VFS 25. Tag Sonntag, 26. Mai 2024 Castelluccio del Sauri – Ordona;  Bahnfahrt nach Foggia

Heute ist das Wetter wieder auf „schön“ eingestellt. Nach Osten hin sind ein paar Wolken zu sehen, sonst herrscht schon blauer Himmel vor. Das erste Café öffnet am Sonntag schon um 4.30 Uhr. Das ist mir doch zu früh. Ich bin dann kurz nach 7.00 Uhr auf dem Weg.

Castelluccio del Sauri

Nach einem Kilometer auf der Straße biege ich auf einen Güterweg ab. Ab jetzt habe ich für mehr als zwei Stunden den Weg für mich allein. Endlos wirkende Getreidefelder bedecken die Hügel.

Schattenpilger

Der Weg ist einmal besser, einmal schlechter. Selten sind Schatten spendende Bäume da.

Weg
Weg

Erst als ich zur SS655 komme, sehe ich wieder Autos. Dann ist es wieder ruhig. Die Hügel weichen jetzt einer Ebene.

Kreuzung mit der SS655
Gerstenfeld

Eine Gruppe „Sonntagsradler“ kommt mir entgegen und begrüßen mich freudig.

Radfahrer

Ich finde am Wegrand wieder interessante Tiere. Eine Gelbstirnige Dolchwespe (Megascolia maculata) sucht auf einer Distelblüte Nahrung.

Gelbstirnige Dolchwespe (Megascolia maculata)

Diese Goldaugenspringspinne ist fast nicht zu übersehen.

Goldaugenspringspinne (Philaeus chrysops)

Beim Überqueren des Carabelle kommt mir ein Radfahrer entgegen. Wir versuchen ein paar Informationen auszutauschen. Der Bach rinnt in einem dichten Schilfgürtel dahin.

Brücke über den Carabello.

Jetzt sind es nur mehr ein paar Meter nach Ordona, das in der Römerzeit als Herdonia berühmt war.

Herdonia

Heute hat der Ort wenig Bedeutung. Ich mache einen kleinen Stadtrundgang und will eigentlich das Archäologische Museum besuchen. Das ist heute leider geschlossen. Das riesige Grabungsfeld ist nicht gut zugänglich. Im 3. Jhdt. v. Chr. gab es schon eine starke Befestigungsmauer.

Archäologisches Museum Herdonia

Im späten 3. Jhdt. v. Chr. errang Hannibal in der Nähe mehrmals (212 und 210 v. Chr.) Siege über die Römer, brannte die Stadt nieder und deportierte 210 v. Chr. ihre Bewohner. In der Kaiserzeit war Herdonia eine wichtige Station an einer Kreuzung der Via Traiana. Seit der augusteischen Zeit wurde die Stadt monumental ausgebaut. Die Blütezeit Herdonias endete im 3. Jhdt. bereits wieder. Im 5. Jhdt. wurde es Bischofsitz.

Blick auf das archäologische Gelände
Blick auf das archäologische Gelände
Ordona
Ordona
Ordona
Ordona

Im einzigen offenen Café treffe ich Luigi aus Trento. Er ist im Aostatal gestartet und will auch nach Santa Maria Leuca. Für die Strecke von Rom nach Ordona ist er nur 12 Tage unterwegs gewesen.

Luigi und Gerhard

Am Bahnhof in Ordona endet dieser Abschnitt meiner Pilgerreise auf der Via Francigena Sud. Jetzt nehme ich den Zug nach Foggia, nur 20 Minuten Bahnfahrt entfernt.

Bahnhof Ordona
Regionalzug
Regionalzug

In Foggia komme ich am Hauptbahnhof an und brauche nicht lange in mein Hotel „Demsi Palace Hotel and Spa ****“. Die nette Dame an der Rezeption meint, dass ich das Zimmer zu einem absolut günstigen Preis bekommen habe (45 € mit Frühstück statt 80 – 90). Dabei war von Pilgerdiscount gar keine Rede. Für mich ist die Bahnhofsnähe wichtig.

Demsi Palace Hotel
Demsi Palace Hotel
Demsi Palace Hotel

Dann versuche ich im Kurzprogramm einige Impressionen von der Stadt zu bekommen. Erster Eindruck: Hier wird die Siesta eingehalten. Alle Geschäfte, Cafés und Kirchen sind geschlossen. Kaum wer ist auf der Straße.

Siesta
Corso Vittorio Emanuele II.
Torre del Municipio
Palazzo del Governo

Mitten in der Innenstadt liegen die Quartieri Settecenteschi. Hier fühlt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt.

Quartieri Settecenteschi
Quartieri Settecenteschi
Quartieri Settecenteschi

Am frühen Abend beginnen sich die Straßen zu füllen.

Auch die Cattedrale di Foggia, Cattedrale della Santa Maria Assunta in Coelo ist jetzt geöffnet. Nachdem der Bau von 1170 durch ein Erdbeben 1731 zerstört wurde, wurde die Kirche im Barockstil neu errichtet. Viele Gebäude, die das Erdbeben 1731 überstanden, wurden 1943 Opfer alliierter Bombenangriffe.

Cattedrale
Cattedrale

Tagesstrecke: 23,8 km; ↑127 m; ↓341 m

Stadtbesichtigung in Foggia: 5,5 km

Ein Gedanke zu „VFS 25. Tag Sonntag, 26. Mai 2024 Castelluccio del Sauri – Ordona;  Bahnfahrt nach Foggia

  1. Franz Eckl

    Wunderbar, dass ich dich virtuell auf dieser schönen Pilgerfahrt begleiten durfte, danke.
    Ich fiebere schon meinem Teil der Francigena entgegen, der am Mittwoch mit der Anfahrt nach Lucca beginnt.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert