Mit einem üblichen Frühstück – doppelter Espesso, ein Kornetto und Saft – beginnt der Tag ganz normal. Um 7 Uhr bin ich schon unterwegs und wandere auf unterschiedlichen Pfaden gegen Süden.

Die ersten Maulbeeren sind reif und wollen verkostet werden. Die sind schon sehr süß und lösen sich vom Stängel.

Nach etwa neun Kilometern komme ich zur Abbazia Santa Maria di Cerrate, die ganz einsam in der Gegend steht. Sie ist eines der bedeutendsten Beispiele romanischer Architektur in Otranto.

Sie stammt aus dem 12. und 13. Jhdt., die Fresken aus dem 13. und 14. Jhdt.





Eigentlich ist die ehemalige Abtei erst um 10 Uhr geöffnet, aber am Sonntag ist um 9 Uhr eine Messe. Für mich hat der Kustode noch um 20 Minuten früher geöffnet. So brauche ich nicht eineinhalb Stunden zu warten.

Der Weg ist fast immer sehr gut begehbar, sodass ich auch rasch weiterkomme.

Der einzige Ort unterwegs ist die kleine Stadt Surbo, die wenig Bedeutung hat.


Die Außenfassade dieses Wohnblocks ist total verwittert. Das Meer ist nicht weit.

Mit ein paar Hindernissen komme ich nach Lecce, wo ich direkt an der Festungsmauer lande.

Der Innenstadtkern ist einfach unbeschreiblich. Ich kann mich an keine Stadt erinnern, wo so viele Paläste dicht an dicht stehen. Sie haben nicht nur prunkvolle Fassaden, auch die Höfe sind repräsentabel.





Da viele Gebäude unter Napoleon den Besitzern enteignet und der Allgemeinheit übergeben wurden, sind heute viele durch Ämter in Gebrauch.
Auch bei den Kirchen wurde nicht gespart: Die Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta e Sant’Oronzo oder kurz Duomo ist eines von vielen Beispielen.

Die heutige barocke Architektur geht auf den Grundriss aus dem 12. und 13. Jhdt. zurück. Die Krypta ist ein Zeugnis dafür.



Die Basilica Santa Croce ist ein weiteres Beispiel süditalienischen Barocks.


Diese Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. Auch von den Römern gibt es etwas zu sehen: das alte römische Theater, das im 1. und 2. Jhdt. n. Chr. für ca. 25.000 Besucher errichtet wurde.

In der Stadt ist viel los. In den nächsten Tagen ist der Giro d’Italia in der Stadt zu Gast.


Ich beziehe mein Quartier in der Urban Oasis. Die MitarbeiterInnen sind äußerst freundlich und hilfsbereit. Nur das Haustor hat seine Eigenheiten. Da muss man erst mit dem Rucksack durchkommen.


Auf Anregung von meinem Neffen gönne ich mir einen Café Leccese mit Beilage.

Tagesstrecke: 25,6 km; ↑ 35 m; ↓ 17 m + 6 km Stadtrundgang
Lieber Gerhard, deine Fotos und die Beschreibungen dazu sind einzigartig! Ich kann deine Gesamtleistung, gehen, fotografieren und die Beschreibungen verfassen, gar nicht genug bewundern!
Ich wünsche dir weiterhin gutes Gehen und schöne Erlebnisse!
Liebe Grüße Paula
Das sind tolle Bilder wie schön die Städte in Italien sind
Det Kaffee ☕️ mit Mehlspeise muss gut geschmeckt haben. Wünsche eine schöne Woche.
Du kommst gut voran, ich beneide dich um das Wetter – und um die leckere Schokokugel, was war denn da drin? 😉
Jetzt ist es ja fast nur mehr ein Katzensprung bis ans Ende des Stiefels…
An guat’n Weg weiterhin!