richtige Person, die damit beauftragt ist. Sie kann uns aber auch viele Hintergrundgeschichten erzählen.

Herda – Kirche St. Margarethen

Jetzt durchqueren wir die Au des Werra-Suhl -Tales, die an das Grüne Band anschließt. Auf den frisch gemähten Wiesen tummeln sich zahlreiche Störche und Reiher.

Werra-Suhl-Tal

In die kleine Stadt Berka/Werra kommen wir durch das Untertor. Auch hier bestimmen Fachwerkhäuser das Stadtbild.

Berka/Werra – Untertor
Berka/Werra – Storchenbäckerei

Die evangelische Kirche besteht aus dem 1439 erbauten Juliusturm mit einer achteckigen Haube mit vier Ecktürmchen und einem Hauptschiff aus 1619.

Berka/Werra – Stadtkirche und alte Brauerei

Der ältere Chor (15. Jhdt.) steht asymmetrisch zum Haupthaus.

Berka/Werra – Stadtkirche

Der besondere Stolz der Kirchengemeinde ist die Stertzing-Orgel, ein einzigartiges barockes Musikinstrument der Thüringer Orgelbaugeschichte. Sie wurde 1697/98 von dem Orgelbauer Georg Christoph Stertzing (1660-1717) eingebaut und 2023 von Grund auf restautiert.

Berka/Werra – Stadtkirche Orgel

„Der alte Stern“ ist ein spätgotische Haus im Stadtzentrum und war der älteste Gasthof Berkas. Sein bedeutendster Besucher war Martin Luther, doch rasteten hier auch Könige und Landesfürsten.

Berka/Werra – Der alte Stern

Da es in ganz Berka keine Gaststätte, Kaffeehaus oder ähnliches gibt, rasten wir außerhalb auf einer netten Bank am Wegesrand. Danach wandern wir auf den nächsten Höhenrücken über die Hohe Rod (323 m).

Hohe Rod

Als wir nach Dippach absteigen, sind wir dem Monte Kali nun schon beträchtlich näher gekommen.

Dippach vor dem Monte Kali
Abstieg nach Dippach
Schloss Dippach – heute Grundschule
Gotische Dorfkirche St. Katharina in Dippach

Den letzten Teil unserer Tagesstrecke gehen wir entlang der Werra in Richtung Dankmarshausen.

Werra
Werra

Der Rinderstall sieht aus wie ein Relikt aus der DDR – Zeit, ebenso wie die Zufahrt auf Betonteilen.

Ehemalige Rinderstall
Zufahrt

Jetzt überqueren wir die Werra und kommen nach Dankmarshausen.

Werra bei Dankmarshausen

Der Ortskern liegt erhöht und geschützt über der Werra.

Dankmarshausen

Die St.-Kilian-Kirche ist schon von Weitem sichtbar. Die ältesten Teile stammen aus dem 15. Jhdt. Nach einem Brand 1727 mussten Teile des Turms und des Kirchenschiffs erneuert werden. Der Hl. Kilian soll als Missionar (um 640) in dieser Gegend tätig gewesen sein.

Dankmarshausen – St.-Kilian-Kirche
Dankmarshausen – St.-Kilian-Kirche
Dankmarshausen – St.-Kilian-Kirche
Dankmarshausen – St.-Kilian-Kirche

Neben der Kirche steht das Bürgerhaus, eine ehemalige polytechnische Schule. Heute finden hier Veranstaltungen und Kurse statt, aber es gibt auch mehrere einfache, saubere Zimmer zur Vermietung an Touristen wie Pilger, Radwanderer etc.

Bürgerhaus

Wir werden von der freundlichen Verwalterin aufgenommen und genießen die nette Atmosphäre. Im Dorf gibt es kein Gasthaus, nur eine Pizzeria (Mo Ruhetag). In einer Bäckerei gibt es Gebäck und Kaffee.

Bürgerhaus

Tour auf alpenvereinaktiv.com

Tagesstrecke: 20,6 km; ↑ 350 m; ↓ 375 m

Ein Gedanke zu „Lutherweg 2. Tag Dienstag, 27. August 2024 Oberellen – Dankmarshausen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert