5. Tag. Mittwoch, 15. Mai 2019 Puggio Bustone nach Rieti

Gestern Abend bin ich bei leichtem Regen und böigem Wind vom Restaurant in mein B&B gegangen. In der Nacht hat der Wind vorerst richtig ums Haus geheult und ist mit mir eingeschlafen. Ich bin erst spät wach geworden und war rechtzeitig beim fast italienischen Frühstück. So bin ich „erst“ um halb acht aus dem Haus. Ich genieße das herrliche Panorama verziert mit Wolkenresten.

In Richtung der Berge gibt es eine Überraschung. Die „kalte Sophie“ hat voll zugeschlagen und die Bergspitzen (ca. 1600 m) mit Schnee eingehüllt, soweit man sie in der Nebeldecke sehen kann.

Über einen steilen Steig verziert mit dem Tau der Franziskaner, geht es nach unten.

Entlang des Berghanges wandere ich recht angenehm dahin.

In San Liberato, einem Kleinstdorf, wurden durch ein Strukturprogramm die Häuser hergerichtet.

Wer sich beim Wachsen solche Mühe gegeben hat, darf auch später stehenbleiben.

Die nächste Herausforderung stellt Cantalice, ein bezaubernder Ort am Berghang, der aber von dieser Seite aus nur über Stiegen erreichbar ist.

Durch ein Tor kommt man dann zur Piazza San Felice.

Dort stehen das Geburtshaus und die Kirche des San Felice, dessen Patronsfest an nächsten Wochenende gefeiert wird.

Über der Kirche thront noch der Festungsturm.

Im ganzen Dorf finden die Vorbereitungen für das Fest statt.

Am Ortsrand komme ich zu einer Gedenkstätte für das Flugzeugunglück, bei dem am 13.02.1955 hier in den Bergen bei Cantalice die 29 Todesopfer erst acht Tage später gefunden wurden.

Beim Santuario S. Felice all‘ Acqua (17. Jhdt.) wurde hier eine Quelle zum Sprudeln gebracht.

Katzenkonferenz

Mitten im Wald liegt das Santuario Francescano di Santa Maria della Foresta. Hier hat sich Franziskus von seiner Augenoperation erholt. Das Kloster hat unterschiedlichste Orden beherbergt. Die letzten Franziskaner haben vor wenigen Jahren den Ort an eine Gemeinschaft verpachtet, die Menschen jeden Alters, Religion oder Herkunft die Möglichkeit bietet, sich im Leben zurecht zu finden. Ein junger Mann führt mich durch die Anlage.

In dieser Grotte hat sich Franziskus Gott besonders nahe gefühlt.

Leider hat es wieder zu nieseln begonnen und mein erster Blick auf Rieti ist etwas getrübt.

Die Stadtmauer umschließt auch heute noch einen Teil der Altstadt. Beim nächsten Tor gelange ich in das Zentrum.

Wer glaubt, in einer Stadt in der Ebene liegt die Kirche nicht oben, hat sich wie ich getäuscht. Eine Stiege geht immer.

Die Cattedrale di Santa Maria Assunta stammt aus dem 12. Jhdt., auch wenn das Interieur später geschaffen wurde. In der Krypta ist die Romanik erhalten geblieben.

Daneben steht der Bischofspalast (auch 12. Jhdt.), wo eine Monumental-Krippe zu bestaunen ist. Franziskus hatte ja die Krippen forciert.


Die Stadtbesichtigung ist von anhaltendem Regen gekennzeichnet.

Der „Mittelpunkt Italiens“ – er liegt seit ein paar Jahren in Nurcia. Die alten Römer waren nicht so genau.


Das Rathaus


Die Ponte Romano über den Velio, das Original ist unter Wasser zu sehen.


Das Denkmal für die „Lira“.

Tagesstrecke: 17,5 km
Bergauf: 95 m
Bergab: 267 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com

4. Tag Dienstag, 14. Mai 2019 Piediluco nach Poggio Bustone

Wieder schaffe ich es, pünktlich um sieben Uhr mit dem Glockenschlag zu starten. Wieder gibt es kein Frühstück, da alle Lokalitäten noch geschlossen haben. Ich habe überhaupt kein Problem damit. Es weht ein leichter, kühler Wind, der aber nicht störend ist. Die Badesaison ist auch noch nicht wirklich eröffnet. Alle Italienerinnen und Italiener gehen mit dicken Anoraks.Hier am See ist auch das Olympia-Trainingszentrum des italienischen Ruderverbandes.Heute finde ich einen Italienischen Aronsstab (Arum italicum Mill.)

