Der heutige Tag sollte dem Müßiggang gewidmet sein. Ganz gelungen ist es mir nicht, ist doch die Stadt zu interessant.
Gleich nach dem Frühstück im Café auf der anderen Straßenseite zieht es mich ins Zentrum, ca. 700 m vom Quartier entfernt.
Der Uhrturm strahlt im blauen Morgenhimmel. Mit seinem Bau wurde schon um 1400 begonnen.
Auf der Piazza dei Signori ist Markt, wie auch auf der Piazza dei frutti und der Piazza delle Erbe. Überraschend viele Stände gibt es mit Kleidung, aber vor allem mit Obst und Gemüse.
Im Erdgeschoß des Palazzo della Ragione sind Stände mit Käse, Fleisch, Fisch und Feinkost untergebracht.
Über eine Treppe gelange ich in den ersten Stock mit einer bunten Galerie und guter Aussicht auf den Marktplatz.
Im etwa 82 Meter langen, ca. 27 Meter breiten und ca. 25 Meter hohen Ratssaal wird gerade eine Kunstausstellung aufgebaut. Deshalb wird mir nur ein Blick vom Eingang gewährt. Der Bau wurde bereits am Ende des 12. Jhdt. errichtet.
Ich besuche nochmals den Dom, der jetzt am Vormittag andere Lichtverhältnisse hat. Auch das Baptisterium, den östlichen Anbau, besichtige ich heute. Der heutige Bau entstand bis 1180.
Die Innenausstattung erfolgte in verschiedenen Zeitepochen. Der Chorraum wurde 1997 neu gestaltet, u. a. mit Statuen des zeitgenössischen toskanischen Bildhauers Giuliano Vangi.
Auch die Unterkirche ist interessant gestaltet.
Das romanische Baptisterium an der Nordostecke des Doms war 1281 vollendet, die Ausmalung stammt von Giusto de’ Menabuoi 1378.
Ich besuche die alte Universität, die drittälteste nach Bologna und Paris, und erlebe einen mitreißenden Vortrag über die Geschichte, speziell der medizinischen Fakultät. Leider darf man im Inneren nicht fotografieren.
An den Wänden haben sich viele Absolventen der Vergangenheit mit ihren Wappen verewigt.
In der Stadt ist eine VIP unterwegs, angeblich die zweithöchste Person Italiens – wer auch immer das ist. Vorne Carabinere, dann dicker Audi, dann dicker Passat, dann zwei alte, gepanzerte Landrover. Überall „men in black“ und Polizisten. Ich glaube, da war nur jemand einkaufen.
Ich besuche nochmals die Basilika des Antonius.
Ein paar Eindrücke aus der Basilika, die um 1310 fertiggestellt war.
Die Gruft des Hl. Antonius
Die Reliquienkapelle.
Die Kapelle des Hl. Jakobus
Eine Marienkapelle
Im Kreuzgang ist gerade eine Ausstellung zum Thema Pilgern mit „Wanderschuhen“ installiert. Menschen, die außergewöhnliche Leistungen zu Fuß erbracht haben, sei es, dass sie über 30.000 km weit gegangen sind oder die höchsten Berge bezwungen haben, haben ihre Schuhe für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Erschütternd das letzte Bild von den angeschwemmten Schuhen ertrunkener Flüchtlinge aus Lampedusa.
In den engen Gässchen finde ich öfters Jasmin hoch nach oben wachsen. Ich mag die Blüten, kann aber ihren Duft (Gestank) nicht leiden.
Auf dem Weg zum Abendessen komme ich durch kleine, ruhige Gassen.
Heute gibt es als ersten Gang Pasta und als zweiten Gang Perlhuhn und Avocados. Dazu einen guten Weißen aus der Region.
Tagesstrecke: wenig war’s nicht. Auf sechs bis sieben Kilometer werde ich schon wieder gekommen sein.
Sollten heute viele Fehler im Text sein: meine „Bodenstation“, die sonst eifrig die Korrekturen vornimmt, ist auf Urlaub. Heidrun, lass es dir gut gehen!!!
Beeindruckende Bilder. Jetzt hab ich wieder SEHNSUCHT
Liebe Grüße
Michaela B.
Padua ist wirklich wunderschön! Mama hat sich durch deine Bilder gescrollt:)
Bei diesen schönen Sehenswürdigkeiten lässt es sich gut verweilen. Der Markt mit Gemüse, Fleisch, Käse und Obst wäre für mein Geldbörserl tödlich.
Ulrike
Ja, auf solchen Märkten könnte ich auch viel Geld liegen lassen, wenn man das dann nur alles wegessen könnte!
Ich war ein einziges Mal in Padova, Michaela hat mir immer davon vorgeschwärmt. Wird Zeit, dass ich mir die Stadt mal genauer ansehe. Schöne Fotos hast Du gemacht.