Heute Nacht haben auch drei andere Pilger in meinem Hotel geschlafen. Wir gehen fast gleichzeitig aus dem Haus, nur ich finde den Anschlussweg schneller.
Bald komme ich an den Lago Telese, der beim Erdbeben 1349 entstanden ist und zwischen 20 und 30 m tief sein soll.
Die Brücke über den Fiume Calore schaut nicht gerade vertrauenserweckend aus, ich bin jetzt aber schon anderes gewöhnt.
Durch die Weinberge, auf denen die besten Weine Italiens gedeihen sollen, geht es nach Solopaca. Der weiße und rote Solopaca DOC, sowie der Aglianico und der Falanghina sind angeblich weltbekannt.
Noch einmal habe ich einen guten Rückblick auf Telese Terme und das Caloretal.
Solopaco ist ein kleines Städtchen, das wie die meisten Orte hier auf eine reiche Geschichte zurückblicken kann. Nach dem vorher erwähnten Erdbeben hat sich die Lebensqualität in Telese durch den Schwefelgestank und andere Erscheinungen so verschlechtert, dass sich die Bewohner in Solopaca ansiedelten.
Noch in Solopaca beginnt der Aufstieg entlang des Monte Alta Rotondi, der immerhin 1305 m hoch ist.
Am Rande des Abgrundes zum Tal stehen die Reste der Abbazia di Santa Maria in Gruptis, die 940 von den Langobarden gegründet und 1705 geschlossen wurde.
Auf der Sattelhöhe bin ich auf ca. 790 m Seehöhe.
Vor der Kirche Chiesa della Santissima Trinità steht ein schwerer, eiserner Karren. Er erinnert daran, dass hier Marmor abgebaut wurde (wird?), der wegen seiner roten Äderung im Petersdom und im Kreml Verwendung fand.
Am Nachmittag besuche ich noch die Basilica SS.ma Annunziata e S. Antonio, die etwas außerhalb des Ortes unten im Tal liegt (+4 km und +200 Höhenmeter).
Auch zum Abendessen müssen wir etwa 1 km pro Strecke zurücklegen. Jetzt sind wir zu sechst.
Im Dorf findet am Abend ein Fest zu Ehren des Dorfpatrons, des Hl. Menna, statt.
Am Ortsausgang steht die Fontana Reale, eine tolle Brunnenanlage.
Am Abend sind zahlreiche, prächtige Portale beleuchtet.
Ich bin im B&B Nonna Carmina untergebracht.
Tagesstrecke: 17,1 km; ↑ 849 m; ↓515 m
Zusatzstrecke: 6,2 km; ↑ 275 m; ↓302 m
Ich kenne diese Gegend nicht ist aber wunderschön
Und das Foto mit den jungen Herren ist grenzenlos toll