Vor mir baut sich ein steiler Hügel auf, an dessen Spitze wieder ein Dorf liegt. Dort muss ich rauf.Genau bei Kilometer 4 beginnt die Steigung und geht 360 Höhenmeter konstant nach oben.Kurz vor dem Dorf komme ich an einer großen Brunnenanlage, der Fontana monumentale del 1642 vorbei.Schließlich erreiche ich Labro, ein typisches mittelalterliches Dorf mit einem Labyrinth aus Gässchen, Stiegen und Durchgängen.Es gibt auch einen Palazzo aus dem 10. /16. Jhdt. zu besichtigen, allerdings nicht so früh wie ich dran bin.Die Kirche Santa Maria Maggiore steht am höchsten Punkt und ist geschlossen.Die Fernsicht ist teils sehr gut, nur die Berge sind teilweise in Wolken gehüllt. Jetzt weiß ich auch, warum der Wind so kalt ist: auf den höheren Bergen liegt Schnee!Ich folge weiter der Via Roma bzw. dem Cammino di FrancescoImmer wieder habe ich Ausblicke auf die „Conca di Rieti“, die Muschel von Rieti. Diese Hochebene war ursprünglich ein riesiger See aus dem Quartär, der durch die Römer teilweise trockengelegt wurde. Malaria war damals hier an der Tagesordnung. Durch Maßnahmen der Faschisten in den 30er – Jahren des 20. Jhdts. wurde die Region landwirtschaftlich besser nutzbar.Dann folge ich dem Rat des Führers und gehe über die Straße weiter nach Rivodutri. Da wird die Strecke zur Sprintetappe.Unterwegs stehen am Straßenrand schöne Blumen.Dann komme ich in Poggio Bustone an und suche meine Unterkunft.

Da die Telefonnummer nicht mehr aktuell ist, gehe ich direkt zur Adresse und niemand ist zu Hause. Ich setze mich in die Sonne und denke an Franziskus. Nimm’s leicht – die Sonne scheint, das Leben ist schön. Nach etwa einer Viertelstunde kommt auch schon die Hausfrau und ich bekomme rasch ein Zimmer.Nach einer Erholungspause, im Ort ist ohnehin alles auf Siesta-Modus, mache ich eine Erkundigungstour. Die Straßen sind eng und verlangen von jedem Flexibilität. Da wird reversiert, seitlich eingeparkt und es funktioniert ohne viel Aufhebens.Vor dem Stadttor steht eine Skulptur zur Erinnerung an die Schafscherer.Nicht weit vom Ortsrand steht der Convento San Giacomo mit der Chiesa San Giacomo Apostolo aus dem 13. Jhdt.Franziskus kam 1208 zum ersten Mal mit seinen Freunden hierher. Er begrüßte die Menschen mit: „Buon giorno, buona gente!“ – Guten Morgen, ihr guten Leute! Dieser Gruß wird später Legende. Im Kloster kann man die einfache Grotte besichtigen, wo sich Franziskus und seine Anhänger zum Gebet zurückgezogen haben. Im schlichten Kreuzgang befinden sich Fresken mit Szenen aus dem Leben des Heiligen aus der Zeit um 1640.Danach wandere ich noch zum Sacro speco, ein Ort, an dem sich Franziskus gerne aufgehalten hat, weil er von dort einen besonderen Ausblick auf das Rietital gehabt hat. Das gibt noch einmal 300 Höhenmeter mehr.Noch ein kurzer Ausblick vom Balkon meiner Unterkunft:Jetzt freue mich noch auf ein gutes Abendessen.

Tagesstrecke: 21,4 km
Bergauf: 915 m
Bergab: 947 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com
Route zum Sacro Speco: Route auf alpenvereinaktiv.com

3. Tag Montag, 13. Mai 2019 Macenano nach Piediluco

Nach einem exzellenten Abendessen habe ich noch mit dem Wirt getratscht, der nach zweieinhalb Jahren in Deutschland genug Deutsch kann, um ein Gespräch zu führen. Ich war am Abend der einzige Gast, nachdem das Haus zu Mittag voll gewesen war. Frühstück gab es keines. Wegen des Ruhetages wäre es erst ab neun Uhr in Betracht gekommen. Da wollte ich schon woanders sein. Aber wer braucht schon unbedingt ein Frühstück? Daher bin ich wieder um sieben Uhr auf dem Weg. Ich nehme die Abkürzung durch das Dorf. Bei der Ankunft traute ich es mich noch nicht, weil ich nicht wusste, wohin mich das Winkelwerk von Wegen führen würde. Heute geht es einfach nur nach unten.

Durch das Valnerino führt ein komfortabler Fuß-, Reit- und Radweg, der meist abseits vom Verkehr und ohne Asphalt ist. Nach dem Regen in der Nacht ist manchmal schwimmen angesagt.

Das Wetter ist nur kurz trocken, dann kommt leichter Nieselregen auf, genug um die Regenpelerine zu brauchen, zu wenig, um sich in volle Regenadjustierung zu werfen. Die Temperaturen sind um die 14 Grad. Das Tal ist mal enger, mal weiter, über jeder Engstelle thront eine Befestigungsanlage der friedlichen Bewohner des Tales.

In Precetto versuchte ich mein Frühstück nachzuholen: Das einzige Café ist montags geschlossen. In einem Minimarket hole ich mir Bananen als Ersatz. Unter der Kirche gibt es ein Museum mit einer Mumie: Montags geschlossen. Dafür ist der Blick ins Tal entschädigend.

