Heute morgen ist es schon etwas frischer: gerade 7 Grad zeigt das Thermometer und so ist die Fleecejacke die richtige Wahl.
Wir starten in Richtung des Ortes Nickelsdorf und finden noch Reste der einstmaligen Betonstraße, die Jahrzehnte für den übergeordneten Ostverkehr ausreichend war.

Am Rand leuchten Blumen in der Morgensonne.

Entlang der Grenze Österreich – Ungarn nehmrn wir den nächsten Feldweg. Etwas Unmögliches vor 50 Jahren

Nicht nur Pilger werfen lange Schatten, sondern auch Weitwanderer.

Wir kommen an den Ortsrand von Nickelsdorf, wo vor einem Haus bunte Kürbisse zum Kauf angeboten werden


Beim Bahnhof schließt sich für mich als Wanderer wieder ein großer Kreis. Hier habe ich meine Jakobswegstrecke nach Wien begonnen.

Die Leitha, oder was von ihr übrig ist, glänzt im Morgenlicht. Der Wachposten ist von Soldaten der Grenzassistenz besetzt. Sonst kann man von dort die Natur bewundern.

Die Herbstzeitlosen blühen an allen Ecken. Als Giftpfanze bleibt sie vom Wild unberührt.

Die Weide hat am Waldrand viel Platz.

Jetzt kommen wir wieder auf die geraden Straßen und Wege. Gut, dass hier kaum Verkehr ist. Ein dunkler PKW der gehobenen Mittelklasse fällt uns auf. Als der Wagen auf unserer Höhe stehen bleibt, sehen wir, dass er mit zwei Polizeibeamten besetzt ist. Eine Polizistin grüßt uns freundlich und fragt nach unseren Zielen. Sie und ihr Kollege erklären uns, dass sie auf Streife sind, weil es in den letzten Tagen vermehrt zu illegalen Grenzübertritten kommt. Später sehen wir noch zwei andere Fahrzeuge. Die Streifen sind wahrscheinlich schon informiert, dass da zwei Wahnsinnige am 07er-Weg unterwegs sind und lassen uns unbehelligt.


Die Straße zwischen der ungarischen Grenze und Deutsch Jahrndorf ist seit meiner letzten Wanderung zum Leidwesen der Anwohner ausgebaut worden. Sie haben statt Idylle Verkehr. „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten!“

Wir kommen zur Grenzübergangsstelle zwischen Österreich und Ungarn. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ziel unseres kleinen Abstechers.


Zum Dreiländereck Österreich – Slowakei und Ungarn kann man erst seit der Ostöffnung frei zugehen. An dieser geografisch und politisch interessanten Stelle wurde ein kleiner Skulpturenpark mit Werken von Künstlern aus den drei Nachbarstaaten eingerichtet.




Auf der nächsten Geraden kommen wir nach Deutsch Jahrndorf. Das kleine Dorf hat natürlich zwei Kirchen: katholisch und evangelisch.





Auf den nächsten Geraden kommen wir am Zeiselhof vorbei.

Dieser ehemalige Gutshof mit Brennerei war einst in Besitz von Kronprinzessin Stefanie. Sie vermachte den Besitz den Benediktinern von St. Martin – Pannonhalma. Nach der Trennung von Österreich und Ungarn durften die Angestellten trotzdem die Ernte zollfrei von Ungarn in den Betrieb nach Österreich bringen.

Die Kapelle wurde zur Wallfahrtskirche und hat ein Deckenfresko des Barockmalers Maulbertsch.

Durch das klare Wetter wirkt die slowakische Hauptstadt Bratislava (Pressburg) mit ihrer Burg zum Greifen nahe.

Dr


Wir kommen in Pama an und müssen die Bahn in das nahe Kittsee nehmen. Im Ort gibt es kein Quartier und zum Wandern ist der Weg für heute zu weit.


Dafür finden wir im Gasthaus Leban eine hervorragende Küche vor:

Geflügelparfait im Kürbiskernmantel mit Safran-Quittenkompott


Heute sind wir in der Pension Viano untergebracht.

Tagesstrecke: 23,7 km; ↑ 11 m; ↓ 4 m