In der Nacht erwache ich und höre, dass es stark regnet, eher schon schüttet. Der Wetterbericht hat leider recht behalten. Ich schlafe weiter, und um 6 Uhr 30 regnet es noch immer. Nach dem Regenalarm-App, das mir Martin empfohlen hat, zieht eine Regenfront über uns hinweg und sollte bald vorbei sein. Nach dem Frühstück ist es auch so weit.
Gleich in der Früh komme ich bei zwei Schulen vorbei. Ein Bild wie überall. Die Mamis bringen ihrer Prinzen und Prinzessinnen zur Schule, lassen das Auto mit laufenden Motor auf der Straße stehen und bringen das Schatzi 10 m neben dem Schutzweg über die Straße. Der Lotse ist offenbar nur dafür zuständig, zufahrenden Autos beim Umkehren behilflich zu sein und den Platz, eine öffentliche Straße (Ringstraße), freizuhalten.
Bald habe ich den Irrsinn hinter mir und wandere entlang eines Kanals aus der Stadt.
Bei den heutigen Temperaturen ist das Gehen bedeutend lustiger als bei den gestrigen 27 ° im Schatten.
Jetzt hat das Wetter-App nicht recht. Es beginnt trotzdem zu regnen. Eine Stunde lang wechselt der Regen mit Pausen ab. Was soll’s, dafür hat man Regenschutz.
In Sant‘ Apollinare ist natürlich die Kirche wieder geschlossen.
Dieser Granatapfelbaum steht in voller Blüte.
Heute gehen die Wege manchmal auf Schotter, manchmal auf Asphalt oder sogar über Wiesen. Immer aber eben, gerade und neben einem Kanal oder Ent-/Bewässerungsgraben.
Der Canalbianco ist der größte Kanal, dem ich heute folge.
Dann stehe ich vor dem mächtigen Damm des Po, dem größten Fluss Italiens.
Das Leben hinter dem Damm ist wahrscheinlich heute nicht mehr so gefährlich, wie zu Zeiten von Don Camillo und Peppone.
Flussseitig breiten sich hier große Ausgleichsflächen aus, die mit Pappeln bewachsen sind und bei Hochwasser geflutet werden.
Für die Schottergewinnung und Nachtiefung stehen diese Museumsmaschinen.
Dann sehe ich den Fluss zum ersten Mal direkt. Er hat sichtlich mehr Wasser als im Normalfall, für Hochwasser fehlt aber sicher noch ein Meter.
Das ist das Leben mit dem Fluss. Der kleine Damm wird sicher öfters geflutet. Das Haus hat auch im ersten Stock einen Notausgang, wenn das Erdgeschoss überschwemmt ist.
Die Betonwand am Damm wurde recht anspruchsvoll von Sprayern gestaltet.
Der kleine Ort Polesella hat es sich hinter dem Damm eingerichtet.
Die Cà Rosetta ist eine Villa aus dem 17. Jhdt., die direkt im Ortszentrum steht. Es gibt noch einige davon.
Hier habe ich meine heutige Tageswanderung auch schon beendet. Bis nach Ferrara ist es mir zu weit, und bis dahin gibt es keine freien Quartiere. So bin ich mit einem 5km – Schnitt schon vor 12 am Ziel.
Lustig ist, dass schräg vor meinem B&B eine Scola media ist und ich das Treiben der Schüler und Lehrerinnen akustisch mitverfolgen kann.
Altstoffsammlung und Computerentsorgung.
Tagesstrecke: 22,9 km
Bergauf: 16m
Bergab: 9 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com
Bologna rückt mit jedem Schritt näher. Dein Tempo und deine täglichen Streckenleistung sind unglaublich!.
Ulrike
Warte am Abend mit Sehnsucht auf den Bericht eine gute Nacht