Ich sollte wiederkommen, wenn die Feigen reif sind! Ein Aronsstab (?) versteckt sich im Gras.

Die nächste Stadt, Arrone, liegt natürlich wieder auf einem Hügel. Hier finde ich endlich mein Frühstück. Die freundliche Kellnerin in der Bar ist erstaunt wegen meiner umfassenden Bestellung.
Im Zentrum liegt die Chiesa di Santa Maria Assunta aus dem 15. Jhdt. mit vielen interessanten Fresken.

In Sichtweite, ebenso stark befestigt, thront Casteldilago auf einem Hügel.Ich kämpfe mich den Berg hinan und komme an die Wehrmauer.Früher gab es einen Aufzug. Der dürfte schon einige Zeit außer Dienst sein, wie die Vegetation zeigt. Wahrscheinlich sind die Bewohner zu sportlich.Die Kirche steht natürlich an höchster Stelle.Das Auf und Ab ist ein Erlebnis, bei dem man nie weiß, wo man am Ende aus dem Labyrinth herauskommt.Baumaßnahmen sind mit besonderen Schwierigkeiten verbunden. Wie kommt der Schutt aus der Gasse?Wieder im Tal führt der Weg am rasch fließenden Fluss dahin.Nach einem kleinen Abstecher in die freie Natur komme ich zum Höhepunkt des heutigen Tages, der Cascade delle Marmore. Diese Wasserfälle, die mit 165 m zu den höchsten Europas zählen, sind von den Römern ab 271 v. Chr. künstlich angelegt worden. In drei Kaskaden stürzt das Wasser zu bestimmten Zeiten hinunter. Zu Mittag ist Pause.

Die verschiedenen Aussichtspunkte sind nur über zahlreiche Stufen erreichbar. Ein paar Hochhäuser bin ich da schon gegangen mit meinem Rucksack.Von 13 bis 15 Uhr ist Pause. Langsam nimmt die Wassermenge dann ab.

Das Wasser wird über einen Kanal aus dem Lago di Piediluco zugeleitet und auch zur Energiegewinnung genutzt.

Ich wandere weiter nach Piediluco, dem heutigen Tagesziel. Der kleine Ort liegt etwas höher und ist im Sommer wegen seiner Luft beliebt. Viel ist zu dieser Zeit hier nicht los.

Das Santuario di San Francesco wurde im 13. Jhdt. errichtet, Franziskus war 1208 hier. Die Herberge der Pfarre liegt direkt über dem Dach der Kirche.

Überall im Ort stehen bunt geschmückte Fahrräder.

Am Straßenrand sind mir einige Blumen, aber besonders einige Orchideen aufgefallen.

 

Fallen die unter die Pornografiebestimmungen? Bei Facebook sicher!
Italienische Knabenkraut (Orchis italica)

Tagesstrecke: 25,3 km
Bergauf: 261 m
Bergab: 263 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com

2. Tag, Sonntag, 12. Mai 2019 Spoleto nach Macenano (Colleponte)

Für alle, die sich wundern, dass es keinen 1. Tag gibt: Ich bin gestern über sechs Kilometer in der Stadt herumgegangen und habe mir interessante Orte angesehen. Für mich war das der 1. Tag. So, nach den Begriffsklärungen der Bericht von heute.

Nach einer guten Nacht, ich habe kurz mitbekommen, wie es um ein Uhr zu regnen begann, – vielleicht hat mich auch einer der Donner aufgeweckt – bin ich schon um 5.30 Uhr putzmunter. Da meine wirklich freundliche Vermieterin meinte, am Sonntag würde sie acht Uhr als frühest möglichen Frühstückstemin sehen und mir freistellte, das Teewasser selbst zu wärmen, sitze ich um 6.15 Uhr am Frühstückstisch. Der Kühlschrank lässt für Italien nichts zu wünschen übrig.

Draußen regnet es noch, aber nur noch wenig. Es hat 14 °C. Da ich gleich auf den Berg – wohin sonst – muss, ziehe ich die Regenüberhose gleich an und richte die Regenpelerine für den Einsatz. Pünktlich um sieben Uhr bin ich aus dem Haus.

Meine Vermieterin hat mir gestern die romanische Basilika San Pietro fuore le mura an Herz gelegt. Da gehe ich zwar etwas weiter, komme aber durch einen für mich neuen Stadtteil.

Drei Gebäude sind mir aufgefallen:

Die Chiesa dei Santi Domenico e Francesco

Der Palazzo Collicola, der heute die Kunstgalerie beherbergt

In den kleinen Gässchen hört die Nachbarschaft schon in der Früh mit!

Ich verlasse den Stadtkern.

Das Hotel „Albornoz Palace Hotel“ gleicht im ersten Anschein einem modernen Kunstmuseum.

Ein Blick auf die Stadt vom Südosten mit der mächtigen Festung und der fast zierlichen Ponte di Torre.

Da kommt auch schon die Basilika San Pietro ins Blickfeld.

Die Kirche aus dem 12. Jhdt. zählt mit ihren Reliefzonen um das Portal herum zu den wichtigsten Beispielen romanischer Plastik. Die Bilder bergen viel Symbolik, deren Bedeutung uns oft verborgen bleibt.

Und nun wird es sportlich:
Ich habe meine Extrarunde beendet und stoße wieder auf den Romweg.

Die nächsten dreieinhalb Kilometer geht es nur bergauf. Die Eichen und Hartriegelgewächse schauen im Nebel besonders mystisch aus.

Unterwegs stehen mehrere Kapellen, die an den steilen Hang gebaut wurden.

Schließlich komme ich auf den Monte Luco mit 804 m fast 500 m über Spoleto. Dieser Berg war schon lange, bevor Franziskus ihn als Lieblingsort bezeichnete, ein heiliger Berg. Aus dem 3. Jhdt. v. Chr. stammt ein Gesetzesstein, der diese Gegend würdigt.

Leider ist das Santuario di S. Francesco gerade nicht zugänglich. Ein mystischer Platz ist es vor allem bei dem Wetter sicher.

Durch alte Eichenwälder und über schmale Pfade geht es weiter.

Es geht immer noch höher hinauf. Oben wartet eine andere Vegetation. Der Wacholder steht hier oben in voller Blüte, während er weiter unten schon von grünen Früchten strotzt. Auch Orchideen sind zahlreich anzutreffen.

Auf der Ostseite lichtet sich der Nebel und Schritt für Schritt kommt die Sonne heraus. Die Wege sind sehr unterschiedlich, manchmal sehr gut, manchmal verlangen sie viel Konzentration.

Mitten im Wald stehen die Ruinen eines Dorfes.

Ganz unten liegt das Dorf, das meine nächste Zwischenstation ist.

Zuerst passiere ich den Wasserfall.

Später den Friedhof, der weit über dem Ort liegt.

Und dann bin ich mitten im Dorf.

Dann lasse ich mich verleiten, in das „storico Ceselli“ zu gehen, in der Hoffnung auf ein Restaurant oder eine Bar. Außer netten Ansichten ist da aber nichts.

So wandere ich weiter an dem munteren Flüsschen Nerina entlang, das auch dem Tal den Namen gegeben hat.

Hinter mir kommt schon der Regen nach. Ich lege auf dem letzten Kilometer zu und erreiche trocken, aber müde mein Etappenziel Colleponte – Macenano.

Im AI 3 ARCHI habe ich mein Quartier aufgeschlagen. Hier soll man gut essen.

Tagesstrecke: ca. 24,1 km
Bergauf: 790 m
Bergab: 848 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com

Auf nach Rom III Anreise nach Spoleto über Rom

So, jetzt bin ich wieder auf Achse! Natürlich vorerst mit der Bahn. Schnell noch zu Hause ein Foto mit Rucksack und meinem neuen Pilgerzeichen, das mich nach Rom begleiten soll.

Heidrun, meine Frau, begleitet mich zur S-Bahn, mit der es zum Hauptbahnhof in Graz geht. Sie wird mich wieder als „Bodenstation“ von zu Hause aus unterstützen. Danke!!!

Am Hauptbahnhof, der noch seine Gestaltung aus der Kulturhauptstadtzeit trägt, wartet auch schon der Railjet in Richtung Wien.

Next Stop „Bruck an der Mur“. Dort nehme ich den Nightjet nach Roma-Termini.

Ich schlafe recht gut, merke aber, dass nach Villach nichts weitergeht. Als es hell wird, halten wir in einem Außenbahnhof – Padua. Da haben wir schon 1,5 Stunden Verspätung.

Erinnerungen an meinen Weg vor einem Jahr werden wach. Die Poebene in sanftem Morgenlicht.

Bologna Centrale um 7 Uhr statt um 5.22 Uhr. Gut, dass ich den Zug nach Spoleto noch nicht gebucht habe.

Mit fast drei Stunden Verspätung erreichen wir Rom und bekommen zum Trost ein „Courtesy Kit“ mit Getränken und Naschereien.

Den geplanten Zug erreiche ich nicht mehr, der nächste geht aber in absehbarer Zeit. Da bleibt noch Zeit, mich ein bisschen im und um den Bahnhof umzusehen.

Die Straßenbahn ist wohl schon legendär und kann deshalb nicht ersetzt werden.

Der Regionalexpress, mit dem ich weiterfahre, schaut zwar nicht sehr modern aus, fährt aber mit 160 km/h durch die Landschaft mit dem Ziel Ancona: „From coast to coast“. Er bringt mich bis zur Statione Spoleto, wo ich im Herbst meinen Weg unterbrochen habe.

Jetzt muss ich nur noch hinauf in die Stadt.

Die Stadt liegt typisch am Hang und wird von der Rocca gekrönt.

Zuerst suche ich mein Quartier, ein nettes B&B auf, deren Besitzerin mich liebenswürdig über alle Wegvarianten und Sehenswürdigkeiten aufklärt. Ich bekomme ein nettes Zimmer mit Bad.

Dann geht es ab in die Stadt: Eben ist nichts. Es gibt aber ein System von Liften und Rolltreppen, mit dem sich Touristen den Weg erleichtern. Einheimische gehen gerne, erklärt mir meine Vermieterin. Dafür dürfen Touristen seit drei Jahren eine Tourismusabgabe zahlen.

Im Dom findet gerade die Firmung durch den Bischof statt.

Dann geht es durch viele kleine Gassen und Gässchen hinauf zur Rocca.

Von dort hat man auch einen guten Blick auf die Ponte delle Torri, diese imposante Brücke aus dem 13./14. Jhdt., die eigentlich ein Aquädukt ist. Sie ist 230 m lang und 76 m hoch. Der integrierte Fußweg ist leider seit dem letzten Erdbeben gesperrt.

Das Wasser kann dann gleich für die Speisung der Brunnen Verwendung finden.

Durch die kleinen Gassen, in die kaum ein Auto passt, die aber trotzdem befahren werden, gehe ich wieder in Richtung B&B.

Unterwegs komme ich noch an der Chiesa SS. Giovanni e Paolo vorbei, die interessante Fresken aus dem 13. Jhdt. beherbergt, wie z. B. die Ermordung Thomas Beckets.

Leider sind heute nicht alle Sehenswürdigkeiten zugänglich. Vielleicht auch gut, sonst würde der Bericht zu lange!

Tagesstrecke: 6,7 km

Link zum Ende von „Auf nach Rom II“

Resumé: Jakobsweg – Extension 2.1 Nickelsdorf nach Perchtoldsdorf 125 km

Bevor ich mit der Planung dieses Abschnittes begonnen habe, hatte ich eher ein ungutes Gefühl. „Flach, langweilig, Asphalt, Stadt“- das waren die Schlagworte, die mir aus Wanderführern und Blogs in Erinnerung waren. Zum Glück kam es doch auch anders.

Anreise und Verkehr:
Die An- und Abreise zum Start und vom Ziel waren problemlos mit Öffis zu machen. Der Verkehr auf den Straßen hielt sich im unteren Wahrnehmungsbereich und war auch zentrumsnah keine Herausforderung.

Unterkunft und Verpflegung:
Die Planung der Unterkünfte war schon etwas problematischer. Die Quartiergeber im Osten von Wien wollen keine Ein-Nacht-Gäste, weil sie durch Handwerker, die in der Region arbeiten, ausgebucht sind. So habe ich doch einige Absagen am Telefon erhalten, bis ich meine Unterkünfte hatte (siehe Quartierliste am Ende). Die Verpflegung am Land muss man ebenso planen. Montags und nachmittags(!) sind viele Gasthäuser und Lebensmittelgeschäfte in den Dörfern geschlossen, wenn überhaupt vorhanden.

Wege:
Die Wege sind meist gut markiert, wenn man sich daran hält. Ich habe mir mehrfach eine Alternativroute gesucht, weil sie interessanter für mich waren. Viele Wege sind asphaltiert, aber am Bankett könnte man auch gut gehen. Ich ziehe meist dann die ebene Straße vor. Es gibt einige sehr lange Gerade, die ohne jeden Schutz zum Unterstellen sind. Das macht auch den Reiz dieser Landschaft aus.

Kultur und Natur:
An Kulturgütern kommt man oft vorbei. Wie fast überall sind Kirchen nicht mehr zugänglich, weil einfach das Personal für Wartung und Aufsicht fehlt. Natur hat man viel, seien es die naturbelassenen Donauauen oder die weiten Felder oder auch die Donauinsel. Ich habe nette Menschen zum Tratschen gefunden, aber der Zeit entsprechend keine Pilger und wenig Radtouristen.

Wetter:
Als Wanderzeiten sind sicherlich der Frühling oder der Herbst zu bevorzugen. Im Sommer kann die Hitze ein Problem werden und im Winter der eisige Wind aus dem Nordosten. Wichtig ist es, den lokalen Wetterbericht zu verfolgen. Meinen ursprünglichen Wandertermin Mitte März habe ich verschoben, weil nach langer Schönwetterperiode ein Sturm angesagt war. Winde von mehr als 60 km/h und Sturmböen sind dort nichts Ungewöhnliches und entsprechend gefährlich.

Wegstatistik:
125 km (ohne Besichtigungen), 560 m bergauf, 430 m bergab),5 Tage zwischen 16,1 und 29,6 km, Mittelwert: 25,04, Median: 27,9 km

Quartierliste: Quartierliste Nickelsdorf – Perchtholdsdorf

5. Tag Freitag, 12. April 2019 Wien nach Perchtoldsdorf

Die heutige Etappe verspricht nichts Besonderes vom Wandern her betrachtet. Durch das Stadtgebiet gehen bedeutet nur Asphalt. Da ich aber meinem Vorsatz, durchgehend alles zu Fuß zu gehen, treu bleiben will, gehe ich los. Das Wetter meint es auch wieder gut. Es weht zwar ein kühler Wind, aber es ist trocken.

Die Mahü, die Mariahilferstraße, ist in der Früh noch nicht sehr belebt.

Am technischen Museum vorbei komme ich zum ersten Highlight des Tages.

Das Schloss Schönbrunn wird gerade von den ersten Besuchern gestürmt.

Ich wende mich gleich in Richtung Garten und habe die Anlage ohne Touris vor mir.

Ich marschiere zur Gloriette, von wo ich eine gute Sicht auf das Schloss und die Stadt habe.

Ich gehe einige Zeit entlang der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung, die Wien ohne Pumpwerke über 95 km mit bestem Wasser versorgt. Auch die Bauzeit von 1870 – 1873 ist sensationell. Maximal kann sie 220. 000 Kubikmeter Wasser täglich liefern.

Im Nansen-Park steht ein Denkmal für den Forscher und Friedensnobelpreisträger Fridtjof Nansen.

Es wird hier schon hügelig und in das nächste Tal muss ich die Hoferstiege nehmen. Zum Glück nur abwärts!

In der Breitenfurterstraße treffe ich auf dieses interessante Bauwerk. Mir ist unklar, ob es renoviert oder frisch errichtet ist. Es hat für mich fast den Charakter der Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit. (Ergänzung: Die Siedlung Breitenfurterstrße 401 – 413 der Wiener Wohnen wurde von 1984 -1987 nach Plänen von Hedwig Wachter, Rober Krier und Peter Gebhart errichtet. Die Skulptur Mahnmal – Licht und Schatten stammt von Robert Krier.)

Kurz darauf verlasse ich Wien und bin wieder in Niederösterreich.

Final destination Perchtoldsdorf.

Hier startet der Wiener Wallfahrerweg – Via Sacra nach Mariazell, eines meiner nächsten Ziele und auch der Grund, bis hierher zu gehen. Ich will den „neuen“ Wiener Mariazellerweg gehen.

Perchtoldsdorf ist ein alter Markt mit viel Geschichte. In den kleinen Häusern sind viele Buschenschanken vertreten, wo die Winzer ihren Wein ausschenken.

Auf dem Hauptplatz dominieren die Pfarrkirche von 1270 und der freistehende Kirch- und Wehrturm aus dem 15. Jhdt. Die Dreifaltigkeitssäule, eine barocke Pestsäule, stammt aus dem 18. Jhdt.

Ich hole mir noch einen Stempel aus dem Gemeindeamt und trete die Heimreise an: Bus zum Bahnhof, S-Bahn nach Wien Hauptbahnhof, Railjet nach Graz.

Tagesstrecke: 17,4 km
Bergauf: 151 m
Bergab: 35 m
Route:  Route auf alpenvereinaktiv.com

4. Tag Donnerstag, 11. April 2019 Fischamend nach Wien

Die Fischa fließt auf dem Weg in die Donau ihrem Ende zu.

Am Ortsrand von Fischamend-Dorf steht die riesige Eisenskulptur „Pannonischer Altar“ von Karl Anton Woll.

Zwischen Ostautobahn und Auwald ist es sehr laut und auch die morgendliche Früh-Runde vom Flughafen Schwechat trägt ihres zum Lärmpegel bei. Zum Glück zweigt der Weg bald in den Wald zur Donau ab.

Die ersten Pilze sprießen am Wegrand.

Endlich sehe ich wieder ein Stück des Flusses und bin im Nationalpark „Donauauen“.

Der Biber hat sich für die nächste Nacht noch ein Stück Arbeit übriggelassen. Der Stamm hat sicher 50 cm Durchmesser.

Am Treppelweg komme ich zügig und fußschonend weiter.

Ein einsamer Bildstock steht im Auwald bewacht von zwei Rosskastanienbäumen.

Bei Mannswörth bin ich wieder in der „Zivilisation“ und habe ein paar hundert Meter auf der Hauptstraße zurückzulegen.

Im Ort fallen mir die Gräber russischer Soldaten auf, die 1945 hier gefallen sind.

Diese Skulptur des Schwechater Künstlers Karl Martin Sukopp war einst Teil ein Spielplatzes, ehe sie mit Betretungs- uns Benützungsverbot belegt wurde.

Die Kirche von Mannswörth von 1662 hat eine interessante Fastentuchvariante.

Der erste rote Bus an der Endstation der „Wiener Linien“. Jetzt ist die Herausforderung, kein Öffi zu nehmen, noch einmal so groß. Keine Angst – ich bleibe stark!

Beim Kraftwerk Freudenau überquere ich den Hafen und die Donau.

Ab jetzt gehe ich auf der Donauinsel, die zwischen 1972 und 1988 als Hochwasserschutz künstlich errichtet wurde und 21 km lang ist.

Jetzt zähle ich nur mehr die Brücken, bis ich ins Stadtzentrum abbiegen kann.

Auf der Donau wendet ein riesiges Kreuzfahrtschiff, um anschließend Passagiere aufzunehmen.

Über die Reichsbrücke wechsle ich wieder in den „Dschungel der Großstadt“. Kurz sehe ich ein Stückchen des Stephansturms.

Riesenrad, Tegetthoffdenkmal und Nestroydenkmal

Noch einmal den Wegweiser des Wiener Jakobswegs, dann bin ich am Ziel.

Angekommen! Es ist zwar nicht Santiago, aber trotzdem schön!

Im Dom probt gerade ein Collegechor für ein abendliches Konzert und bringt noch mehr Stimmung in den Sakralraum.

An den bekannten Bauten des imperialen Wiens gehe ich zu meinem Hotel hinter dem Parlament.

Am Abend werde ich beim Stammtisch der Wiener Jakobspilger herzlich aufgenommen. Danke!

Anschließend schaue ich noch kurz beim Steiermark-Dorf am Rathausplatz vorbei. Dort, beim Steiermark-Frühling, einer Tourismusveranstaltung, herrscht feuchtfröhliche Stimmung.

Tagesstrecke: 30,2 km
Bergauf: 23 m
Bergab: 22 m
Route:  Route auf alpenvereinaktiv.com

3. Tag Mittwoch, 10. April 2019 Bad Deutsch-Altenburg nach Fischamend

Die ersten beiden Tage sind von tiefen Eindrücken der Zeitgeschichte geprägt. Heute stehen die Römer im Mittelpunkt der Erlebnisse.

Der Tag beginnt etwas feucht. Ab Kilometer 3 brauche ich die Regenpelerine. Es regnet zwar nicht stark, aber doch zu viel, um nur in der Jacke zu gehen. Ein einziger Donner war wohl die Begrüßung Jupiters in seinem Machtbereich.

Ich mache einen geplanten Abstecher von den vorgegeben Wegen und komme beim Roten Kreuz vorbei, das hier seit 1700 besteht und dem Hl. Donatus geweiht ist.

Dann sehe ich schon in der Nähe das Amphitheater von Deutsch-Altenburg. Die heutigen Mauern stammen aus dem 2. Jhdt. n. Chr., die Vorgängerbauten sind wesentlich älter. Das Theater bot für 8000 Zuschauer Platz und war Teil des angrenzenden Militärlagers.

In Petronell entdecke ich dieses entzückende Haus. Links und rechts der Straße stehen zwei Mautwächter auf ihren Sockeln.

Für den angrenzenden Nationalpark Donauauen gibt es hier die Nationalpark-Akademie des Naturhistorischen Museums.

Das Schloss Petronell, ein Frühbarockschloss mit wechselvoller Geschichte, war 17 Generationen im Besitz der Uralt-Adelsfamilie Abensperg-Traun, bis es 2006 an eine bekannte Baufirma verkauft wurde.

In unmittelbarer Umgebung erstreckt sich die Römerstadt Carnuntum mit ihren Ausgrabungen der Zivilstadt.

Carnuntum war im 2. Jhdt. Verwaltungszentrum der Provinz Pannonien am Limes und hatte  damals schon 50 000 Bewohner. Von hier aus unternahm Kaiser Marc Aurel seine Feldzüge und Septimus Severus wurde hier zum Kaiser proklamiert.

www.carnuntum.at

In der Nähe steht auch das sogenannte „Heidentor“, ein Siegesdenkmal aus dem 4. Jhdt.

Das Tor, das ursprünglich aus vier Säulen bestand, steht frei in der Gegend.

Im Schutz der Ruine hat ein Hase Schutz gesucht. Er wirkte sehr geschwächt und ich habe versucht, ihn nicht noch mehr zu stressen.

Die Wege sind wieder gerade, der Regen hat etwas zugenommen und der Wind kommt gleichmäßig von Norden. Gut, dass ich meine Wanderung nicht vor vier Wochen gemacht habe, als der Wind in Sturmstärke über das Land brauste.

Ich habe mir wieder eine eigene Wegvariante gesucht und kann auf Schotterwegen bis Regelsbrunn gehen, wo ich wieder auf die markierten Wege treffe.

Am Wegrand steht ein altes Marterl, das in seiner Schlichtheit kaum zu übertreffen ist.

Ich umgehe eine riesige Schottergrube, bei der ein LKW nach dem anderen ein- und ausfährt.

Maria Ellend ist ein bekannter Wallfahrtsort in der Region.

Auf der anderen Straßenseite liegt eine Wallfahrtsanlage, schon fast ein Themenpark. Die Lourdes-Grotte, eine Krippe und die Antonius-Kapelle sind einige der Objekte in diesem Park.

Diese Ringelnatter ist scheinbar unverletzt, bewegt sich aber nicht mehr.

Mein Weg führt nun entlang eines Altarmes der Donau.

Überall kommen die Blütenstände der Gemeinen Schuppenwurz aus der Erde.

Noch unter der Ost-Autobahn A4 durch, dann bin ich in Fischamend.

Die Pfarrkirche ist ausnahmsweise offen und hat sogar einen Pilgerstempel.

Der Stadtturm steht prominent in der Ortsmitte.

Die Fischa, die dem Ort den Namen gab, fließt direkt an meiner Pension vorbei.

Ich bin in einem netten Zimmer untergekommen. Im gleichen Haus gibt es noch ein Café, in dem ich gut esse: Blunzengröstl mit Sauerkraut.

Streckenlänge: 29,15 km
Bergauf: 61 m
Bergab: 46 m
Route:  Route auf alpenvereinaktiv.com

2. Tag Dienstag, 9. April 2019 Kittsee nach Bad Deutsch-Altenburg

Schon früh bin ich nach herrlich durchschlafener Nacht beim Frühstück. Dann erzählt mir Herr Hauswirth, der Vermieter, ein wenig über die Veränderung in Kittsee in den letzten Jahren. In zehn Jahren hat die Bevölkerung um 60% zugenommen, Kindergärten und Schulen platzen aus allen Nähten. Die boomenden Stadt Bratislava (Pressburg) schwappt nach Österreich über.

Hinter dem alten Schloss liegt der Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde, die sich seit 1670 hier unter dem Schutz des Fürsten Esterházy niedergelassen hatten.

In Kittsee ist auch die Schokoladenfabrik der Familie Hauswirth. Leider öffnet die Schoko-Csárda erst in einer Stunde. Da will ich nicht so lange warten.

Das neue Schloss Kittsee wurde im 17. Jhdt. im Barockstil erbaut.

Kittsee ist auch bekannt für seine Marillen. Die Blüte ist schon vorbei, aber sie soll heuer außergewöhnlich gut gewesen sein.

Ich gehe in Richtung Berg am Fuße der Königswarte.

In Berg treffe ich eine eingesessene Bäuerin, die mir viel über den Ort, seine Geschichte und seine Entwicklung erzählen kann. Nach einer halben Stunde gehe ich dann weiter durch den Ort auf die Königswarte. Am Ortsrand gibt es entzückende Keller.

Der Wald ist voll mit Lerchensporn.

Nach dem gestrigen „Flachwandern“ tut der Anstieg richtig gut.

Auf dem „Gipfel“ der Königswarte steht ein imposanter Aussichtsturm mit heute mäßiger Aussicht, dafür umso mehr Wind.

Direkt unter der Warte steht „unser Ohr“ nach Südwesten. Früher war die Überwachung nach Osten gerichtet.

Durch ein Wildschweingehege nehme ich die Straße in Richtung Tal.

Nachdem ich die erste Abzweigung übersehen habe, suche ich mir eine Alternative – ich soll ja auf den Wegen bleiben.

Zuerst sehe ich drei flüchtende Wildschweine mittlerer Größe. Ich gehe weiter bis zu einer Biegung und da steht in 60 – 70 m Entfernung ein relativ großes Viech, schaut mich an, macht ein paar Schritte nach vor, um mich besser zu sehen und macht KEINE Anstalten zu flüchten. Da weiß ich, dass es besser ist, mich zurückzuziehen und doch den Weg über die Straße zu nehmen.

Auf der komme ich dann doch nach Wolfsthal, dem Startpunkt des österreichischen Jakobswegs.

Die Kirche ist leider wieder geschlossen, die Mesnerin will ich nicht extra herbestellen.

Gleich in der Nähe liegt das Schloss Walterskirchen aus dem 17. Jhdt., das noch immer im gleichnamigen Familienbesitz ist.

Hier halten sie noch zusammen? Die Pensionisten der ÖVP und der SPÖ im gleichen Haus. Nur die Linken sind rechts und die Rechten links!

Gerade geht es jetzt auf Hainburg zu. Die Burganlage am Schlossberg gehört zu den größten ihrer Zeit in Europa.

Am Ortsrand bestimmen niedrige Häuser das Bild.

Hinter dem Ungartor und den Befestigungsmauern beginnt die Stadt.

Die Stadtpfarrkirche, den Heiligen Philippus und Jakobus geweiht, stammt aus dem späten 17. Jhdt. Sie ist die erste Kirche, die ich auch von innen besichtigen kann.

Die prachtvolle Mariensäule von 1749 wird dem Rokoko zugeordnet.

Nach dem Wienertor gehe ich hinunter zur Donau, wo die ehemalige Tabakfabrik, heute „Kulturfabrik“, steht.

Entlang der Donau-Auen marschiere ich die letzte Strecke in Richtung Bad Deutsch-Altenburg.

Hier verlaufen auch der Marienweg von Tschenstochau nach Mariazell und die Europäischen Fernwanderwege E4 Pyrenäen – Plattensee und E8 Nordsee – Rhein – Main – Donau – Karpaten.

Bevor ich nach Bad Deutsch-Altenburg komme, besuche ich die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt (ab 1050) und den Karner (Anfang 13.Jhd.)

Die Stadt hat nicht viel zu bieten. Das Rathaus ist in der Villa Hollitzer untergebracht. Der Hauptplatz ist als solcher kaum zu erkennen, wäre da nicht eine Uhr und Jupiter auf einem erhöhten Standplatz.

Tagesstrecke: 23,75 km
Bergauf: 350 m
Bergab: 330 m
Route:  Route auf alpenvereinaktiv.com